Folge mir nach!

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Folge mir nach!

von geli am 22.09.2016 18:38

Ist Jesu Worte vereinbar mit dem Wohlstandsevangelium? Verspricht uns Jesus einen sorgenfreies Leben? Was bedeutet für uns Jesus zu folgen?

Im Zusammenhang damit habe ich vor einigen Jahren etwas Wichtiges durch eine Predigt gelernt.
Damals wurde über Daniel 3 gepredigt - über die drei Freunde, die das goldene Bild des Königs nicht anbeten wollten und denen deshalb der Feuerofen drohte.

Die Predigt lief damals darauf hinaus, dass die drei Freunde deshalb im Feuerofen gerettet wurden, weil sie Gott vertrauten und ihm glaubten.

Das paßt sehr gut zu der "Glaubenslehre", und auch zur "Wohlstandslehre" - denn es wurde klargestellt, dass nur der Glaube es fertiggebracht habe.
Wenn wir also richtig "glauben", dann bekommen wir Rettung vor dem Feuerofen, Heilung, ein neues Auto, ein neues Haus etc. - also alles, was wir so gerne hätten. Es geht uns also mit dem "richtigen" Glauben immer gut, und uns fehlt nichts mehr.

Aber was steht wirklich in Daniel 3 - was haben die drei Freunde wirklich dem König gesagt?

Daniel 3,17 und 18:
"Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten.
Und wenn er es nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen."

Sie wurden also gar nicht deshalb gerettet, weil sie so fest daran glaubten - nein.

Sie wußten noch nicht einmal sicher, ob Gott sie vor dem Feuerofen erretten würde, oder nicht.

Sie wußten nur eines: Einen fremden Gott würden sie nicht anbeten - egal, was ihnen für Konsequenzen daraus erwachsen würden, und egal, ob Gott sie retten würde oder nicht.

Damals habe auch ich die Entscheidung getroffen, dass ich Jesus nachfolgen will - egal, ob es mir dabei gut oder schlecht gehen würde.

Darüber hinaus ist das "Wohlstandsevangelium" ein Hohn für alle Geschwister, die in dieser Welt bedroht, diskriminiert und verfolgt werden!
Denn damit suggeriert man ihnen indirekt, dass mit ihrem Glauben etwas nicht stimmt - denn sonst würde es ihnen ja gut gehen.

Lg, geli


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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Folge mir nach!

von Pal am 23.09.2016 06:11

Geli:
Damals habe auch ich die Entscheidung getroffen, dass ich Jesus nachfolgen will - egal, ob es mir dabei gut oder schlecht gehen würde.
Ja, liebe Geli, dabei ist es tatsächlich so das Gott selbst es seinen Kindern ab und zu richtig schlecht gehen läßt, um dadurch etwas unbeschreiblich wichtiges zu erreichen. Denn die Umgestaltung in Jesu Bild, in Jesu Gesinnung, geschieht nicht im Lehnstuhl.
Gerade dazu muß man durch manche Hiobserfahrung...
Was werden da unsere "Freunde" vom Wohlstandsevangelium sagen? - "Gebiete dem Verlust (jeglicher Art), das er verschwinde?"
Aber was, wenn gerade der Verlust mein allergrößter Gewinn werden wird?
Die von dir erwähnten 3 Helden, hatten innerlich mit ihrem (Eigen-) Leben abgeschlossen. Nur solche Menschen können in Gottes Ofen gehen. Alle anderen, werden sich dagegen auflehnen, weil sie ihr (Eigen-) Leben viel zu lieb haben. Deshalb werden sie auch das Zeichen des Antichristen annehmen. Damit sie ihr Leben ungestört weiterleben können. Denn ohne Zeichen kommst du in den "Feuerofen des Nichts-mehr-einkaufen-könnens"!
Was dann? -
Nur diejenigen die das Kennzeichne des Tieres verweigern, werden Gottes Hilfe erfahren, wie die Jünglinge.
Kommen wir um, so kommen wir um! -

Gott sei uns "Ego-Lebewesen" dann gnädig!

