Jahreslosung 2021

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Cleopatra
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Jahreslosung 2021

von Cleopatra am 01.01.2021 10:34

Lukas 6,36: "Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist."
 
 
Ja, dieser Vers besagt schon soooo viel...
 
Ich habe mmir gerade mal den Zusammenhang durchgelesen, hier hat Jesus mehrere Dinge einfach mal beim Namen genannt, Dinge, die wir ganz praktisch umsetzen können in unserem Leben.
 
Und mitten unter den Aufforderungen, auch mit Feinden umzugehen, kommt dann diese Aufforderung: Seid barmherzig, so wie auch euer Vater barmherzig ist.
 
Ich musste bei diesem Satz an zwei Dinge denken:
 
- ich dachte zuerst an ein Gespräch von gestern mit einer ganz lieben Christin.
Sie erzählte mir- oh Wunder, dieses Thema kam auch auf- dass zum Thema Corona ja viele unterschiedliche Meinungen bestehen.
Nun sei ja mal hier in diesem Thread die Meinung zu Corona unwichtig, was mich aber hat aufhorchen lassen, war eine Beschreibung von Christen.
Hier wurden Christen beschrieben, die ich inhaltlich nicht so wiedergeben möchte, sondern eben zwischenmenschlich.
Nämlich, dass Anders-denkende (hier eben besorgte) Menschen lächerlich gemacht wurden oder einfach ausgelacht wurden.
In der Reaktion über die Ängste und Sorgen wurde mangelndes Vertrauen vorgeworfen (so laut meiner Erinnerung, dazu aber auch noch andere Begebenheiten und Erzählungen zu anderen Zeiten) oder eben diese andere Meinung als nicht nur falsch, sondern eben auch schlecht dargestellt.
 
Hier wäre doch mal ein großer Punkt, mit der Jahreslosung anzufangen, finde ich- wobei ich immer, wenn ich sowas schreibe, nicht an bestimmte Personen denke, die das so machen sollten, sondern in der "Ich-zuerst-Haltung" schreibe.
Aber ist denn alles, was ich denke oder meine, verstanden zu haben, bindend und Maßstab..?
Oder bin ich beauftragt worden, alle in meiner Nähe zu überzeugen von meiner Meinung, meinem begrenzten Wissen?
Oder bin ich eher aufgrufen, wie hier eben- barmherzig zu sein...?
 
Ich teile hier viele Ängste grundsätzlich nicht. Oder bestimmte Sorgen.
Aber wie gehe ich dann damit um?
Zeige ich meinem Gegenüber, dem es eh gerade schon schlecht geht- wer hat schon gerne Sorgen...?- wie "dumm" dieses Gefühl ist?
Oder nehme ich die Person in ihrer Gefühlslage erstmal ernst und begegne ihr auf dieser Ebene? Völlig egal ,was man dabei eben selbst denkt- denn das ist garnicht immer das Wichtigste...?
 
Ich denke da ein bisschen laut gerade.
 
Vielleicht ist diese Jahreslosung auch eine Einladung zur Demut.
Eine Einladung, sich und seine eigene Meinung oder Wahrnehmung nicht als Maßstab zu sehen, sondern mein Gegenüber hier als die inhaltliche Nummer eins...?
 
- der zweite Punkt, der mir in den Sinn kam, war das berühmte Gleichnis aus Matthäus 18, 23 - 35:
 
"23 Deswegen ist es mit dem Reich der Himmel wie mit einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte.
24 Als er aber anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete.
25 Da er aber nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau und die Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und damit zu bezahlen.
26 Der Knecht nun fiel nieder, bat ihn kniefällig und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen.
27 Der Herr jenes Knechtes aber wurde innerlich bewegt, gab ihn los und erließ ihm das Darlehen.
28 Jener Knecht aber ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldig war. Und er ergriff und würgte ihn und sprach: Bezahle, wenn du etwas schuldig bist!
29 Sein Mitknecht nun fiel nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, und ich will dir bezahlen.
30 Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er die Schuld bezahlt habe.
31 Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war.
32 Da rief ihn sein Herr herbei und spricht zu ihm: Böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest.
33 Solltest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmt haben, wie auch ich mich deiner erbarmt habe?
34 Und sein Herr wurde zornig und überlieferte ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war.
35 So wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen vergebt."
 
