Was mir das Richterbuch aussagt
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Was mir das Richterbuch aussagt
von Cleopatra am 02.08.2017 17:58In einem anderen Thread habe ich geschrieben, dass ich vor Kurzem noch das Richterbuch gelesen habe.
Ich möchte einmal kurz zusammenfassen, worum es im Richterbuch geht:
Die Israeliten gehorchten Josua und den Ältesten.
Doch dann geschah etwas:
Josua war gerade gestorben. Später die letzten Ältesten auch.
Eine neue Generation, die wuchs heran und wurde älter. Die Jahre strichen durchs Land.
Die Israeliten (aufgeteilt in ihre Sippen) wurden sesshaft.
Sie hatten keinen Mose oder Josua mehr, dem sie nachfolgen konnten.
Also geschah mit der Zeit das, was nicht hätte passieren dürfen: Die Menschen taten das, was nicht gut war in Gottes Augen.
Sie hatten einen neuen Götzen namens Balim.
Also ließ Gott sie in die Feinde geraten.
Gleichzeitig sorgte er aber dafür, dass Richter die Israeliten wieder befreiten.
So ging es die ganze Zeit.
Richter lebte- Israel war brav.
Richter starb- Israel nahm sich wieder Götzen und tat, was Gott nicht wollte.
Im Laufe des Buches merken wir, wie diese Gottlosigkeit mit der Zeit zunimmt, je später wir lesen.
Zuerst hatten sie "nur Götzen".
Später wurden "Priester eingekauft", die einem selbst dienen sollten.
Irgendwann war es für die Israeliten ganz selbstverständlich, zum Schutz seines Gastes die eigene Tochter und zweitfrau herzugeben.
Später dann war Mord absolut gerechtfertigt.
Man sieht kaum Gottes Stimme, Gott selbst wurde kaum gefragt.
Je mehr sie sich von Gott trennten, umso tiefer fielen sie moralisch.
Wenn aber auch gegen die Gebote Gottes gehandelt wurde (zB durfte ein Priester keine Zweitfrau haben), wurde da garnicht groß drauf reagiert, der Stolz und das Ego waren an oberster Stelle.
Das ging sogar soweit, dass aus falschem Ehrgefühl der Stamm Benjamin fast vollständig ausgerottet wurde.
Was sagt mir dieses Buch:
- es war schön, zu sehen- sobald das Volk Israel ehrliche Buße tat, half Gott immer und schickte Richter, die sie befreite, obwohl er natürlich wusste, was als Nächstes passieren würde. Aber er half seinem Volk immer wieder.
- gleichzeitig ist es mir eine ganz ganz große Warnung. Denn das Buch Richter endet tragisch. Der letzte Satz lautet "Jeder tat, was recht war in seinen Augen." Quasi ein Drama mit schlechtem Ende.
Die Israeliten hatten trotz der vielen Hilfen und auch schlimmen Erlebnisse nichts gelernt.
Für mich ist es eine ganz große Warnung.
Nicht nur, mich vom Umfeld zu sehr beeinflussen zu lassen (wie zB das Thema Götzendienst bei den Israeliten), aber auch, dass, je mehr und öfter ich mich von Gott entferne, diese Entfernung immer größer werden kann.
Habt ihr Gedanken zu diesem Buch?
Das waren so meine ersten Gedanken, die mir beim Lesen dieses Buches kamen.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
MarcusO
Gelöschter Benutzer
Re: Was mir das Richterbuch aussagt
von MarcusO am 02.08.2017 20:04ich find das auch ganz interressant. Wenn man das so liest denkt man doch irgentwie: wie kann man nur, wenn man doch Gott so krass erlebt?!..und schwupp erwischt man sich ja doch selber immer wieder, das man sich von Gott "abwendet" obwohl man ihn doch so oft erlebt!
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re- was mir das Richterbuch sagt
von Burgen am 02.08.2017 22:18Hallöchen
mir wird immer deutlicher und damit auch bewusster, wie sehr Israel als Volk der Hebräer, auf Fürbitte und Segen angewiesen ist.
Im AT ist so unendlich viel von Jesus zu lesen.
Reichhaltige Symbole auf Christus bezogen.