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Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Forenleitung

Beiträge: 5163

Re: Folge mir nach!

von Cleopatra am 23.09.2016 07:59

Ich muss gerade daran denken, dass es mir heute weitaus besser geht als damals vor dem Unfall.

Ich hatte Gott lieb, hatte auch eie Beziehung zu ihm, aber ich fühlte mich besser als andere, denn ich hatte "weniger" gesündigt als die, die offensichtlich gesündigt hatten.

Dann kam der Unfall und ich verlor Job, Freunde, ja so viel.
Ich habe seitdem auch lebenslange Probleme, bin Frührentner und werde mein Leben lang Kopfschmerzen (unter anderem) haben.

Im Wohlstandsevangelium hätte ich wohl eine Menge falsch gemacht ;-D

Aber heute kann ich berichten, dass ich Gott oft erfahren habe. Ich habe ihn noch besser kennengelernt, bin demütiger geworden, habe sehr viel dazugewonnen (neuer Job, neue Freunde, neue Wohnung).
Heute kann ich auch die Menschen besser verstehen, die krank sind oder etwas verloren haben.

Damals, vor dem Unfall, habe ich Gott noch gesagt "ich bin dein Werkzeug, gebrauche mich wo auch immer du willst."

Hätte oich damals gdacht, dass es auch mal heftig werden würde, hätte ich wohl nicht so gebetet ;-D

Aber heute bereuhe ich nichts.
Klar, ich hätte garnichts dagegen, wenn die Schmerzen endlich vorbei wären und andere Folgeschäden weg wären. Das wäre sooo schön. Aber Nachfolge bedeutet manchmal eben auch Akzeptanz der eigenen Schwäche.

Der Blick auf Jesus- das ist das wichtige in der Nachfolge Jesu.l

Jesus sagte nicht "folge mir nach, wenn du dein Leben gelebt hast".
Jesus sagte auch nicht "folge mir nach, solange du bereit bist."
Jesus sagte aber auch nicht "wenn du mir nachfolgst, dann wird es dir schlecht gehen."

Nein, Jesus sagte "Folge mir nach."
Und immerwieder sind wir ermutigt, dass nicht wir, sondern Gott die Kraft ist und gibt. Und dass Gott uns nie alleine lässt und unsere Nachfolge segnet.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Folge mir nach!

von Lila am 23.09.2016 09:25

Liebe Cleo!

 

Danke, für Dein Zeugnis, es geht unter die Haut. Ja, ich bin auch überzeugt, dass Jesus zu folgen ist das Beste was uns gegeben wurde. Komme was kommen mag, Krankheit, Verfolgung, große Problemen, wir sind nie mehr allein gelassen. Trotz unserer Schwächen hat Jesus die Macht uns zu Ziel zu führen, bewahren und von alle unseren Verfehlungen erlösen.

Ich muss jetzt an eine Verheißung denken:

Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat! 38 Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!
Römer 837-39

Ein gesegneter Tag wünsche ich Euch!
Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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Merciful

53, Männlich

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Beiträge: 2110

Re: Folge mir nach!

von Merciful am 23.09.2016 12:18

Ich finde es schwierig, die Nachfolge Jesu daran festzumachen, ob es einem Menschen eher gut geht oder eher nicht so gut.

Meines Erachtens gibt es Christen, die viel Schweres, Nöte und Leid haben durchleben müssen, die Jesus lieben und ihm folgen.

Und es gibt Christen, die eher selten schwerwiegende Probleme haben, denen es meist gut geht, die fröhlich und unbeschwert ihre Bahn ziehen, die Jesus lieben und ihm folgen.

Ob reich oder arm, mit äußerem Wohlstand gesegnet oder nicht, ob mit Lasten beladen oder unbeschwert, dies sind keine Kriterien für die Echtheit der Nachfolge Jesu.

Weder sind Nöte ein Verdienst, dessen sich der Mensch rühmen könnte, noch muss derjenige, dem es gut geht, deswegen ein schlechtes Gewissen haben, als ob ihm etwas Entscheidendes fehlen würde.

Die Rettung, so sagt es uns die Bibel, erfahren wir aus Gnaden durch den Glauben.

