Von einem der auszog, um Christi Lehre zu teilen ...

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jalvar

38, Männlich

  Neuling

Beiträge: 64

Von einem der auszog, um Christi Lehre zu teilen ...

von jalvar am 14.06.2015 07:55

Hallo in die Runde,

ich würde gerne mit euch über jene Lebensgeschichte ins Gespräch kommen,
die durch den Filmbeitrag (siehe Link) dokumentiert wurde.

Von einem der auszog, um Christus ...

Hintergrund ist meine eigene Reise, denn seit ein paar Jahren befinde ich mich selbst auf einer seltsamen Pilgerreise. Ich zog aus, um meinen guten Glauben zu vertiefen, aber irgendwie sollte alles anders kommen, als ich zuvor erwartete (Siehe als Ergänzung meinen ersten Thread: Schiffbruch mit Bibel). Irgenwann sah ich obige Dokumentation und fand diese nicht nur beeindruckend, in vielerlei Hinsicht, sondern dieser Bericht hatte es auch vermocht, mir auf eine Weise Halt zu geben und machte mir Mut, obwohl er ja ganz offensichtlich kein Paradebeispiel für eine geglückte Mission (in klassischer Hinsicht) zeigt.

Mir ist obige Dokumentation wohl auch darum ans Herz gewachsen, weil sie für mich ein grundsätzliches Problem auf konkrete Weise veranschaulicht, was ich euch gerne näher ausführe, falls das gewünscht sein sollte. In erster Linie interessieren mich eure Eindrücke und Gedanken zum Film und was den Lebensweg des Hauptprotagonisten anbetrifft.

Grüße,
J

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.06.2015 14:38.

Damaris

47, Weiblich

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Beiträge: 33

Re: Von einem der auszog, um Christus mit- zu teilen ...

von Damaris am 14.06.2015 08:23

Guten Morgen,

 Bei etwa Minute 1 wird die Frage gestellt, "wozu sie von Gott überzeugen. Damit sie in besseres Leben haben?.." Dazu passt das Stichwort "Glück" das später noch mal aufgegriffen wird.

 

Die Nachfolge Jesu Christi kann ich mit der Suche nach Glück nicht vergleichen, es geht nicht um das irdische Glück, ein gutes Leben, es geht um die Ewigkeit, und um das Unsichtbare. Meist fällt ein vertrauensvolles Leben dabei ab, aber in der Nachfolge, kann man auch mal einige Federn lassen... das ist alles nicht schlimm, aber es dreht sich eben nicht vorrangig um Glück.

Es ist zwar eine süße romatische Vorstellung die wir hier sehen, aber mir wäre es -entschuldigung- zu flach, um mich davon derart begeistern zu lassen....

Ich meine, Unsichtbares- das ist die ganze Welt der Träume, der Gedanken... Es ist auch das Abwägen von jetzigem (vielleicht kurzfristigem Gewinn) dafür langfristigem Erhalt von etwas. Denken sie denn an ihre Toten? Wäre spannend hier noch hinzuschauen, wie gehen sie mit Tod um, oder auch mit Leid?

Sicher wirst Du noch ein paar Gedanken dazu formuliern Jalvar, ich bin gespannt

 LG Damaris

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2015 20:36.

solana

-, Weiblich

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von solana am 14.06.2015 10:44

Hallo Jalvar
Warum ist der Mann nicht bei diesem Volk geblieben und lebt nun ebenso glücklich "im Augenblick"?
Warum ist seine Familie daran zerbrochen, die doch mit ihm zusammen dort hin gegangen sind und dieses "Glück" ebenso erlebt haben?
Er selbst ist ja nicht nur in die "Zivilisation zurück gekehrt, sondern "intellektueller Wissenschaftler" (Sprachforscher) geworden. Wie passt das mit seinen Erkenntnissen zusammen, wenn angeblich gerade dieses "Analysieren" und "intellektuell zerlegen" und begreifen wollen" dieses ursprüngliche Lebensgefühl zerstört?
Glaubst du wirklich, dass man auf diese Weise zu einer Art "kindlichen Unschuld" zurückfinden kann und vor dem, was man einmal in sein Bewusstsein hineingelassen hat, wieder die Augen verschliessen und den Drang zu verstehen und begreifen wieder ausschalten?

