Ein reines Gewissen

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Beroeer

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Re: Ein reines Gewissen

von Beroeer am 24.08.2017 12:14

nennmichdu
Um aber überhaupt ein Gewissen haben zu können -- was mir eine Gewissheit gibt, das das,
was ich tue gut ist, bedarf es eines Lernprozesses.
Ich muss nämlich erstmal gelernt haben, Gutes von Bösem zu unterscheiden.
Um dann das Gute festhalten und tun zu können - guten Gewissens.

Ein Kleinkind kann hier noch nicht zwischen Gut und Böse entscheiden.
Da stimme ich Dir schon zu.
In der Regel lernt dies ein Kind indem die Eltern es ihm sagen.
Es muss das Böse nicht tun um es zu begreifen.

 

So sprach ja auch Gott (der himmlische Vater) zu seinen Kindern Adam und Eva.
Er erklärte den Baum der Erkenntnis als tabu für sie und unterrichtete über die Folgen,
die es haben würde ungehorsam zu sein.

 

- nennmichdu
Adam und Eva lernten dieses auch erst kennen und erfuhren im Essen vom Baum der Erkenntnsi des Guten und Bösen,
sodass Gott dann feststellte:
1. Mose 3 Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses.
So, wie auch Burgen schrieb, hatten sie das Gewissen.

Ihre heftigen Gewissensbisse legten ein deutliches Zeugnis davon ab,
was sie getan hatten. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sie nicht bereits
vor ihrer Handlung vom Gewissen gewarnt wurden - zumal
sie ja unterrichtet waren.

Das "erkennen" von Gut und Böse meint wohl eher das Festlegen
von Gut und Böse, was dem Menschen nicht zusteht.

Beroeer

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Ein reines Gewissen

von Burgen am 24.08.2017 11:42

Hallo 

 in der Oase fragte ich mich gerade, was denn wohl das Gewissen ist ...

Ich denke, dass es nicht in seinem Ursprung Worte hin und her bewegt und beleuchtet, abwägt.

Das Gewissen macht sich z.B. als plötzliches Darm-und Magengrummeln deutlich.

Oder einen Schmerz in der Brust, ein Zusammenziehen und vieles mehr.

Es ist mit unserem ICH gekoppelt, und niemand weiß so recht wo es ist, was es ist. Es macht uns aus.

Manche Neurowissenschaftler sagen, dass es manches in uns ist im Gehirn, was mit uralten Erfahrungen zusammenhängt,

und wortmässig nicht recht erklärt und bestimmt werden kann.

Selbst Adam und Eva, die ersten von Gott selbst geschaffenen Menschen, hatten ein Gewissen.

Nämlich aufgrund von Furcht = Angst 
Lust und Begierde überwanden diese Ur-Furcht, indem der Mensch Schuldverschiebung vornahm.

Man könnte heute vielleicht die übermässige Kreditkartenanbietung und deren Verschuldung damit vergleichen. 

Gruss 
Burgen




 

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Ein reines Gewissen

von nennmichdu am 24.08.2017 10:20

Hallo Beroeer,



Nach meinem Verständnis und so, wie ich es erlebe, sagt mir ein gut funktionierendes Gewissen sofort, bevor ich es auch nur in Erwägung ziehe etwas "Verbotenes" zu tun, dass dies falsch ist.


Dem habe ich auch nicht widersprochen, denn ich sprach von einem schlechtem Gewissen.

Um aber überhaupt ein Gewissen haben zu können -- was mir eine Gewissheit gibt, das das, was ich tue gut ist, bedarf es eines Lernprozesses. Ich muss nämlich erstmal gelernt haben, Gutes von Bösem zu unterscheiden. Um dann das Gute festhalten und tun zu können - guten Gewissens.

Ein Kleinkind kann hier noch nicht zwischen Gut und Böse entscheiden.

