Evolutionstheorie und 1. Buch Mose - Ein Widerspruch?
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nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Evolutionstheorie - Beweise und Fehlannahme aufgrund fehlender Sprachkenntnis
von nennmichdu am 01.04.2017 07:42Hallo Pavle,
Menschen die mit dem Denken und dem Sprachgebrauch des Hebräischen Textes der Schöpfungsgeschichte vertraut sind, brauche ich hier keine weitere Erklärungen geben wie vom grammatikalischen Aufbau die ersten Verse von Mose 1 betreff Erschaffung des - Universums - --- mit der Erde als einen Planeten hier unter vielen Sonnen... - zu verstehen ist.
Die Bedeutung oder Übersetzung von Tohu
Was tohu bedeutet ist klar: Unecht sein, Leere, Ungeformt sein (?), Verwirrung (?).
und in dem Zusammenhang dann der ganze Begriff im Rahmen der Zu Genesis 1 mit Vers 1 umschriebenen Gesamtschau Gottes bei der Erschaffung des Universums:
Aus einer Interlinear Übersetzung nun die Wort zu Wort Betrachtung von Mose 1, Vers 1:
Am-Anfang
------ oder im Anfang ...oder als Zeit wurde... oder mit dem Beginn von Zeit ... --- so wie wir sie erleben... als Handlungsstrang von Ereignissen in unmittelbarer Folge...
schuf
--- "Perfekt Form", einer für uns heute noch zeitlich verfolgbaren Vergangenheit -- hier mit einem Akt Gottes gekennzeichnet
Gott (Lohim - Elohim ... eine erste Bezeichung für Gott in dem was er hier tut/ist/darstellt) ...
die Himmel
schon ein Hinweis auf die Vielzahl der Galaxien, die (unsere Milchstraße lässt sich als eine davon am Sternenhimmel wahrnehmen) unser Universum ausmachen --- aber auch ein Hinweis auf Räume im Alllgemeinen... denn ohne Zeit und Raum besteht dann keine Basis für ---
und .... hätte auch was anderes sein können.... theoretisch...
die Erde .
Und ..die..Erde
---- und diese (unsere) Erde nun ...
war (ein Abschnitt in der Vergangenheit)
Wüstenei (Tohu) und..Öde (wabohu)
um diesen Ausdruck nun voll erfassen zu können müssen wir schauen... was aus den Augen Gottes nun weiter wahrgenommen wird..als Zustand..
und..Finsternis über..der..Oberfläche der..Urtiefe.
Also Tohuwabohu und Finsternis über der Oberfläche der Urtiefe...
Fragen wir nun mal die Astromonen zu ihrem Eindruck der Enstehung des Universums und wir werden hier viele Parallelen erkennen, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen will....
aber --- hier geschah nichts aus Zufall.... denn es heißt weiter:
und...der Geist welcher Geist...?
Gottes (lohim-elohim)
(war)schwebend (brütend) ... im Sinne von eines hier ausformen wollendem kreativen Aktes Gottes
über..der..Oberfläche der..Wasser (Urtiefe)
um das einfach zu erklären.. und ich kann jetzt nur vereinfachen ...da ich sonst Bücher zu Erklärung schreiben müsste ...wohl...
will ich hier mal auf die verschiedenen Agregat Zustände kommen ... dem Übergang von Fester Form zu Flüssiger Form zu Gasförmiger Form..
der dann im weiteren Verlauf der Erdgeschichte eine Rolle spielt (in den nächsten Schöpfungstagen)...
Re: Evolutionstheorie und 1. Buch Mose - Ein Widerspruch?
von Pavle am 01.04.2017 07:54Wer sind diese Menschen? Die müssten 3000 Jahre alt sein. Falls jemand so etwas von sich behauptet, hat er sich damit als Scharlatan entlarvt.
Was willst du uns mit deinem Post sagen? Habe es nicht begriffen.
Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.
Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.
Re: Evolutionstheorie und 1. Buch Mose - Ein Widerspruch?
von Cleopatra am 01.04.2017 08:50Guten Morgen,
mir ist da was aufgefallen...
Hm, also nimmst du es so an, wie es in der Bibel steht?
Und was ist dann mit folgenden Bibelstellen, gehst du da genauso mit um?
1. Mose 26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde21 und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen!
27 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
...
31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.
