Kann man Glauben messen?
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Kann man Glauben messen?
von Argo am 29.04.2025 21:49
Glauben ist undefinierbar, vor allem nicht messbar. Niemand kann behaupten dass er einen richtigen Glauben hat. Weil er kein Messinstrument dafür hat. Nur Jesus kann über unseren Glauben an Ihn beurteilen.
Im Gegenteil dazu Handeln ist definierbar und messbar. Das Kontrollinstrument sitzt tief in unseren Herzen und gibt uns Alarm wenn wir eine falsche Handlung begeben haben. Dieses Instrument hat jeder in sich und hat einen Namen: Gewissen. Handelt man gewissenhaft im Leben, hat man dann ein schönes Leben. Um es zu erreichen hilft uns die Kirche.
Die Präsenz der Kirche ist für das politische Leben von großer Bedeutung, denn sie verhindert, dass der Staat das Prinzip seiner Säkularisierung verletzt und totalitär wird. Dazu gehört natürlich auch, dass die Kirche nicht gegen ihre eigenen Grundsätze verstößt und zur politischen Autorität wird.
Wenn du kein Gewissen hast, hast du auch keinen Glauben.
Re: Kann man Glauben messen?
von Burgen am 30.04.2025 09:29
Hallo Argo,
eine äusserst interessante Frage.
Meine zunächste Antwort eine andere Frage: Was bedeutet Glaube für mich?
Dabei liegt der Schwerpunkt hauptsächlich zunächst darin, dem Wort Gottes Glauben schenken. Und das bedeutet: Jesus Christus zu glauben. Heißt, sich von IHM ergreifen zu lassen und eine innere Offenbarung durch Gottes Geist zu bekommen.
Und das bedeutet für mich, dass es lohnt, sich weiterhin im Leben mit Jesus, dem Christus zu befassen. Heißt: Der Heilige Geist in mir lässt mich erkennen, dass allein Jesus der HErr, mich von mir selber erlösen kann.
Heißt: Irgendwie zwangsläufig findet eine (Ver) Änderung statt, die nicht (von mir) geplant wurde.
Inzwischen mit und durch Jesus lebend, den Blick auf IHN gerichtet, betend und Antwort erwartend, immer mehr durch das Wort der Schrift IHN kennenlernend, Werke hervorbringend ohne dass zB Jakobusbriefinhalt gegen die zB Korintherbriefe ausspielend.
Die Seele des Menschen ist kein Automat wie auch der Glaube nicht automatisch Recht oder Unrecht hervorbringen wird. Jedoch ein Massstab ist für ein kurzes oder langes Menschenleben auf Erden mit der Bibel im Herzen als Gottes Kompass.
Damit macht er (der Fragende) die Logik zum Maßstab seiner Beurteilung und kommt zu dem ganz konsequenten Schluss:
Glauben ist weniger wert als Verstehen.
Glauben wäre demnach eine Kapitulation vor dem Intellekt und vor der Wirklichkeit…
Gott für Neugierige: Das kleine Handbuch himmlischer Fragen, S 23 (das Buch habe nicht)
Interessante Themenfrage, die nicht zwangsläufig das Gewissen als Maßstab hat.
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)
Re: Kann man Glauben messen?
von Argo am 30.04.2025 14:37Hallo Burgen
Glauben kann man nicht definieren, weil man Gott nicht definieren kann. Wir können philosophieren über uns selbst, über alles was um uns herum es gibt, über das Leben, über den Tod, die Erde, den Himmel, die Sterne, so kommen wir leichter in dem Begriff „glauben an Gott".
Glauben kann man nur spüren. Dazu hat Gott jeden einzelnen von uns ausgerüstet. Den besten Glauben - den wir aber nicht messen können - spüren wir erst, wenn wir den Jesus vertrauen und den Teufel aus uns zu verjagen versuchen. Jesus, die Bibel und das Gewissen helfen uns dabei. Wenn wir alle drei Führer in unserem Leben machen, spüren wir auf die Dauer, dass es uns gut geht. Wenn alle drei fehlen, dann produzieren wir Werke die uns auf die Dauer schlecht tun.