Sie ist nicht unbedingt mit äußerem Wohlstand verbunden; äußerer Wohlstand ist aber auch nicht unbedingt ein Indiz dafür, dass es der Mensch, der 'es zu etwas gebracht hat', deswegen mit der Nachfolge Jesu nicht so ernst nähme.

Entscheidend ist doch wohl eher das Herz, das den Herrn Jesus glaubend erkennt und in ihm das Heil ergreift. Diese innere Verbindung mit dem Herrn bringt dann die Liebe und die Wirkungen, die Früchte des Geistes Jesu hervor.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.09.2016 19:00.

Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Folge mir nach!

von Lila am 23.09.2016 13:29

Ja, lieber Merciful, ähnlich habe ich es auch schon formuliert:

Ich denke Jesus zu folgen ist nicht abhängig von unsere Wohlstand oder Nichtwohlstand. Denn mit allem was wir haben, ob viel oder wenig, müssen wir einmal Rechenschaft ablegen.

Wir sollten aber alles, was uns zu diesen Welt bindet, loslassen. Sogar von unseren eigenen Vorstellungen sollten wir uns verabschieden. Nur so kann Jesus uns führen.

Paulus sagt:
Ich verstehe mich so gut aufs Armsein wie aufs Reichsein; 13 ich bin in allem und für alles geübt, sowohl satt zu sein, als zu hungern, sowohl Überfluß zu haben, als Mangel zu leiden. Ich vermag alles durch den, der mich stark macht.
Phil 4,12-13


Es geht nicht um schlechte Gewissen wegen Wohlstand, aber Wohlstand ist nicht der erstrebende Wert. Gott existiert nicht darum, uns einen Wohlstand zu bescheren. Und vergessen wir nicht, auch für Reiche ist der Weg schmal...

Lila

 

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Folge mir nach!

von Burgen am 23.09.2016 13:55

Danke Merciful.


Ja, jeder Mensch, wirklich jeder, egal, ob irdisch wohlhabendreich oder gerade noch genug, wird einmal zur Rechenschaft von Gott gezogen .

Zu bedenken ist aber auch, dass das Vermögen, welches erworben oder vererbt worden ist, nicht in großen Scheunen gelagert werden sollte. Denn dort bringt es keine Frucht.

Mit viel materiellem Reichtum kann / könnte viel Gutes entstehen.

Z.B. ist auf der Website des größten Brillenoptikers nachzulesen, welche Früchte erwachsen, durch der Hände Werk und einem guten Hausverstand. Meines Wissen nach geschieht dies alles auf Grundlage der persönlichen Beziehung mit Jesus.

So gab und gibt es auch noch etliche Menschen in unserem Land, die ihren Gewinn für Mitarbeiter und Dorfgemeinschaften usw. gebrauchen lassen.

Das alles wird in unserer nüchternen und oft depressiven Zeit vergessen.

Allerdings war von einem Menschen bezüglich Ehrenamt zu hören, dass sie niemals bereit wäre, ehrenamtlich tätig zu sein. Dafür, für das, was getan wird, sei der Staat zuständig.
Sie vergaß dabei, dass wir alle der Staat sind.

Gruß
Burgen


 

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Folge mir nach!

von geli am 23.09.2016 18:02

Was werden da unsere "Freunde" vom Wohlstandsevangelium sagen? - "Gebiete dem Verlust (jeglicher Art), das er verschwinde?"

Genau - denn schließlich wird immer wieder betont, dass wir alle ja "Vollmacht" haben, um dem Bösen zu gebieten 

Allerdings ist es oft schwierig, vermeintlich "Gutes" von vermeintlich "Bösem" zu unterscheiden.
Manchmal ist etwas, das eigentlich in unseren Augen "gut" ausssieht, gar nicht so gut für unser Leben, und umgedreht ist etwas, das menschlich gesehen "böse" aussieht, am Ende doch gut für uns.

Mit unserer "Vollmacht" müssen wir also in erster Linie sehr vorsichtig umgehen und sie nur gebrauchen, wenn wir vom Heiligen Geist dazu geleitet werden.

Ob reich oder arm, mit äußerem Wohlstand gesegnet oder nicht, ob mit Lasten beladet oder unbeschwert, dies sind keine Kriterien für die Echtheit der Nachfolge Jesu.

