Wenn Gott ein Auge zudrückt
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Wenn Gott ein Auge zudrückt
von Cleopatra am 08.03.2015 15:14Es brennt mir schon seit letzter Woche Sonntag so in den Fingern, mir war etwas aufgefallen.
Jetzt endlich kann ich durch Internet mit euch darüber schreiben.
Vielleicht kennt ihr es schon, vielleicht findet auch der ein oder andere das Thema "langweilig" oder "unnötig".
Aber am Sonntag hat mich doch etwas verblüfft.
Ich habe in 2. Mose gelesen.
Es ist kurz vor der großen Gesetzesgebung.
Gott spricht zu Mose, Mose gibt es weiter, das Volk antwortet und Mose sagt es wieder weiter an Gott.
Dann gibt es die nächste Anweisung.
Jaaaa und wie ist das so, wenn man "Flüsterpost" spielt...?
Und das war mir aufgefallen.
2. Mose 19, 3 Mose aber stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berg aus zu: So sollst du zum Haus Jakob sagen und den Söhnen Israel mitteilen:
....
7 Darauf ging Mose hin, rief die Ältesten des Volkes zusammen und legte ihnen all diese Worte vor, die ihm der HERR geboten hatte.
8 Da antwortete das ganze Volk gemeinsam und sagte: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun! Und Mose brachte dem HERRN die Worte des Volkes zurück.
9 Da sprach der HERR zu Mose:
.....Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen! Und sie sollen ihre Kleider waschen,
11 damit sie für den dritten Tag bereit sind; denn am dritten Tag wird der HERR vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen.
12 Darum zieh eine Grenze rings um das Volk und sage: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur sein Ende zu berühren! Jeder, der den Berg berührt, muss getötet werden.
13 Keine Hand darf ihn berühren, denn sonst muss er gesteinigt oder erschossen werden; ob Tier oder Mensch, er darf nicht am Leben bleiben. Erst wenn das Widderhorn anhaltend ertönt, sollen sie zum Berg hinaufsteigen.
14 Darauf stieg Mose vom Berg zu dem Volk hinab; und er heiligte das Volk, und sie wuschen ihre Kleider.
15 Dann sagte er zum Volk: Haltet euch für den dritten Tag bereit! Nähert euch keiner Frau!
Um das Unterstrichene geht es mir.
Wo hat Gott gesagt, dass die Männer sich in der Zeit keiner Frau nähern sollen...?
Mose sagt es trotzdem
Ich habe dann nochmal weitergelesen.
Irgendwo muss Gott doch später mal gesagt haben: "Aber Mose, das hatte ich niemals gesagt, ich habe dir gesagt, was du tun sollst."
Aber Gott hat es nicht getan.
Ich denke, er wird das Ziel vor Augen gehabt haben. Ich denke, Gott geht es nicht immer nur um Perfektion (selbst im AT).
Es war kurz vor den 10 Geboten.
Es geht ihm ums Ziel.
Und das hat mich ermutigt. Denn ich bin auch nicht perfekt. Ich gebe manchmal vielleicht auch aus der Erinnerung etwas falsch wieder, ohne es zu merken.
Aber ich glaube, Gott drückt oft ein Auge zu bei uns, denn ihm ist das Ziel sicher noch wichtiger.
Damit will ich auf keinen Fall Sünde verharmlosen oder Ähnliches.
Sünde ist und bleibt Sünde und ist schlimm.
Mir geht es darum, dass mir irgendwie nochmal neu bewusst wurde, dass es Gott neben der Strenge nicht um "gesetzlichkeit", sondern mehr um das Ziel geht. Und nicht um das Prinzip.
Und wenn Gott nicht "das letzte Wort haben" muss und alles ins perfekte Licht rücken muss, bis alles ganz genau richtig ist... dann können wir doch auch hin und wieder Gnade zeigen, die wir ja auch in Anspruch nehmen, oder...?
Ich fand es ein sehr schönes Bild von Gottes Gnade. Es hat mich begeistert, Gott in diesem Blickwinkel neu zu "entdecken".
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von marjo am 08.03.2015 15:36Hallo Cleo,
nach Durchsicht der Bibelstelle kann ich kein "Gott drückt ein Auge zu" erkennen. Bei den Hebräern gehört die sexuelle Enthaltsamkeit zu dem Bereich "Reinigung des Leibes", und dies bereits vor den Geboten. Das Mose diese Aufforderung an das Volk so weitergibt, ist daher keine Ungenauigkeit.
Nach einigem Nachdenken lehne ich mich sogar noch weiter aus dem Fenster. Mose hat in seinem ganzen Leben nur ein einziges Mal Gottes Worte nicht korrekt an das Volk weitergegeben, bzw dessem Willen nicht gehorcht. In Folge durfte er nicht mit ins gelobte Land.
Das Gott nicht jede unserer Sünden gleich bestraft, ist natürlich trotzdem ein Grund zur Freude und zur Dankbarkeit.
Viele Grüße,
marjo
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von Wintergruen am 08.03.2015 16:29liebe Cleo .
Die Frau galt in der Zeit als unrein,, während ihrer Menstrautionszeit .Auch der Mann der sie während dieser Zeit berührte galt für eine Woche als unrein....Im 3. Mose 12,1-8 steht von der Reinigung der Wöchnerin..für wieviele Tage sie unrein galt wenn sie einen Jungen gebar und für wieviel Tage bei einem Mädchen..