Ja, mag sein, dass diese Menschen in einer Art "Paradies" leben, als ob sie nie vom "Baum der Erkenntnis von gut und böse" gegessen hätten.
1. Mose 3, 7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr,....

Einmal "aufgetane" Augen kann man nicht so einfach wieder zumachen.
Vielleicht für eine gewisse Zeit - aber wie Damaris schon sagte, mir kommt das eher auch wie eine romantische Schwärmerei vor, bei der irgendwann "die Luft raus ist".
Sonst hätte er doch gleich Nägel mit Köpfen gemacht und wäre dort geblieben. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er es dort nicht zeitlebens ausgehalten hätte ohne "Futter" für seinen "nun einmal erwachten" Intellekt.

In unserer Lebenssituation gibt es - meiner Ansicht nach - keinen "Weg zurück ins Paradies".
Es gibt nur einen Weg "vorwärts", indem der menschliche Verstand, der sich mit seinen "Erkenntnissen" von Gott abgewendet hat, um einer Illusion von Freiheit nachzurennen - indem dieser Verstand seine eigenen Grenzen erkennt und sich Gott wieder unterwirft, in Demut.
Erst dann findet er Frieden und Freiheit.
Das ist jedenfalls meine Erfahrung und Einsicht dazu.
Nicht so schön romantisch und nach dem "Geschmack" der heutigen Zeit (wahrscheinlich eher keiner Zeit), denn es beinhaltet  die Aufgabe der eigenen Vorstellung von "Selbstbverwirklichung" und "Freiheit" und Gott alle Ehre zu geben.
Dafür wird einem aber gerade diese Erfüllung - die der im Film dargestellte Mensch ja wohl für sich selbst auch noch gar nicht gefunden hat - geschenkt.

Aber jeder Mensch schlägt halt den Weg ein, der ihm am "vielversprechensten" erscheint.
Gruss
Solana

Wenn ich es mir recht überlege, reizt mich die Vorstellung  "alles aufzugeben, was mein Leben ausmacht, alles zu vergessen und mit einem dieser Eingeborenen zu tauschen" überhaupt nicht.
Mindestens genauso wenig, wie diese Menschen Lust darauf hatten, einen Jesus kennen zu lernen, den man nicht sehen kann ....
Einem "Satten" kann man eben den Mund nicht wässrig machen ....

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2015 11:01.

jalvar

38, Männlich

  Neuling

Beiträge: 64

Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von jalvar am 14.06.2015 11:36

Hallo Damaris und Solana,

lieben Dank für eure ersten Einschätzungen und Überlegungen.
Da ich gleich außer Haus muß, nur eine kurze Ergänzung zum Erstbeitrag.

Auf jeden Fall möchte ich noch einen zusätzlichen Artikel (allerdings in englisch) nachreichen,
der beispielsweise bestimmte Problematiken (wie sie sich durch missionarische Tätigkeiten ergeben) näher erläutert.

Über die Piraha und Missionierung ...

Darüberhinaus möchte ich noch anmerken, daß mein Fokus gar nicht auf dem Glück lag/liegt, das zwar im Titel der Fernsehdokumentation und auch im Buch Verwendung fand, welches Herr Everett selbst veröffentlichte, sondern sein Lebensweg an sich,  also seine eigene Bekehrung zum Christentum, Heirat, (etc.) und das Vorhaben in die Welt zu ziehen (in diesem Falle der Amazonas) um seinen Glauben (aus biblischer Sicht) unters Volk zu bringen.