Wo finden wir diese drei Begriffe reichlich anwesend? Nur in einem Gotteshaus. Ein Gotteshaus ist wie eine Schule. Dort lernt man nicht nur die Theorie aber lernt man auch wie man mit der Theorie zu guten Ergebnissen kommen kann. Die Menschen früher haben besseren Bezug zum Gott gehabt und haben viele Gotteshäuser Gebaut. Manche sind Wunderwerke der menschlichen Fähigkeiten. Weil die Menschen damals besser von Gott inspiriert wurden.
Man soll die Seele mit dem Glauben nicht verwechseln. Seele hat jeder Mensch aber Glauben nicht!
Der Glaube kann Gutes hervorbringen, nicht aber per Knopfdruck. Die Seele des Menschen ist ein Automat je nachdem wie man sie behandelt. Füttert man sie mit guten Dingen antwortet sie uns automatisch mit guten Dingen. Füttert man sie mit schlechten Dingen antwortet sie uns automatisch mit schlechten Dingen.
Die Dauer eines menschlichen Lebens – auch dieses nach dem Tod - ist nicht nur von der Bibel in der Hand abhängig, sondern auch von anderen Faktoren die uns die Sünde des Adams und Eva hervorgebracht haben.
Re: Kann man Glauben messen?
von nusskeks am 30.04.2025 14:50Ja, nur Jesus allein kann unser Herz beurteilen. Aber zum Glück hat Gott uns in der Bibel gesagt, was echter Glaube ist und wie man ihn erkennt. Er ist nicht einfach ein undefinierbares Gefühl oder Gewissenszustand, sondern ein festes Vertrauen auf Jesus Christus und sein Wort. Auch das Gewissen kann uns manchmal täuschen, von Gefühlen ganz zu schweigen – deshalb brauchen wir Gottes Wahrheit, die Bibel, als Maßstab. Nur wenn wir Gottes Wort ernst nehmen, finden wir wirklich den Weg zu einem Leben, das ihm gefällt – jetzt und in Ewigkeit.
gruß
nk
One of Israel
Re: Kann man Glauben messen?
von Burgen am 01.05.2025 09:34
Möchte nochmal ganz schlicht einige Gedanken hinzu geben.
GEWISSEN - für manch einen Menschen eine Lieblingsorientierung im täglichen Leben.
Daher die Frage: kann jemand Gewissen wissen bzw. erspüren?
Welches könnten Merkmale des Gewissens sein?
Wir unterteilen ja: gutes Gewissen und sind sicher und frohgestimmt auf dem Weg des Tages oder haben ein schlechtes Gewissen, welches sagt, dass wir unter Umständen falsch liegen mit den Gedanken, Gefühlen, oder dem was wir wollen.
Gewissen als Maßstab für Gutes getan haben oder richtig beurteilt zu haben in einer unklaren Sache?
Wie zB unüberlegt etwas getan oder gehandelt zu haben - hinterher leid getan.
Was sagt die Bibel, also das Wort Gottes zu "Gewissen"?
In manchen Predigten kommt das Wort vor. Meist in gewissem Bezug zu den 10 Geboten oder im Zusammenhang des zwischenmenschlichen Umgangs innerhalb oder ausserhalb der Gemeinde Menschen.
Oft heißt es ja auch, Christen sollten einander als Vorbild gelten und oder einander vorbildlich dienen - Füsse waschen wie Jesus es tat.
Kann der Mensch sich auf sein Gewissen verlassen? Denke nicht.
Gewissen: Beurteilen - Verurteilen: meist eines anderen Menschen oder was man allgemein sieht oder so.
Interessant ist in dem Zusammenhang Gal 5,16-26 unter der Überschrift: Ermahnung zum Wandel im Geist
In diesem Text gibt es eine Ausnahme: nämlich Vers 22: Frucht des Geistes: Vers 23: Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.
Dieses habe nun einfach so "aus dem Bauch" heraus aufgeschrieben - erst auf Papier und dann fast komplett abgeschrieben
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)
Re: Kann man Glauben messen?
von pausenclown am 01.05.2025 14:40Hallo.
Re: Kann man Glauben messen?
von Argo am 01.05.2025 21:33Hallo Burgen und alle anderen die Gedanken über das Gewissen machen, welches direkt mit dem Grad unseres Glaubens zusammenhängt.