Die sexuelle Praktiken galten auch in der Ehe als unrein, wenn sie der Fleischeslust dienten .
und durch die Enthaltsamkeit reinigten sie ihren Körper
Von daher war es sicher kein Auge zudrücken ... und Moses Aussage war korrekt
LG
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von Pal am 08.03.2015 17:23Hallo liebe @Cleo, ich sehe die Anmerkung von Mose keinesfalls als einen "menschlichen Zusatz", sondern aus einem ganz fundamentalen Reinheitsverständnis, das es für ihn gar nicht anders sein konnte, als das die sexuelle Enthaltung mit dazu gehörte.
Hier noch zwei Beispiele:
1Sa 21:4 Der Priester antwortete David und sprach: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Verfügung, sondern nur heiliges Brot; wenn die Leute sich nur der Weiber enthalten haben!
1Sa 21:5 Da antwortete David dem Priester und sprach: Die Weiber waren uns schon gestern und vorgestern versagt, als ich auszog; auch war der Anzug der Leute heilig; und ist auch der Weg selbst gemein, so möge er doch heute wegen des Anzugs auch für heilig gelten!
1Sa 21:6 Da gab ihm der Priester heiliges Brot...
Für den Priester, war es fundamental wichtig, das die "Brotesser" keine sexuellen Verbindungen gehabt hätten.
Ansonsten wäre es ihm wohl (für das heilige Brot) "entheiligend" gewesen.
1Ko 7:5 Entziehet euch einander nicht, außer nach Übereinkunft auf einige Zeit, damit ihr zum Gebet Muße habt, und kommet wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche um eurer Unenthaltsamkeit willen. 1Ko 7:6 Das sage ich aber aus Nachsicht und nicht als Befehl.
Heutzutage werden solche Aussagen wohl kaum mehr verstanden.
Was könnte mein Gebetsleben mit meinem Sexualleben zu tun haben?
Der natürliche Mensch urteilt da ev.: "So ein Quatsch, das hat doch nichts mit einander zu tun!"
Doch für die damaligen Menschen, die wohl mehr "tiefer geistlich" waren, war das eine eine Hinderung fürs Gebet.
Das ist doch interessant!
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von Cleopatra am 08.03.2015 18:51Hallo,
vielen Dank für eure Hilfe, diese Stelle nicht falsch zu interpretieren.
Liebe Wintergrün- die von dir genannten Punkte kenne ich.
Aber- diese ganzen Regeln, Gesetze und Beschreibungen- sie wurden doch alle erst anschließend "Bekannt gemacht" oder nicht...?
Die Israeliten kamen gerade aus Ägypten. Dort war die Moral eine ganz andere. Dort gab es ja auch Götter und Co.
Dann waren sie einige Monate in der Wüste.
Sie haben Gott erlebt und kennengelernt, ja. Aber diese Regeln und so- woher hätten sie diese kennen sollen?
Gab es das schon in Zeiten der Generationen vorher vielleicht, so dass alles bekannt sein müsste...?
Wieso hat Gott alles dann nochmal so ausführlich (ich schreibe es mal so) in den anschließenden Kapiteln beschrieben...?
Damit sie es nochmal bestätigt haben...?
Mir selbst ist nicht bekannt, dass diese Regeln schon vorher galten, lasse mich aber sehr gerne korrogieren.
Vielleicht könnt ihr mir hier weiterhelfen?
Lg Cleo
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wideawake
Gelöschter Benutzer
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von wideawake am 08.03.2015 19:18Lach ... liebe Cleo meintest du das wirklich so ?
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von Cleopatra am 09.03.2015 07:24Lach wideawake,
du passt sehr gut auf ;-D
Ich musste lachen, als ich den Fehler entdeckt habe, das war wohl zu schnell geschrieben ;-D
Ich habs schnell korrigiert.
Danke für den Hinweis und natürlich meinte ich es nicht so
Lg Cleo
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wideawake
Gelöschter Benutzer
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von wideawake am 09.03.2015 08:03hihi .... liebe Cleopatra , dass mußte ich auch. So lachen, da der Verschreibser so gut zum Thema passt. Widi ...*schmunzelt* immer noch ! Danke !
Ich bin gerade dabei im NT rumzulesen und alles auf zu schreiben, was uns Jesus eigentlich, da noch so an versteckten Tips gibt. Ansonsten stimmt , Gott setzt Vermittler ( hauptsächlich Propheten genannt ) ein, um der Menschheit zu verkünden. Interessant, dass Gott das so macht ... hmmmm.
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von solana am 09.03.2015 10:23Hallo Cleo
Wenn ich das lese, kommt min nicht als erstes die Assoziation "Frau=unrein=>Berührung mit ihr macht unrein" in den Sinn.
Sondern eher "sich heiligen=sich aussondern, ganz Gott vorbehalten sein, sich auf ihn konzentrieren und ausrichten usw"
Und da passt "sexuelle Lustbefriedigug" einfach nicht dazu, wenn es so eine besondere Zeit der Heilgung sein soll.
Nicht weil Sex an sich schlecht ist oder weil das "Sexobjekt" so unrein ist. Sondern weil die Leidenschaft so den Menschen "übermannt", dass er nicht gleichzeitig "für Gott ausgesondert" sein kann.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
NorderMole
Gelöschter Benutzer
Re: Wenn Gott ein Auge zudrückt
von NorderMole am 09.03.2015 18:44Solana, das ist neutestamentlich. Im 1. Mose steht es anders !
LG CU !