Im Vordergrund stand für mich also weniger jenes vermeintliche Glück, das dieses einfache (primitive) Volk ausstrahlt oder eine romantische Verklärung solch eines Lebens, sondern der konkrete Glaubensweg des ehemaligen Missionars und seiner Familie. Genau dieser Lebensweg der Familie Everett veranschaulicht bestimmte Problematiken, die man sich unter normalen Umständen in der Regel gar nicht stellt, die einem aber durch diese Dokumentation bewußter werden könnten.

Also Fragestellungen, wie diese: Was ist eigentlich das Wesen der Missionsarbeit? Warum entscheide ich mich für eine Missionstätigkeit? Ist die klassische Art und Weise der Missionierung überhaupt sinnvoll? Was bedeutet Nachfolge Jesu in Wahrheit - vom Kern her?

Mir hat diese Dokumentation auf jeden Fall verdeutlicht, daß es durchaus eine große Diskrepanz geben kann, zwischen Inhalt und Form, zwischen Glaube und Gewißheit, zwischen eigener Anschauung und übernommenen Fremdvorstellungen. Was ich damit andeuten möchte: Was treibt uns eigentlich? Leben wir wirklich unseren eigenen Ursprung oder haben wir nur etwas "Fremdes" übernommen und versuchen das Fremde in unser Leben zu integrieren.

Um es verkürzt zu benennen: Fremd- vs. Eigenbestimmung.
Bis dahin erstmal.

Lieben Dank und einen gesegneten Sonntag,
wünscht Euch
J.  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2015 11:40.

solana

-, Weiblich

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von solana am 14.06.2015 11:57

Jalvar schrieb:

Leben wir wirklich unseren eigenen Ursprung oder haben wir nur etwas "Fremdes" übernommen und versuchen das Fremde in unser Leben zu integrieren.
Um es verkürzt zu benennen: Fremd- vs. Eigenbestimmung.

Ja, Jalvar, ich würde es so formulieren:
"Was ist "Selbstverwirklichung"?
Was ist unser "Selbst"?
Und hat unser Leben einen Sinn/eine Bestimmung?

Oder ist es an uns, aus uns selbst heraus diesem Leben Sinn und Bestimmung zu geben in in deren Erfüllung ein erfülltes Leben und "Selbst"verwirklichung zu finden?

Also bleibt für mich im Zentrum die Frage nach dem "Selbst" - was du "eigen" nennst. Dh darüber müssen wir auch "frei verfügen" können, wenn uns das Freiheit bringen soll - statt "Fremdbestimmung".
Wie ist es zB mit den eigenen Wünschen und "Begierden" - sollen die "ausgelebt" werden? Ist man dann "selbstbestimmt" und "selbstverwirklicht"?
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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alles.durch...

60, Weiblich

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von alles.durch.ihn am 14.06.2015 12:53


Hallo jalvar, mir hat der erste Film eine dicke Gänsehaut verschafft und mich sehr betroffen gemacht. 

Mit dem Wunsch mit anderen Menschen das Gute, was er erlebt hat - Errettung durch Jesu Opfer am Kreuz, Befreiung v. Drogen, ein erfülltes Leben - zu teilen, den Glauben und alles, was ihm geschenkt wurde, samt seiner Familie wieder zu verlieren, macht mich echt traurig... Und zeigt mir einmal mehr, wie sehr der Feind von jeher auf der Lauer ist, mit vermeintlich "besseren Angeboten" - die vor allen Dingen weniger mühsam und weniger kostenintensiv sind...  - zu ver-führen versucht.
Ebenso erkenne ich die Zweifel hierin, die er wie gehabt à la: "..sollte Gott wirklich gesagt haben??"... zu säen versucht.. Daher auch in diesem Sinne "danke" für deinen Beitrag, der mich sehr zum Nachdenken bringt!!