Nicht im Laufe vieler Tausender Jahre. Nimmst du es hier genauso an?
Ich habe auch gehört, wenn man der Bibel folgt und den ganzen Stammbäumen und so weiter folgt, dann kommt man auch etwas über 4000 Jahre.
Und Pal schrieb schon richtig- wem glauben wir, Gott oder einem Menschen...?
Was die Fossilien angeht, habe ich auch schon von einem Mammut gehört mit Gras im Maul. Hört sich mehr nach einer plötzlichen Sinnflut an als einem langsamen Sterben.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Evolutionstheorie und 1. Buch Mose - Ein Widerspruch?
von HaRi333 am 01.04.2017 09:33Hoffentlich war des kein Aprilscherz
Nee, Spass beiseite.
Die Rechnungen für die Altersbestimmung der Menschheit liegt tatsächlich um die 4200 v Chr bis heute, kann man nachlesen in verschiedenen Quellen im Internet.
In einem vorherigen Beitrag habe ich etwas von 15000 Jahre gesagt. Irgendwo habe ich das mal gelesen. Hm vll finde ich das noch. Vielleicht liegt dieser Zahl die Vermutung zugrunde, dass ein Tag wie 1000 Jahre bei Gott ist, dann wären das 6000 Jahre + 6200 Jahre, naja immer noch keine 15000 Jahre.
Aber das ist ja hochspekulativ, und nicht wirklich seriös.
Ok, bleiben wir lieber bei den ca. 6200 Jahren.
Zum Thema Sinflut gibt es ja schon interessante Reliquien, zB wer kennt nicht diesen versteinerten Fisch, der gerade dabei ist/war, einen anderen Fisch zu verspeisen. Dessen Tod muss sehr plötzlich gekommen sein. Oder da gibt es einen versteinerten Baum, der durch einige Gesteinschichten. und damit erdgeschichtliche Formationen geht.
Viele interessante Sachen konnte ich in einem Buch nachlesen " So entstand die Welt " im TELOS-Verlag erschienen. Keine Ahnung, ob es dieses Buch noch gibt.
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Spaß beiseite, Tatsachen und Spekulationen....
von nennmichdu am 01.04.2017 09:51Hallo Hari33,
verstehe nicht so ganz, wo deine eigenen Gedanken bleiben, die uns hier in der Diskussion weiterhelfen...
du schreibst:
Nee, Spass beiseite.
?
Die Rechnungen für die Altersbestimmung der Menschheit liegt tatsächlich um die 4200 v Chr bis heute, kann man nachlesen in verschiedenen Quellen im Internet.
Vermutung zugrunde, dass ein Tag wie 1000 Jahre bei Gott ist
ein Vergleich --- ein Tag vergeht ---scheinbar --- so unbedeutend gering ist bei Gott Zeit --- der Zeitlos ist...
wie 1000 Jahre bei uns...
aber das ist kein Hinweis, das uns Gott hier für "genauere" Berechnungen nun einen Rechenschieber hinhält......
Aber das ist ja hochspekulativ, und nicht wirklich seriös.
äh... ja...
Ok, bleiben wir lieber bei den ca. 6200 Jahren.
was jetzt seriöser wäre---?? und weniger unspekulativ...??
möchte einfach mal so provokant dich hinterfragen.. ohne das du dich jetzt auf den Schlips getreten fühlen sollst....
Viele interessante Sachen konnte ich in einem Buch nachlesen " So entstand die Welt " im TELOS-Verlag erschienen. Keine Ahnung, ob es dieses Buch noch gibt.
Und was willst du uns jetzt sagen....
die Erde gibt es erst seit --- sagen wir mal 6000 Jahren --- und du kennst die Quellen... oder hast davon gehört... wo sich Leute sicher sind..
die das genauer wissen...?
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Pavlesche Logik...
von nennmichdu am 01.04.2017 10:07Wer sind diese Menschen? Die müssten 3000 Jahre alt sein. Falls jemand so etwas von sich behauptet, hat er sich damit als Scharlatan entlarvt.
Was willst du uns mit deinem Post sagen? Habe es nicht begriffen.