Man lese und höre und sehe diesbezüglich die neueren Gnadenbotschaften.
Jedes Wort der Schrift macht die Gnadenbotschaften der Liebe zu den Menschen deutlich.
Gruß
Burgen.
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Was mir das Richterbuch aussagt
von Henoch am 03.08.2017 06:36Hallo Cleo,
schön, dass Dir das Buch Richter so viel Freude gemacht hat. So, wie Du schreibst, würde ich auch die Schwerpunkte festmachen. Aber es zeigt auch, dass der Herr in unserer Schwachheit mächtig ist. Als das Volk mehr und mehr geistlich verfiel, da hatte Gott keine geistlichen Größen zur Verfügung. Er musste mit Menschen klar kommen, die straucheln und straucheln würden, wie z.B. Simson. Und doch kam der Herr zu seinen Zielen. Das hat mich schon oft getröstet. Es kommt nicht auf mich an, Gott braucht mich nicht.
Noch interessanter wird das Buch, wenn man weiß, was die Namen der Völker Kanaans bedeuten. Dann wird es ein geistliches Buch, das genau so gut im NT stehen könnte. Vieleicht bei Epheser 6, der Erklärung für den geistlichen Kampf.
Als Israel das Land erobern sollte, sollte Juda vorangehen. Juda heißt "Lobpreis". Wir lesen, dass wir durch Treue im Glauben den Feind schlagen, immer dann, wenn wir in Gemeinschft mit Gott sind und ganz und gar abhängig. So mussten sie ihre kampffähigen jungen Männer unmittelbar vor der Eroberung Jerichos beschneiden (mit Handmessern und ohne Betäubung, Desinfektionsmittel und Schmerzmittel). Damit gaben sie ihre körperliche Kraft auf und mussten Gottes Kraft vertrauen. Der größte Feind des Menschen, das ehrsüchtige Fleisch, musste beschnitten werden, denn im geistlichen Kampf gebührt alleine Gott die Ehre...
Nun, wie kämpften sie? Gegen Jericho gingen die Priester voran, sie lobten Gott. Wir siegen durch Glauben.......Das ist ein interessantes Bild!
Wogegen? Gegen Kannaan (= Geldliebe, Handelsgut), Sidon (= Dorn im Fleisch), Hetiter (= Schrecken, Angst, Menschenfurcht), Amoriter (= Redner/Schriftgelehrte), Persiter (Regierende), Jebusiter (Zertrampler), Midian (=Zank), Moab (=Werke des Fleisches), .....
Henoch
Re: Was mir das Richterbuch aussagt
von Pal am 03.08.2017 07:09Was, wenn die Bibel (AT) mit dem Buch Richter zuende gegangen wäre? -
Ein Gottesvolk endend im Caos der Unmoral.- Ja, fast schlimmer als die Ungläubigen...
Doch die Bibel hört dort nicht auf, wo es menschlich am Ende zu sein schien! -
Was kommt nach Richter? - Das Wunder von Ruth! Das Wunder von Samuel! Das Wunder von König David...
Gott macht weiter, auf übermenschliche Weise mit erstaunlichen Liebesgeschichten...
Re: Was mir das Richterbuch aussagt
von Cleopatra am 03.08.2017 07:47Richtig, Gott handelt und er lässt sein Volk nicht im Stich.
Diesen Gedanken finde ich sehr gut.
Man neigt oft dazu, den Kopf bei anderen zu schütteln, dabei gibt es bei uns selbst genug zu tun
Danke Henoch für deine Ergänzung.
Ja, wenn man noch die Namen genauer betrachtet, dann wird es noch viel interessanter.
Lg Cleo
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Re: Was mir das Richterbuch aussagt
von Lila am 03.08.2017 09:39Guten Morgen!
Was mich so beindruckt in dem Buch Richter, die schonungslose Ehrlichkeit Gottes! Genauso schonungslos ehrlich sollten wir auch heute unsere Lage prüfen. Wenn Israel zu Gott bekehrte, war Gott barmherzig, und gab den Sieg, aber trotz allem blieb Gott treu zu seinem Bund mit Israel. Ja, wir sind auch nicht besser. In den Sendeschreiben prüft Jesus genauso schonungslos die Werke der Gemeinden und ruft zum Bekehren auf.