Adam und Eva lernten dieses auch erst kennen und erfuhren im Essen vom Baum der Erkenntnsi des Guten und Bösen, sodass Gott dann feststellte:

1. Mose 3
Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses.


Thomas


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Beroeer

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Re: Ein reines Gewissen

von Beroeer am 24.08.2017 08:43

von nennmichdu am 23.08.2017 10:07
ein schlechtes Gewissen hat jemand, der in seinem (sonst) vorher gutem Gewissen nun sich selbst angeklagen tut.
Bzw. das was er tut in der Reflektion unter Anklage findet. Wissen was gut und was böse ist
muss der Mensch dann aber erst lernen. Bzw. muss der Mensch dann von Gott offenbart bekommen, durch Gottes Geist.

 

Seltsam. Das klingt für mich in etwa so:
Ich fahre mit einem Auto im dichten Stadtverkehr. Ich erkenne keinerlei Ampeln,
Stoppschilder usw. Es passiert ein schlimmer Unfall. Erst jetzt muss ich lernen,
dass es Verkehrsvorschriften gibt, was sie bedeuten und welch schlimme
Folgen es hat, diese zu ignorieren.

Nach meinem Verständnis und so, wie ich es erlebe, sagt mir ein gut
funktionierendes Gewissen sofort, bevor ich es auch nur in Erwägung ziehe
etwas "Verbotenes" zu tun, dass dies falsch ist.
Da gibt es Handlungen, die muss ich niemals in meinem Leben auch nur
einmal vollbringen um zu lernen, dass sie grundverkehrt sind.

Dieses Gewissen haben sogar "primitive" Naturvölker in Bezug auf
grundlegende Dinge, wie Mord oder Diebstahl.

Die menschliche Schöpfung, seit seit Adam und Eva ist

mit diesem hervorragendem Wegweiser ausgestattet.
Es liegt am Einzelnen ihn zu justieren, zu sensibilisieren
und auf ihn zu hören.


Beroeer

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Lila

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Re: Ein reines Gewissen

von Lila am 23.08.2017 14:56

Liebe Solana!

 

Ich finde es noch wichtig, darauf hin zu weisen, dass auch ein gutes Gewissen nicht dazu führen sollte, dass man sich für "makellos" hält.
Und genauso wenig sollte man sich durch ein schlechtes Gewissen herunterziehen lassen - insbesondere dann nicht, wenn es einem von anderen eingeredet wird.

Das stimmt! Wer könnte sich doch rühmen? Ich denke niemand, denn ohne Jesus können wir nichts tun. Es ist Seine Gnade, dass wir in Seinen Willen leben können. Und auch wenn wir mal schwach werden und sündigen, und damit zu Ihn kommen, vergibt Er unsere Verfehlungen, so dass unsere Gewissen nicht mehr plagt.

Darum ist auch Schön, was Merciful zitiert hat:

 

Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen,
dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
(1. Brief des Johannes 3, 19.20; Lutherbibel 2017)


Aber auch die Römer 8 ermutigt uns:

Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? 32 Welcher sogar seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? 33 Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott, der sie rechtfertigt? 34 Wer will verdammen? Christus, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der uns auch vertritt?
Römer 8,31-34 und weiter...

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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solana

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Re: Ein reines Gewissen

von solana am 23.08.2017 14:40

Ich finde es noch wichtig, darauf hin zu weisen, dass auch ein gutes Gewissen nicht dazu führen sollte, dass man sich für "makellos" hält.
Und genauso wenig sollte man sich durch ein schlechtes Gewissen herunterziehen lassen - insbesondere dann nicht, wenn es einem von anderen eingeredet wird.

Paulus schreibt an einer Stelle:

1. Kor 4, 1 Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse.
2 Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden.
3 Mir aber ist's ein Geringes, dass ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Gericht; auch richte ich mich selbst nicht.
4 Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist's aber, der mich richtet.
5 Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird. Dann wird auch einem jeden von Gott Lob zuteilwerden.

Auch ich habe schon erlebt, dass ich mir keiner Schuld bewusst war und dass mir Gott dann doch gezeigt hat, wo meine Schuld lag.
Ein gutes Gewissen bedeutet nicht automatisch Schuldlosigkeit, das sollte man im Hinterkopf haben und demütig bleiben.