Zum einen habe ich in diesem meinem Beitrag hinweise gegeben, wie man den hebräischen Urtext nur lesen und verstehen kann...
zum anderen lässt sich die --- uns in der Bibel namentlich bekannte Menschheitsgeschichte --- nur bis ca. 6000 Jahre weit auf Adam zurückvollziehen...
was lediglich hier die Geschichte der von Gott inspierierten Menschheit (mit der Herrschaft über die Tiere...etc..) Aussagen treffen lässt....
inwieweit diese Aussage jetzt etwas zur Erdgeschichte und Evolution beiträgt, steht weiter zur Frage.
Allerdings kann ich nach meinem logischen Denkvermögen eine Evolution von der kleinsten lebenden Zelle bis hin zum Organismus Mensch schon deswegen ausschließen, da sich sowohl pflanzliches Leben - welches zuerst da war --- vor dem tierischen Leben...
nie von unten nach oben entwickelt hat und haben kann --weil hierzu einfach die Beweise fehlen --- und es auch keinen Sinn macht und jeglicher Beobachtung der Welt zuwieder läuft in ihren speziellen Gesetzmäßigkeiten -- sei es im Bereich der Biologie, Chemie und Biochemie - sei es im Bereich der Physik von grundlegenden Gesetzen der Thermodynmik, Gravitation und Zeit.
Also bilde ich mir eine eigene Meinung und höre nicht auf die Spekulationen von Menschen die meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben um am Ende zu dem Schluß zu kommen, das sie nur 2 neue Türen aufgestoßen haben - nach dem Öffnen einer Tür -- und hier dann wieder sagen müssen --- da wissen wir auch (noch) nicht weiter.....
Re: Evolutionstheorie und 1. Buch Mose - Ein Widerspruch?
von Kowalski am 01.04.2017 11:02@ X blue Ocean
Das Klonen ist sehr nützlich wenn es darum geht einzelne Organe herzustellen. Wenn z.B. deine Nieren ausfallen und man dann neue Nieren herstellen kann, die die Lebensqualität erheblich verbessern, warum nicht? Nennt sich Tissue Engeneering. Auch hier zeigt sich der Forscher in uns, wie es uns vom Gott "einprogrammiert" wurde. Clonen von Menschen und Tieren ist ethisch gesehen eine andere Geschichte, aber auch hier lese ich in der Bibel nicht, dass es verboten wäre.
Genmanipulierte Nahrung finde ich gut. Es werden Pflanzen hergestellt, die resistent sind gegen Schädlinge. Gleichzeitig enthalten sie einen hohen Anteil an Nährstoffen, Vitaminen etc. Tolle Sache.
Re: Evolutionstheorie und 1. Buch Mose - Ein Widerspruch?
von HaRi333 am 01.04.2017 11:18Hallo nennmichdu,
biite den Kontext beachten, hier 1. April, und ein kleiner Tip, nicht alles gleich so ernst nehmen.
Dann ist doch ganz klar , worauf ich hinaus will.
Die Bibel kann man nur als ganz wahr annehmen, oder wenn man es nicht macht, also nur teilweise wahr oder ziemlich falsch, dann ist sie ein Märchenbuch.
Für mich als Christ ist sie ganz wahr, und wörtlich zu nehmen, es sei denn, der Kontext sagt etwas anderes.
So ist nun aus meiner Sicht die Evolutionstheorie völlig von der Hand zu weisen, da sie weder das richtige Handwerkszeug mitbringt, um sich selbst (hier beachten: Es isst NUR eine Theorie) zu beweisen, noch kann sie verhindern, das immer neuere Erkenntnisse sie immer mehr widerlegen, siehe zB in der Mikrobiologie.
Ganz im Gegenteil dazu wird immer mehr die Bibel bewiesen.
Die Evolutionstheorie geht von einer immensen Ansammlung von Zufällen aus, die dann noch besondere Umstände bedürfen, um über haupt funktionieren zu können. Bsp.: Man hat versucht, eine Aminosäure im Labor nachzubauen. Dies gelang zwar, aber die unmittelbare Umgebung, die bei dieser Enstehung notwendig war, hat unmittelbar dazu geführt, das diese Aminosäure wieder zerstört wurde.
Noch nicht einmal diese "einfache" Sache ist geklärt, wie es den funktioniert hat.
Da die Reihenfolge und die Zeitabstände der Entstehung der Welt und des Universum durch die Bibel, hier durch 1. Mose, beschrieben sind, kann sie nicht mit der Evolutionstheorie in Einklang gebracht werden.
