Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
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Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Beroeer am 29.05.2018 19:00
Und nur dieses treue Ertragen "schafft" gewissermaßen dann die Herrlichkeit.
Nur - kann man aus diesen Worten wirklich ablesen, dass Gott diese Trübsale bringt?
Wenn ich den biblischen Kontext in Verbindung mit diesem Kindermord beachte,
wird Gottes Perspektive deutlich:
In Matthäus 2:18 wird ja das Klagen der Mütter beschrieben, die dieses fürchterliche
Trauma, das Abschlachten ihrer Kinder, erleben mussten:
18 »In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Wehklagen;
Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen.«
Im Kontext dieses Zitates aus Jeremia 31 wird "Gottes Perspektive" deutlich,
wie er dieses Leid sieht, wo sich diese Kinder befinden, und worin wahrer
Trost zu finden ist:
15 So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama:
Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder;
denn es ist aus mit ihnen.
16 Aber so spricht der HERR: Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen;
denn deine Mühe wird belohnt werden, spricht der HERR.
Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes,
Gott offenbart, dass diese Kinder im "Land des Feindes" sind. Das dürfte wohl
Nicht der Himmel sein.Da der Tod an anderer Stelle als Herrscher bezeichnet wird scheint es vernünftig
anzunehmen, dass das "Feindesland" der Todeszustand ist indem er "Gefangene" hält.
Jene waren sicher nicht im Himmel, denn 30 Jahre später noch sagte Jesus:
Johannes 3:
13 Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel
herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn.
Der Trost den diese Mütter aus diesen Worten ziehen konnten war
also sicher nicht, die Vorstellung, sie seien im Himmel, sondern er bestand darin,
dass verheißen war, sie würden wiederkommen - ein Hinweis auf die Auferstehung.
Gruß Beroeer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Beroeer am 29.05.2018 19:08
In meinem Post versuche ich die Vorstellung von der Vorherbestimmung, derjenigen der Willensfreiheit
gegenüber zu stellen. Die Ansicht, dass der Teufel ein Werkzeug Gottes sei um zu prüfen,
Ist die Ansicht die hier vor kurzem geäußert, ja sogar verteidigt wurde und scheinbar noch wird
Aber nicht von mir.
Wenn Satan Gottes Werkzeug zur Prüfung wäre, aber sowieso alles vorherbestimmt sei,
Welchen Sinn würde dann eine Prüfung überhaupt machen?
Liebe Grüße
Beroeer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Beroeer am 29.05.2018 19:22
Freut mich, dass Du meine langen Beiträge erträgst.
Es ist aber auch gut, wenn mal ein Feedback kommt
und das muss nicht nur gut sein.
Noch eine weitere will ich aufzeigen...nach einer Pause.
Liebe Grüße
Beroeer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Pal am 29.05.2018 19:41Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von pray am 29.05.2018 20:01Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Pal am 29.05.2018 20:31Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Burgen am 29.05.2018 22:20Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Beroeer am 31.05.2018 07:59
ging, nicht in die Berge fliehen zu müssen, wie Gott es anwies, sondern in eine nahe
gelegene Stadt fliehen zu können.
Interessant wäre dann nur die Frage, ob Gott gewusst hat, dass es Lot zuviel sein würde
in die Berge zu fliehen und wenn ja, welchen Sinn es gemacht hätte, dies dann
vorzuschlagen und dann aber einverstanden zu sein, wenn Lot anders will...
Vielleicht komme ich da nochmal drauf zurück.
Das schwierige, hier im Forum ist manchmal, dass - im Detail auch noch - verschiedene
Ansichten über Gottes Vorherbestimmung und seinem Vorherwissen vorausgesetzt
werden.
Mindestens drei Varianten gibt es hier:
Gott bestimmt ALLES vorher und sieht ALLES vorher.
Gott sieht ALLES vorher und bestimmt ETWAS, aber nicht ALLES vorher.
Gott sieht und bestimmt nur bestimmte Dinge und nicht ALLES vorher.
Auf diese Varianten gehe ich dann noch ein.
Zusammen mit Jesu Worten in Johannes 3,16 ist erstmal sicher, dass die Kinder nicht, wie angenommen:
Muss nachdenken - bin tatsächlich gespannt was ich schreiben werde
Beroeer
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Burgen am 31.05.2018 08:28
Im Gesetz lebend ist es doch so: entweder du, ihr tut, was ich sage, oder ihr werdet die Konsequenzen tragen,
evtl Liebesverlust hinnehmen.
Die Menschen jedoch sind aufgefordert zu gestalten, schützen, bewahren, bauen ...
Alles, was sie ja bis zum Exzess getan haben.
Und darüber hinaus so viele Kriege miteinander und gegeneinander geführt haben und es bis heute noch tun.