Andererseits gibt es auch Situationen, in denen man gar nicht anders kann, als an irgendwem schuldig zu werden - zB bei Interessenskonflikten; Da muss an entweder den einen oder den anderen enttäuschen. Man kann nicht alle an einen gerichtete Erwartungen erfüllen.

Oder das Gewissen kann einen auch sehr niederdrücken, wenn man erkennt, wieviele Fehler man noch macht ....

Dann dürfen wir die Zuversicht haben, 1Joh 3,20 dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful

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Re: Ein reines Gewissen

von Merciful am 23.08.2017 14:27

Ich habe Vorbehalte gegen die Beschreibung des Gewissens als einer Instanz des menschlichen Bewusstseins.

Mein Gewissen ist keine von meiner Person unterschiedene Instanz (meines Bewusstseins).

Denn es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und den Menschen.

Wäre das Gewissen eine von meiner Person unterschiedene Instanz (meines Bewusstseins), so wäre sie Mittlerin zwischen mir und Gott.

Ich müsste dieser Instanz gehorchen, da sie mir den Willen Gottes mitteilt und mein Tun und Lassen unter Gottes Gericht stellt.

Nun ist aber das Gewissen vielmehr die Summe der Überzeugungen und der Werturteile meiner eigenen Person.

Das Gewissen ist nicht von mir selbst, meinem eigenen Urteil, zu unterscheiden.

So bin ich als Person nur dem Christus Gottes verantwortlich.

In der Praxis zwar orientiere ich mich an jenen Überzeugungen, die sich mir in den Jahren meines Lebens eingeprägt haben.

Aber über dem steht doch der Satz des Johannes.

Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen,
dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.

(1. Brief des Johannes 3, 19.20; Lutherbibel 2017)

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.08.2017 14:27.

Lila

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Re: Ein reines Gewissen

von Lila am 23.08.2017 10:54

Lieber Nennmichdu!

 

Die Heiden hier können aber nicht auf Gottes Gebote (das Gesetz des Mose) sensibilisiert werden, da sie ja diese Gebote nicht kennen.

Mose selbst hat kein Gesetz, es sind Gottes Gebote, die Mose weiter gab. Solange wir das Gesetz, die Gebote Gottes nicht für geistlich halten, wie es Paulus genau beschrieb, werden wir an die Buchstaben fleischlich hängen bleiben. Darum habe ich gleich am Anfang zitiert was die Aufgabe, das Ziel des Gottes Gesetzes ist, beziehungsweise Gebote sind.

Zitiere nochmals:

Das Ziel jeder Weisung und Unterweisung (Das Gesetz) ist aber die Liebe, und zwar Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.
1Tim 1,5 (NE)

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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Beroeer

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Re: Ein reines Gewissen

von Beroeer am 23.08.2017 10:31

Hallo merciful,

 

Vielleicht ist sogar die die Formulierung „schlechtes" Gewissen nicht so gut.
Marie Ebner von Eschenbach sagte mal sinngemäß, dass das schlechte Gewissen
eigentlich ein gutes Gewissen ist, denn selbiges funktioniert.

Obwohl wir ja schon wissen, was gemeint ist


Trotzdem: Besser wäre es vielleicht von einem „verurteilenden" Gewissen zu sprechen.

In diesem Zusammenhang finde ich die Definition „Ein innerer Gerichtshof der Zusammentritt" ,
schon sehr treffend. Es beschreibt diese unabhängige, höhere Instanz (weil gottgegeben)
welche einen beträchtlichen, lebensveränderneden Einfluss auf einen Menschen haben kann.

Das unterstreicht, wie wichtig es ist, es fortwährend von seinem „Konstrukteur" sensibilisieren zu lassen

Beroeer

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Ein reines Gewissen

von nennmichdu am 23.08.2017 10:21

Und nocheinmal zur Ausgangsfrage von Lila,

wie können wir unser Gewissen "rein" / "wach" halten...?

Das tut Gott.

In einem Lied heißt es, jeden Morgen weckst du mein Gewissen auf...

Dort wo wir in Frieden mit Gott leben, haben wir ein reines Gewissen und Gott wird uns behüten und immer wieder zeigen, wo wir Fehlgetreten sind und Vergebung und Erneuerung brauchen.

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