Die Evolutionstheorie ist ein Wunschgedanken von Menschen, die gerne ohne Gott auskommen möchten. Und dabei werden Gesetze aus der Biologie oder der Physik (hier zB das 2. Gesetz der Thermodynamik), die in sich die Evolutionstheorie widerlegen, einfach beiseite geschoben.
Das nennen die dann wissenschaftlich.
Wieviel "Beweise" will man denn noch, ausser denen, die uns die Natur liefert.
Jeder, der die Natur vorbehaltslos studiert, muss zu dem Schluss kommen, das hier eine schöpfende Kraft am Werk gewesen sein muss.
Re: Evolutionstheorie und 1. Buch Mose - Ein Widerspruch?
von Kowalski am 01.04.2017 11:51Hallo Cleo, ich möchte gerne auf dein Argumente eingehen
Ja, normalerweise versuche ich die Bibel wörtlich zu nehmen. Aber dann kam die Sache mit dem Tohuwabouh. Und nach einer globalen Naturkatastrophe, oder nach einem vernichtenden Krieg zwischen den Engeln kann die Erde ja "wieder" wüst und leer sein. Das Argument von Pavle "erst durch Adam kamm die Sünde" ist für mich kein echtes Argument. Denn vielleicht ist Sünde nur auf den Menschen bezogen, die gäbe es vor Adam ja dann noch nicht. Wir wissen nicht, wie es ist wenn Engel "sündigen". ich meine ob es dann vor Gott auch Sünde genannt wird, oder vielleicht anderen Göttlichen Gesetzen unterliegt (unterlag). Das führt jetzt aber zu Weit in die Spekulation.
Re: Evolutionstheorie und 1. Buch Mose - Ein Widerspruch?
von Kowalski am 01.04.2017 12:17Hallo HaRi333. Ich finde deine Kommentare sehr gut. Vor allem den Einwand mit der Entropie. Aber dass die Erde erst 15.000 Jahre alt sein soll.. Und die Sache mit dem Mondstaub, na ja, wie soll ich sagen.. Seeeeehr grenzwertig?
Die Altersbestimmung von Erde, Mond, und den Sternen wird ja auch nicht mit der C14 Methode gemacht (die funktioniert nur bis 50.000 Jahre in die Vergangenheit. Vielleicht sogar noch viel weniger). Aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten. Sterne erreichen je nach Grösse und Beschaffenheit ein Alter von ca. 10 Millarden Jahren. Unsere Sonne ist ein ziemlich durchschnittlicher Stern durchschnittlicher Grösse. Sie ist ca. 5 Millarden Jahre alt. Die Erde 4,5 Millarden Jahre alt. Das weis man heutzutage mit Sicherheit. Darum habe ich dieses Thema eröffnet, um nach einer Theorie zu suchen, die diese Tatsache mit dem 1. Buch Mose in Einklang bringt. Und da finde ich meine Theorie von Seite 3, erster Beitrag, immer noch relativ haltbar.
Zum Alter des Universums und zur Methode der Altersbestimmung:
Neuberechnet: Der Kosmos ist 13,7 Milliarden Jahre alt
Internationales Team bestimmt Alter des Universums neu
Unser Universum hat 13,75 Milliarden Jahre auf dem Buckel – so lautet das Ergebnis einer neuen detaillierten Studie. Forscher der Universität Bonn haben Bilder des Hubble Space Teleskops ausgewertet, gemeinsam mit Kollegen der US-Universitäten Stanford und Kalifornien. Der Clou: Ihre Rechnung berücksichtigt mehr Faktoren als frühere Studien. Ihr Wert für das Alter des Universums kommt der Wirklichkeit daher besonders nahe. Die Ergebnisse werden in Kürze in dem Fachmagazin „Astrophysical Journal" veröffentlicht.
Das Forscherteam hat mit Hilfe so genannter Gravitationslinsen die Hubble-Konstante bestimmt. Diese beschreibt, wie schnell sich unser Universum ausdehnt. Daraus lässt sich ableiten, wie viel Zeit seit dem Urknall vergangen ist. Bisher galt die Gravitationslinsen-Methode als verhältnismäßig unpräzise. Dr. Sherry Suyu von der Uni Bonn und ihre Kollegen konnten nun jedoch die Konstante mit einer Genauigkeit von sieben Prozent bestimmen. Für das Alter des Kosmos heißt das: „Nach unseren Berechnungen ist das Universum 13,75 Milliarden Jahre alt", so Dr. Sherry Suyu, „maximal 170 Millionen Jahre älter oder 150 Millionen Jahre jünger."