"Anbei": Ich, die seit 20 Jahren durch Heirat eine andersgläubige (sehr, sehr liebe!!!) Familie "mitgeheiratet" hat, könnte davon ein Lied singen.. Wenn wir alle paar Jahre dort im Urlaub sind, werde ich förmlich "auf Händen getragen" - bin wie eine Tochter/ Schwester für sie. Diese Gefühle teile ich und sie sind mir unsagbar kostbar diese lieben Menschen! Aber ich bin meinem Herrn und Gott unbeschreiblich dankbar, dass er mich bis zum heutigen Tag bewahrt hat, ihn zu vergessen, oder gering zu schätzen und vertraue auf ihn, dass es so bleibt und ich weiterhin seine Liebe weitergeben darf!


Hoffentlich nicht am Thema vorbei,
mit Segenswünschen von
alles.durch.ihn... <3


PS ..eine Frage noch zu folgendem Zitat, lieber jalvar:

Was ich damit andeuten möchte: Was treibt uns eigentlich? Leben wir wirklich unseren eigenen Ursprung oder haben wir nur etwas "Fremdes" übernommen und versuchen das Fremde in unser Leben zu integrieren.

Was meinst du genau mit "eigenen Ursprung" und "das Fremde", das wir "in unser Leben zu integrieren versuchen"??

Meinst du "falsche Gottesvorstellungen", die uns durch andere Menschen in unserem Leben nahegebracht werden??



..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2015 20:34.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von Rapp am 14.06.2015 14:25

Na ja, die Missionssituation... ich kenne sie aus meinem Leben. Mir kamen die Samen in ihrer Kultur manchmal vor wie kleine Kinder: Wir sind glücklich, haben was wir zum Leben hier brauchen: warum kommst du zu uns?

Wenn ein Kleinkind nach einem Küchenmesser greift kann es schon schwierig sein ihm zu zeigen wie gefährlich seine Lage ist. Es ist kaum möglich dem Kind das "Spielzeug" wegzunehmen, ohne es dabei zu verletzen... Damit hätte ich aber genau erreicht, was ich nie wollte. Der andere Weg? Ich gebe dem Kind etwas, das viel begehrenswerter ist, z.B. was Süßes ins Zuckermäulchen. Da bin ich sicher, es lässt das Messer liegen...

Diesen Weg galt es zu gehen, wenn ich einem Samen das Werk Jesu erklären wollte. Erst, wenn der Mensch sieht, wie verloren er ist kann er einsehen, was Jesus für ihn tat. Und da gibt es im Alltag sicher Situationen, an die ich anknüpfen kann: der Tod eines geliebten Menschen, ein Unfall draußen in der Wildnis...

Mit meinem Arbeitskollegen lebten wir Pastoren schlicht mit den Menschen. Wir erlebten das Leben der Holzfäller im arktischen Winter. Wir lebten von Beeren, Kräutern, Fisch und Renfleisch... Wir wurden beim Holzflößen auch mal gebadet, da mussten wir wohl durch. Aber dann gehörten wir auch zum Jokkokkaska und waren nicht länger die beiden "Südländer", wie man uns anfänglich nannte. Wir erlebten Kälte, Missgunst, Verlogenheit... und lernten diese Menschen um Jesu willen zu lieben. Auch ich musste einen Prozess durchmachen, bis ich einer von ihnen war und überhaupt mitreden konnte. Dann aber wurde auch bei allem, was unser Dorf betraf auf uns geschaut. Unsere Reaktionen mussten uns ausweisen als Menschen, die einen Halt hatten, der anderen fehlte...

Wenn die Samen so glücklich gewesen wären wie sie vorgaben, warum ließen sie sich immer wieder mit Hochprozentigem vollaufen? Wohl um ihr "Glück" vergessen zu können?! Um so was zu glauben fehlt mir die Kurzsichtigkeit...