Ja, genau - denn sonst müßten sich alle Christen, die verfolgt werden, wirklich fragen, ob sie nicht etwas falsch gemacht haben.

Wer "echt" ist und wer nicht, dass wird am Ende alleine Gott beurteilen können.

Ich verstehe mich so gut aufs Armsein wie aufs Reichsein; 13 ich bin in allem und für alles geübt, sowohl satt zu sein, als zu hungern, sowohl Überfluß zu haben, als Mangel zu leiden. Ich vermag alles durch den, der mich stark macht.

Dieser Satz hat mir schon oft Mut gemacht, wenn etwas anders gekommen ist, als ich dachte oder es mir gewünscht hätte.

Lg, geli




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Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Folge mir nach!

von Pal am 23.09.2016 20:34

Geli:
Allerdings ist es oft schwierig, vermeintlich "Gutes" von vermeintlich "Bösem" zu unterscheiden. Manchmal ist etwas, das eigentlich in unseren Augen "gut" ausssieht, gar nicht so gut für unser Leben, und umgedreht ist etwas, das menschlich gesehen "böse" aussieht, am Ende doch gut für uns.

...so gar sehr, sehr gut!
Ich denke, wenn wir einmal Hiob, im Himmel, fragen können, was das Beste in seinem Erdenleben gewesen ist, werden wir womöglich staunen über seine Antwort!

Dann heißt es doch auch in dem Sprichwort: Es ist nichts schlechter zu ertragen, als eine Reiher guter Tage... oder so ähnlich...

da ist, von Gottes Perspektive aus, etwas sehr wahres dran! -

denke ich.

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Folge mir nach!

von Rapp am 23.09.2016 22:46

Als ich 1953 zu Jesus fand erlebten wir sehr oft in der Gemeinde, dass z.B. Kranke durchs Gebet geheilt wurden. Nach kurzer Zeit waren immer wieder Leute da, die scheinbar genau wussten, dass Gott meinen krummen Rücken sofort heilen würde: es fehle schlicht mein Glaube... Das stürzte mich in tiefe Not und Verzweiflung, bis ich eben anfing Gott aus meinem krummen und schmerzenden Körper zu preisen. Das lässt er sich gefallen, mehr noch, er feuert mich dazu an!
Viele Jahre sind seither vergangen. Enger und fester wird meine Beziehung zu Jesus und Vater. Mein Rücken ist seither noch weit mehr verbogen als damals. Doch wenn ich für Menschen mit Nöten bete ist es normal, dass er auf die Gebete antwortet. Sicher tut er das nicht immer so, wie es mir am besten gefallen würde. Aber Gott antwortet.
Vater kann auch mich heilen, tut er aber noch nicht. Aber er tröstet, schenkt Kraft und Freude. So kann ich Menschen mit Schmerzen auch verstehen und kann von dem Trost weitergeben, den ich täglich selbst empfange...
Denkt an den Hebräerbrief. Nachdem aufgezählt wird, wie Menschen Gottes Hilfe gewaltig erfahren haben, zeigt der Schreiber die andere Seite. Hier steht: andere aber... Sie  wurden gequält, gefoltert, ermordet um ihres Gehorsams Gott gegenüber, sie litten unsäglich. Sie sind deshalb nicht weniger Glaubenshelden als diejenigen, die Hilfe erfuhren. Sie geben mir immer wieder die Kraft durchzuhalten und Vater weiterhin anzubeten. Das macht auch nur Sinn, wenn ich gleichzeitig auch für andere da bin und helfe, wo ich gebraucht werde. Dazu krieg ich täglich die Kraft für mein nicht ganz einfaches Leben.

Jesus drückt es so aus: Haben sie mich nicht geachtet, wie viel eher wird das euch geschehen? Wer Nachfolge leben will, lernt sicher den Schwierigkeiten zu begegnen, lernt aber auch Gottes Möglichkeiten als Retter und Helfer kennen.
Gott hat mir ein Leben in seiner Gemeinschaft versprochen. Dass es einfach werde, davon sagte er mir bisher nix!

Willy

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