Um die Hubble-Konstante zu ermitteln, müssen die Forscher wissen, wie weit eine Galaxie von uns entfernt ist und wie schnell sie sich von uns fortbewegt. Letzteres lässt sich anhand der Rotverschiebung ermitteln: Je schneller sich eine Galaxie wegbewegt, desto stärker sind die Wellenlängen des Lichts, das von ihr ausgeht, in den rötlichen Bereich verschoben. Die absolute Entfernung der Erde zu einer fremden Galaxie zu ermitteln, ist dagegen sehr viel komplizierter.
Das internationale Team benutzte dafür eine noch relativ junge Methode: Sie betrachteten eine Galaxie – die so genannte Quelle –, die hinter zwei anderen, nah beieinander liegenden, massereichen Galaxien liegt. Die starke Gravitation dieser Galaxien krümmt den Raum. Bewegt sich Licht von der Quelle nahe an den Galaxien vorbei, wird es durch die Schwerkraft ähnlich wie von einer Linse abgelenkt. Astronomen sprechen daher auch von Gravitationslinsen.
Als Folge sehen wir die Quelle nicht einmal, sondern gleich mehrmals am Himmel, da das Licht auf unterschiedlichen Wegen um die Linsengalaxien herum zu uns gelangen kann. „In unserem Fall gab es vier Abbilder der Quelle, die ringförmig um die Linse herum erschienen", erklärt Dr. Sherry Suyu. Die Quellgalaxie selbst veränderte mit der Zeit ihre Helligkeit. Diese Helligkeitsänderung zeigte sich auch in den vier Bildern – allerdings zu unterschiedlichen Zeiten: „Die Wege, die das Licht der Quellgalaxie durch die Linse nehmen kann, sind unterschiedlich lang", sagt Sherry Suyu. „Daher hellte zuerst dieses Bild unten links auf. Etwa 30 Tage später wurde das Abbild oberhalb der Linse heller."
Aus dem Zeitunterschied zwischen den vier Bildern konnten die Astronomen die Entfernung zur Quelle ermitteln. Dr. Phil Marshall vom Kavli-Institut für Astroteilchenphysik und Kosmologie der Universität Stanford in Kalifornien erläutert: „Wenn wir wissen, wie die Linse beschaffen ist, können wir vorhersagen, wie lange das Licht der vier Bilder für seinen Weg von der Quelle durch die Linse zu uns jeweils braucht. Vergleichen wir diese Werte mit dem Zeitunterschied, den wir bei den vier flackernden Bildern tatsächlich beobachten, wissen wir, wie weit die Linsengalaxie und die Quelle von uns entfernt sind."
Erstmalig hat das Team in seine Berechnungen auch alle anderen Galaxien mit einbezogen, die zwischen der Erde und der Quelle liegen. „Ohne diese zusätzlichen Massen erhält man für die Hubble-Konstante einen zu hohen Wert", erklärt Dr. Stefan Hilbert, Dr. Suyus Kollege am Argelander-Institut. Das Universum würde dann jünger geschätzt, als es tatsächlich ist.
Forscher vor ihnen haben bei der Berechnung der Hubble-Konstante meist einfach vorausgesetzt, dass das Universum flach und nicht gekrümmt ist. Dr. Suyu und ihre Kollegen haben jetzt berechnet, dass diese Annahme tatsächlich stimmt. Und auch über die mysteriöse dunkle Energie, die das Universum immer schneller expandieren lässt, wissen sie jetzt mehr: „Unsere Berechnungen haben ergeben, dass unser Universum zu 72 Prozent aus dunkler Energie besteht, wie auch immer sie aussehen mag", sagt Dr. Suyu. „Der Rest ist die gewöhnliche Materie, die wir kennen, und Dunkle Materie, nach der unter anderem Forscher am Genfer CERN suchen."
An der Arbeit haben auch Wissenschaftler der Universität von Kalifornien und der niederländischen Universität Groningen mitgewirkt. „Unsere Analyse ist sehr viel detaillierter als andere Berechnungen zuvor", resümiert Dr. Suyu.
https://www.uni-bonn.de/neues/059-2010