Um einem Menschen was besseres zu zeigen, als er jetzt festhält, muss ich erst einmal sein Leben vor Ort teilen. Zweitens ist mir klar, dass ich aus mir heraus das nie und nimmer schaffen werde: ich bin auf den heiligen Geist angewiesen, der mir zur rechten Zeit die richtigen Ideen gibt, damit Menschen überhaupt zu Jesus finden können. Eigenes Wirken führt garantiert in die Sackgasse, aus der man schwerlich unbeschadet raus kommt.

Das sind nun mal einige Gedanken, die dieses Video in mir wach rief.

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2015 14:43.

solana

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von solana am 14.06.2015 14:40

Noch eine kleine Anmerkung zum "Selbst" und zur "Selbstverwirklichung".

Wenn sich erst einmal diese Vorstellung in unseren Köpfen festgesetzt hat, dann hängt unsere Zufriedenheit davon ab, in wie weit wir "frei" sind, das zu "verwirklichen", mit dem wir uns "identifizieren".


Jetzt möchte ich es mal so ausdrücken (Hilfkonstruktion).
Unsere Lebenswirklichkeit hat eine Dimension in der "Horizontale", all das, was wir erleben, Moment für Moment, aneinandergereiht in einer langen Kette.

Daneben gibt es eine "vertikale" Dimension, dh die "Tiefe", die in jedem Moment da ist.

Je mehr ein Mensch sich mit der "Horizontale" "identifiziert", um so mehr geht ihm an "Tiefe" verloren.
Er schleppt als "Hypothek" die Vergangenheit mit sich herum, alles, was nicht so gelaufen ist, wie er es sich gewünscht hat und was er nicht mehr ändern kann.
Und ebenso die Zukunft. Alles, was er nicht in der Hand hat und was sein "Selbst"/seine "Selbstverwirklichung" bedrohen könnte, macht ihm Sorgen.
Diese beiden "Lasten" beschweren die Leichtigkeit und Unbeschwertheit des momentanen Erlebens.
Bei kleinen Kindern ist das noch nicht so. Sie leben auch noch viel mehr im Moment - werden nur von der momentanen Bedürfnissen bestimmt. Und wenn sie satt und geborgen sind, reicht das, um unbeschwert und zufrieden zu sein.

Ist dies verloren gegangen durch Bewusstwerdung, Entwicklung eines Selbstbewusstsein, dann kann man die Zeit nicht mehr in diese Kindliche Unschuld zurückdrehen.
Aber man kann die "Identifikation" hinterfragen.
Und die Belastungen aus der "Horizontale" loswerden, frei für das Leben in der "Tiefe des Moments" werden.

Die Hypothek aus der Vergangenheit wird getilgt durch die Vergebung, die in jedem Augenblick neues, unbeschwertes Leben schenkt, als wäre Belastendes nie passiert.
Und die Sorgen um die Zukunft dürfen wir auf Gott "werfen", weil wir uns in seiner Hand geborgen wissen können wie ein kleines Kind bei seinen Eltern (im Idealfall ) und wissen, dass Gott uns alle Dinge zum Besten dienen lässt und dass seine Bestimmung für unser Leben das Beste ist, was uns passieren kann - denn er ist unser Schöpfer und hat unser Leben in seiner Hand.

Wenn der Missionar aus dem Film das noch nicht erkannt hat und aus dieser Fülle lebte, dann kann ich mir schon vorstellen, dass ihn seine Unzufriedenheit weiter auf die Suche trieb.
Doch "zurück zur kindlichen Unschuld" wird auch er nicht kommen, auch nicht, indem er die Sprache der Eingeborenen analysiert und darin ein "Glücksrezept" sucht .....
Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2015 14:42.

alles.durch...