Gewissen ist die geistige Fähigkeit eines Menschen, die es ihm ermöglicht, sich selbst und das Geschehen in seiner Umgebung zu erkennen und zu verstehen. Mit seinem Gewissen spürt er die positiven oder negativen Emotionen seiner Position und die Bedeutung, die er bei den Menschen um ihn herum hat, sowie die Reaktion, die er von anderen auf seine Handlungen erhält.
Das Gewissen kontrolliert unsere Seele und sorgt dafür, dass unsere Handlungen richtig sind. Diese Kontrolle ist richtig, fair und genau, weil unsere Seele bei ihren Handlungen niemals einen Fehler macht. Fehlt uns das Gewissen (sind wir gewissenlos im Leben) dann sind wir unkontrolierbar und leben wir per Zufall (haben ein zufälliges Leben).
Wenn einige unserer Handlungen nicht richtig sind, reagiert das Gewissen und versucht, unseren Geist zu kontrollieren. Das Ergebnis ist, dass wir Reue empfinden, bis unser Geist von der moralischen Last unserer schlechten Taten befreit ist. Ein Beispiel: Wenn jemand reich wird, indem er anderen Unrecht tut, und Freude über seine Leistung empfindet, dann heißt es: er empfindet keine Reue. Das Gesetz der Gerechtigkeit ist in seiner Seele eingeschrieben, aber er wendet es nicht an. Sein Gewissen ist deaktiviert. Jemand jedoch, der ebenfalls das Gesetz der Gerechtigkeit in seiner Seele trägt und es anwendet, würde Reue empfinden, wenn er sich durch die ungerechte Behandlung anderer bereichern würde. Sein Gewissen würde aktiviert sein. Dies erklärt die Funktion der Gewissensbisse, bei denen manche für dieselbe Tat Freude und andere Traurigkeit empfinden.
Die Gewissensbisse sind die Stimme unseres Gewissens, die uns für unsere Handlungen kritisiert, mit denen wir Gottes Gesetze verletzt haben, und haben nichts mit unserem Charakter zu tun. Deshalb sollten wir auf die Stimme unseres Gewissens hören und in Zukunft versuchen keine Taten begehen, die gegen seine Gesetze – die in unseren Herzen liegen - verstoßen, denn die Reue unseres Gewissens ist für uns eine harte Prüfung, der wir nicht entgehen können, weil sie aus der Tiefe unserer Seele kommt.
Wenn wir keine Gewissensbisse verspüren und die Gegenreaktionen unsere Mitmenschen nicht erkennen - wenn wir was nicht korrektes machen - dann sind wir dem Teufel zu 100% ausgeliefert.
Wie Gott uns nicht täuschen kann, so kann das Gewissen uns nicht täuschen, denn darin liegt die ganze Wahrheit über uns. So erkennen wir wie stark unser Glauben ist.
Jesus vergibt uns die Sünden wenn wir durch Gewissensbisse unsere Fehler anerkennen und IHN darum bitten uns zu vergeben. Und das tut ER. Also man merkt wie wichtig das Gewissen für das Leben ist vor allem, wenn man lange sein Gewissen nicht in Anspruch genommen hat und erst dann die Hilfe Jesus aufgesucht hat.
Re: Kann man Glauben messen?
von Burgen am 01.05.2025 23:01Hallöchen, schreibe gerade nicht am Laptop.
Hallo Argo,
leider kann ich deinen Gedanken nicht folgen. Früher wäre es anders gewesen und hätte mich mit Jesus nicht vertraut gemacht.
Die Bibel erklärt sich meist recht einfach. Gott, Sohn und Heiliger Geist hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen.
Der Mensch tut sich halt schwer und braucht oft ziemlich lange.
Selbst in der langen Lebensgeschichte des Volkes der Hebräer brauchte es, meine 3-5 Generationen bis sie Gott Vater anriefen, anbeteten und auf ihn hörten. Bei Adam und Eva war es noch nicht sogleich.
Die 10 Gebote sind ja nun ins Herz geschrieben. Trotzdem gibt es viele Menschen, denen Empathie fehlt. In der Kinder - u. Jugendarbeit gibt es dafür sogar eine medizinische Diagnose.