Denn Gott hat alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich aller erbarme. 33 O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte und unausforschlich seine Wege! 34 Denn «wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? 35 Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß es ihm wiedervergolten werde?» 36 Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge; ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Römer 11,32-36
Ein schöner Tag!
Lila
Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Was mir das Richterbuch aussagt
von geli am 04.08.2017 14:41So empfinde ich auch die Zeit, in der wir heute leben.
Jeder tut, was ihm gefällt, was Spass macht, was sich gut anfühlt. Gottes gute Gebote werden mit Füßen getreten, diejenigen, die sich daran halten, werden (bis jetzt "nur") verspottet.
Das, was eigentlich gut ist, wird für schlecht erklärt, und was nicht gut ist, wird für "gut" ("cool") erklärt.
Ich denke, auf für uns Christen wird es in Zukunft nicht einfacher werden, sich ganz eng an Gott zu halten.
Was mich aber immer wieder besonders beeindruckt (nicht nur im Richterbuch), das ist Gottes Geduld - wie langer er dieses "Spiel" mitmacht:
Richter lebte- Israel war brav.
Richter starb- Israel nahm sich wieder Götzen und tat, was Gott nicht wollte.I
m Laufe des Buches merken wir, wie diese Gottlosigkeit mit der Zeit zunimmt, je später wir lesen.
Und nicht nur, wie lange er das mit angesehen hat - sondern auch, dass er dann trotzdem alles gegeben hat, um uns Menschen zu erlösen!
LG, geli
Re: Was mir das Richterbuch aussagt
von Lila am 04.08.2017 20:03Oder habe ich etwa Gefallen am Tode des Gottlosen, spricht Gott, der HERR, und nicht vielmehr daran, daß er sich von seinen Wegen bekehre und lebe?
Hes 18,23
Oft lese ich das Siegeslied von Debora und Baraks. Debora, eine Frau, eine Prophetin, eine Richterin... Von Gott gesandt. Sie gab weiter den Befehl von Gott, denn sie wusste ein Sieg über die Feinde kann nur durch Gott gegeben werden. Aber dazu war notwendig, dass der Volk zu Gott schrie.
Wir lesen dass Israel (fei-)willig war Gott zu gehorchen.
Lobet den HERRN, daß Israel wieder frei geworden ist und das Volk willig dazu gewesen ist.
Richter 5,2 (Luther)
Mein Herz ist mit den Gebietern Israels, mit denen, die willig waren unter dem Volk. Lobet den HERRN!
Richter 5,9
Gott will auch heute keine Sklaven, sondern Menschen die freiwillig für Gott entscheiden. Gott wird niemals jemand zwingen. Aber ohne Gott sind wir unseren Feind schutzlos ausgeliefert. Nur Gott schenkt Errettung!
Das Ende vom Lied ist gleich auch eine wunderbar ermutigende Prophetie:
Also müssen umkommen, HERR, alle deine Feinde! Die ihn aber liebhaben, müssen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Macht! - Und das Land war still vierzig Jahre.
Richt 5,31
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Re: Was mir das Richterbuch aussagt
von Cleopatra am 05.08.2017 08:24Liebe geli, diesen Gedanken hatte ich gestern auch gehabt ;-D
Man sehe mal raus in die Welt. Homosexualität, "Notlügen", "Rache", "Gewalt", alles Dinge die heutzutage immer mehr toleriert werden.
Lassen wir uns mitverleiten?
Ich denke, wir müssen da wirklich immer ganz nahe bei Gott sein.
Damals bei Jacob mit seinen Kindern in Sichem ist ja auch genau das passiert.
Jacob zog dorthin, weil das Land fruchtbar war und die Moral der Menschen, die Kultur war verdorben.
Am Ende musste Dina, die Tochter Jacobs am meißten darunter leiden und zwei Söhne Jacobs rächten sich brutalst, und hielten auch das für richtig.
Sowas sollte uns wirklich immer eine große Warnung sein.
Diese Sätze finde ich in diesem Thema auch sehr wichtig.
Lg Cleo
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