60, Weiblich

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von alles.durch.ihn am 14.06.2015 14:58

Lieber Willy, liebe Solana, auch eure letzten Beiträge bestätigen, wie wichtig es ist,
mi unserem Herrn ständig in enger Verbindung zu bleiben! Er ist unser Hort auch
wo es um Ablenkung ganz allgemeiner Art ist. Das kann auch ganz banal die Arbeit,
das "geliebte Hobby" usw. sein. Diesen Halt, diesen Anker wünsche ich dir, jalvar..
..dass du ihn ganz persönlich kennenlernst!! Dies geschieht nicht unbedingt zuerst 
durch das Bibelstudium - obwohl es durchaus so sein kann - Gott begegnet jedem
Menschen auf die unterschiedlichste Art, je nachdem wofür er offen ist, denke ich.
Das Wichtigste  ist mE der dringlichste, tiefe Wunsch ihm zu begegnen, und dies gilt 
vom Beginn der Beziehung bis wir "ganz richtig bei ihm sind" - Tag für Tag...
..er will unser Herz, und das ganz.......

lsg, alles.durch.ihn


 

..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


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jalvar

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von jalvar am 15.06.2015 10:10

Betreff: Missionierung

Rapp schrieb: Na ja, die Missionssituation... ich kenne sie aus meinem Leben. (...)

Hallo Rapp,
Danke für deine Sichtweise, wenn ich dich also recht verstanden habe, warst du selbst als Missionar tätig und könntest vielleicht noch detaillierter aus erster Hand berichten. Du schreibst:

Diesen Weg galt es zu gehen, wenn ich einem Samen das Werk Jesu erklären wollte.

Ich frage mich, wie wohl der ursprüngliche Weg ausgesehen haben mag und was wohl dem "Ursprungs-Samen" (*) zugrunde lag?

Das NT berichtet, daß die Jünger auszogen, um in erster Linie Heil und Segen in die Häuser und Gemeinschaften zu tragen. Sie waren mit besonderen Kräften ausgestattet, konnten böse Geister austreiben und alle möglichen Formen von Krankheiten heilen.

Ich stelle es mir so vor, daß sie in erster Linie genau solche Werke der Heilung vollbrachten, so daß die Leute vertrauen fassen konnten, um ihnen dann möglicherweise ausführlicher zu erzählen, über den Sohn der Liebe, daß er sich (ihnen) offenbart und aufgetragen hat, die Frohe Botschaft in die Welt zu tragen, die darin besteht, daß er gekommen sei, um den Menschen neue Hoffnung zu schenken und sie zu ermutigen, auf den wahren himmlischen Vater zu vertrauen, der gütig und barmherzig ist und daß er, Jesus Christus, daselbst, der Sohn sei, der von ihm ausgegangen ist, um die Frohe Botschaft zu übermitteln, daß es eine herzliche Verbindung gibt zwischen Himmel und Erde und wir auf ein Leben nach dem Tod hoffen dürfen, zumal Jesus selbst von den Toten auferstanden ist, als Unterpfand und als lebendiger Beweis für alle.

Die Frohe Botschaft besteht in dem Entgegenkommen des himmlischen Vaters, der seine Kinder nicht als Waise zurücklassen möchte, sondern sie in eine neue Gemeinschaft einlädt, die sich dadurch auszeichnet, daß die Menschen dieser Gemeinschaft bereist hier auf Erden in Liebe miteinander verbunden sind, einander helfen und sich beistehen und Jesus als Vorbild dient.

Ich frage euch, worin soll denn die "Frohe Botschaft" bestehen, wenn nicht voll und ganz Liebe aus ihr spricht, wahre Nächstenliebe, Liebe zum Leben, Liebe zur Schöpfung, Liebe zur wahren Quelle allen Seins?

Ich glaube darum, daß nicht nur Sanftmut und Barmherzigkeit eindeutige Kennzeichen dieser Gemeinschaft sind, sondern Hochachtung gegenüber der Mitwelt, gegenüber allen Menschen und Kulturen!