Meine Lebenserfahrung und Beobachtung sagt, dass es viele disziplinierte Menschen gibt, jedoch erlösen im Sinne Gottes kann sich niemand, so schlau und gebildet er erscheinen mag.
Gottesmänner zB, die ein Werk aufbauen, leben auf Grundlage des Glaubens, Gebet, Bibellese. Und selbst da gibt es Unterschiede. Gottes Wege sind unergründlich.
Manche Männer des Glaubens haben mehr als einen Titel, mehr als ein Studium und Dr. Titel samt Professur. Aber sind sie auch alle schlicht im Glauben mit Jesus in Beziehung ?
Das Thema des Glaubens hat Grundlagen, wie zB im Petrusbrief das überaus schlichte Wort: Christus Jesus ist der Eckstein. Oder, wenn Gott der Herr nicht das Haus baut, bauen vergeblich und Pläne verlaufen im Sande. Das steht so allerdings nirgends.
Die anderen Wissenschaften schaffen Wissen - nicht alle haben etwas mit Gottes Heiligem Geist zu tun.
Es ist so schade, dass es manchmal zig Jahre braucht, bis das Ebenbild Gottes in uns fertig ist durch die Arbeit Gottes an und in seinen Söhnen, Kindern.
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)
Re: Kann man Glauben messen?
von Burgen am 02.05.2025 07:24
Zitat Luther - "vom unfreien Willensvermögen"
Wir sprechen so: Mit einem doppelten Urteil müssen die Geister erforscht und geprüft werden.
Einmal durch ein inneres, wonach durch den Heiligen Geist oder durch die Gabe Gottes jeder, einzigartig für [35] sich und für sein persönliches Heil erleuchtet, ganz gewiss die Lehrstücke und Meinungen aller beurteilt und unterscheidet;
davon heißt es 1Kor 1:
Der geistliche [Mensch] beurteilt alles und wird von niemandem beurteilt. Dies bezieht sich auf den Glauben und ist für jeden Christen notwendig, auch für den nicht im Amt stehenden. Dies haben wir weiter [40] oben die innere Klarheit der Heiligen Schrift genannt.
Das haben vielleicht jene gewollt, die dir geantwortet haben, alles sei nach dem Urteil des Geistes zu entscheiden.
Aber dieses Urteil nützt keinem anderen und danach wird in diesem Fall auch nicht gefragt.
Und niemand, glaube ich, zweifelt daran, es verhalte sich so.
Daher gibt es ein zweites Urteil, das äußere, nach dem wir nicht nur für uns selbst uns selbst, sondern auch für andere und um des Heiles der anderen willen höchst gewiss die [5] Geister und Lehren aller beurteilen. Dieses Urteil ist Aufgabe des öffentlichen Wortdienstes und des äußeren Amtes und bezieht sich besonders auf die Führer [der Gemeinde] und die Prediger des Wortes. Dieses Urteil gebrauchen wir, wenn wir die Schwachen im Glauben stärken und die Gegner widerlegen. Das haben wir oben die äußere Klarheit der [10] Heiligen Schrift genannt. So sagen wir, dass mit der Schrift als Richterin alle Geister im Angesicht der Kirche zu prüfen sind. Denn bei den Christen muss das besonders fest und ganz sicher sein, dass die Heilige Schrift ein geistliches Licht ist, bei weitem klarer als die Sonne selbst, besonders in den Dingen, die sich auf das Heil oder die Notwendigkeit [15] beziehen. Aber da wir schon längst vom Gegenteil
Zitat Ende
Martin Luther, „VOM UNFREIEN WILLENSVERMÖGEN", in Der Mensch vor Gott: Deutsche Texte, hg. von Wilfried Härle, Johannes Schilling, und Günther Wartenberg, übers. von Athina Lexutt, Bd. 1, Martin Luther: Lateinisch-Deutsche Studienausgabe (Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 2006), 327.
:::
finde obiges Zitat auch heutzutage sehr aufschlussreich. Insofern, dass dort zB nicht zu lesen ist, dass wir uns, das Gewissen, unsere Seele fortlaufend selbstbespiegeln müssen um aus dem Glauben heraus an der Hand Jesu im Glauben unseren Alltag meistern zu können.
Es geht im Glauben aus Glauben leben eher um Vertrauen als um Erspüren.
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)