Und genau diese Züge des Menschen sind Gott nicht unbekannt. Die ganze Schrift spiegelt dies wieder
in der Liebesgeschichte Gottes mit seinem ureigenen Volk.
Darüber lesen wir, besonders im Buch der Offenbarung des Johannes, dass Gottes Augen unermüdlich
arbeiten um zu sehen, ob er jemanden findet, der ihn ruft um Hilfe bittet oder ihm gar Dank und Ehre erweist.
Ähnlich wie bei dem Märchen Aschenputtel. Die guten Erbsen nach links ins Töpfchen, die schlechten Erbsen
nach rechts ins Töpfchen.
Genauso, wie alle Menschen einmal von Gott am Thron bewertet werden.
Und dazwischen ist der Umstand, dass jeder sein Wort hat.
Es liegt an ihm, dem Menschen, ob er Jesus seine Hilfe annimmt oder nicht.
Die Brücke wird einstürzen, wenn sie schlampig gebaut wurde.
Hat sie jedoch ein stabiles, festes Fundament kann sie jahrhunderte überstehen.
Globale worfelnde Erdbeben natürlich ausgenommen.
Das ist ja nur ein Bild davon, wie ein Mensch ist, der fest an der Hand Jesus im Geist verbunden ist.
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von pray am 31.05.2018 22:35
Warum zögerte Lot? Was hielt ihn zurück?
Hatte er nicht selber vor ein Paar Stunden noch seine Schwiegersöhne eindringlich vor der Zerstörung der Stadt gewarnt? Oder wollte er es einfach nicht wahrhaben und dachte wie so viele Menschen auch heute noch:Es wird schon nicht so schlimm. Und mich wird es eh nicht treffen. Warten wir mal ab.
Ich glaube etwas ganz anderes hielt ihn zurück:
Die lieb gewonnene Welt und das Vertraute Areal. Ich ließ mich auch nicht so einfach von heute auf morgen retten. Ich kannte die Gefahr der Hölle, wollte aber noch nicht die Retterhand ergreifen.
Erst noch was von der Welt haben...
Dann gerettet, vor der Stadt....warum gehorchte Lot nicht? Und ging nicht ins Bergland? Was war denn besser in der Stadt? Warum verniedlichte er sie? Er sagte: Die Stadt ist klein, sie ist doch klein (1. Mose 19,20). Er machte sie harmlos. Hatte er wirklich Angst vor Unglück im Bergland? Oder wäre das wahre Unglück eher, dass er liebgewonnene Stadtleben entbehren mußte? Obwohl er ja seine gerechte Seele darin quälte. In der ach so kleinen Stadt gibt es doch wohl nicht so viel Sünde, eine kleine Stadt nur ein klein bisschen Sünde dort, möchte ich deuten. Da wird Gott doch nicht so streng sein.
Wer kennt sie denn nicht, die kleinen Füchse,sagt die Bibel dazu, die den Weinberg verderben?
Machen wir nicht auch Unterschiede zwischen großen und kleinen Sünden?
In der Stille des Berglandes hätte er aber auch Gott reden hören können. Die wahre Gefahr wäre ja dann, das er Gottes Willen hätte besser kennen lernen können und ein ganz neues Leben anfangen müsste. Und doch wurde Lots Wunsch erfüllt und dann lesen wir auf einmal dass er dort Angst bekam. Ich vermute, dass Gott durch sein Gericht so deutlich zu ihm gesprochen hat, wie er über Sünde denkt, das Lot jetzt lieber gehorsam sein wollte und Gottes Weg für Ihn gehen wollte. So deute ich Lots Begehren nach eigener Entscheidung und damit eigenen Wegen für mich so:
Gerade bekehrt und gerettet, merkte ich zwar genau was Sünde war, wollte aber nicht alles sündige sofort aufgeben. Also lebte ich noch in meinen alten wohlvertrauten Wegen. Und so wahr ich über viele Jahre ein fleischlicher Christ.Ich wußte es war falsch, aber wollte mich nicht ändern.
Ich denke, Gott ließ Lot gewähren damit er selber erkennen soll, das Gottes Wege raus aus der Stadt hin in die Berge die besten sind. Schließlich ging Lot nach einer Zeit doch in die Berge. siehe Kap.19,30. Er fürchtet sich in der Stadt zu bleiben. Vielleicht trieben sie es dort auch schlimm und Lot hatte Angst vor Gericht über Zoar genauso wie über Sodom. Vielleicht waren die Leute dort auch wieder schlecht zu ihm. Schließlich gab es ja dort keine Gottesfürchtigen. Nehme ich an, weil Zoar ja vernichtet werden sollte.