Was aber ist geschehen? Was ist aus der "Frohen Botschaft" und dessen Verkündigung geworden? In was hat sie sich verwandelt, über die Generationen hinweg? Ich habe große Zweifel, ob das, was seit Jahrhunderten praktiziert wurde/wird, in irgendeiner Weise dem wahren Inhalt dieser Botschaft gerecht wird?

Ich frage mich, ob je das Recht dazu bestanden hat, andere Menschen, Stämme oder Völker zu nötigen oder gar zu unterwerfen und fremde Kultur/en auszurotten. Allein wenn man bedenkt, was alles im Namen der Kirche, im Namen der Christenheit an Verbrechen begannen wurde! Welche Seele soll das aushalten?! Was für ein unfassbarer Schrecken seitens dieser Religion ausgegangen ist, das ist so unfassbar grausam, daß es alle Worte sprengt und man nur weinen kann und am Ende alles verstummen wird, weil keine heile Seele mehr da ist, die noch zu irgendeiner Regungen fähig wäre.

Ich glaube, daß dieser Schmerz, diese Angst, diese Entwürdigung und Scham, ob der unfassbaren Gewalt, die sich seit Generationen ungeahnte Bahnen bricht, sich bereits sehr tief in die kollektive Seele eingebrannt hat - um hier überhaupt ein Bild zu finden.

Ist es nicht so, daß man fremde Kulturen mit der Bibel geradezu erschlägt? Wäre es nicht viel wichtiger, die Bibel außen vor zu lassen und sich einfach nur in den Dienst dieser Menschen zu stellen, um ein wahrer Helfer in der Not zu sein?

Und sollte man diese "Missions-Arbeit" nicht gerade darum meistern können, weil man selbst seiner Religion  vertraut (wahrlich vertraut) und diese darum innerlich für die nötige Kraft und Heiligung sorgt, so daß es sein kann, daß mit der Zeit, je nachdem, vielleicht der ein oder andere Angehörige irgendeines anderen "Samens" auf jenen Helfer zugeht und nach seinem inneren Glauben befragt und jener dann die Möglichkeit hätte, von der wahren Quelle zu erzählen, aus der man innerlich schöpft und die es mit Sicherheit niemals nötig haben wird, jemals irgendeine kleine Seele zu überzeugen oder durch irgendeine Form zu überwältigen oder Druck/Zwang auszuüben.

Was ist nur aus der "Frohen Botschaft" geworden?

Sie ist zu einem Machtinstrument geworden!

Ich habe das Gefühl, das die Gläubigen noch nicht wirklich durchschaut haben, wer eigentlich der Herr der Welt ist! Wer oder was wird denn seit Generationen verfolgt, wenn nicht die "Heilige Familie" daselbst, in dessen Mitte die reine Seele wohnt, das jüngste Leben, die zerbrechliche kleine Gestalt, der Menschensohn und die Menschentochter. Es gibt eine rohe Gewalt hier auf Erden, welche sich langsam aber sicher über den ganzen Globus ausbreitet und die "Heilige Familie" zerstört, ihre feine Gestalt korrumpiert, ausbeutet, zu Markte trägt, schlägt, verspottet und in Fetzen schneidet!

Auf wessen Kosten?

Ich glaube, daß die "Heilige Familie" und die Liebe, die ihr innewohnt, dieses rohe Ei der Menschlichkeit, keine Chance hat, wenn das Böse sich so ungehindert fortpflanzen kann, wie es seit Jahrhunderten (Jahrtausenden) geschieht und daß das, was in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart im Namen Christus verübt wurde (Allein das Ausmaß der Mißbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche) davon zeugen, daß etwas nicht stimmen kann!

Lieber Rapp, bitte nimm all diese Zeilen nicht persönlich, ich bin manchmal sehr verzweifelt und weiß an vielen Tagen einfach nicht weiter.

Grüße
J.

(*) allegorisch gemeint

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.06.2015 10:12.
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