 
 
In diesem Bibelabschnitt geht es um Vergebung, ja, aber Vergebung setzt ja eine bewisse Grundhaltung/Einstellung vorraus und das ist die Barmherzigkeit.
 
 
Denke ich an Beispiele, wie in manchen Ländern mit Christen oder zB Frauen umgegengen wird, wie in der Industrie mit der Umwelt oder den Tieren umgegangen wird, wie in der Welt beim Thema Macht und Geld mit anderen umgegangen wird, dann wird mir manchmal wirklich schlecht.
Und so schnell kommt dann der Gedanke auf, dass man ja besser sei, schließlich habe ich ja jetzt anstelle von Milch den Haferdrink und versuche, beim Fleischkonsum auf Bio und so weiter zu achten.
Und so schnell fühlt man sich "besser".
Sicher- ich finde verantwortungsvolles Denkenund Handeln seeehr wichtig, aber auch hier geht es um die eigene Herzenshaltung:
 
Wenn wir bedenken, was Gott im eigenen Leben bereits getan hat, was er alles verzeiht hat, wie oft Gott so liebevoll Dinge erklärt hat, anstatt mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen- habe ich da das Recht, selbst auf andere urteilend zu sehen...?
Lustigerweise steht da auch im Zusammenhang zu diesem Vers, dass wir nicht urteilen sollen (siehe der direkte, nächste Vers: Lukas 6,37 und folgende).
 
In einer Predigt vergangenen Sonntag ging es um Maria Magdalena.
Sie wurde nochmal beschrieben als eine Person, die Jesus sooo viel zu verdanken hatte- sie hatte mehrere Dämonen, das ist so unglaublich hart, das können wir uns garnicht vorstellen, was diese Frau durchgmacht haben muss!
Diese Frau hat Befreiung erfahren, umso dankbarer war sie ja auch und ist Jesus die ganze Zeit gefolgt, selbst noch nach Jesu Tod!
Diese Frau hat Jesus geliebt! Diese Frau hat Befreiung verstanden und war umso dankbarer!
 
Und ich glaube, uns tut es manchmal gut, nochmal zu verstehen und sich zu erinnern, wovon wir befreit wurden!
Als allererstes natürlich von der Sünde, die uns von Gott trennt!
Wir sind befreit vor der Zukunft in der Hölle! Auch das sollten wir niemals als Gewohnheits-Gedanken zulassen!
Wir sind heute befreit, mit Jesus zu leben, von Gott höchstpersönlich begleitet zu werden!
Uns wurde so viel Schuld abgenommen, wenn wir mal nur daran denken, wieviel Mist wir bereits getan haben in der Vergangenheit (Ein Vergleich mit anderen, die vielleicht "schlimmer" sind, hilft meiner Meinung nach garnicht, da jede Sünde für uns das Todesurteil ist und beim Tod ist es bekanntlich unerheblich, wie oft man gestorben ist.....)!
 
Ja, die meißten von uns haben sogar auch ganz praktische Befreiung erlebt!
Seien es Ängste, Sorgen, Befreiung bestimmter Gedankenrüstungen, dämonische Lügen, auch Befreiung von Süchten oder Umfeld/Arbeitsplatz/Menschen, die einem garnicht gut getan haben!
Diese Dinge sollten wir niemals vergessen, wenn wir beim nächsten Mal auf Menschen stoßen, die im ersten Bild anders oder "schlechter" zu sein scheinen, während wir meißtens auch nur das Äußere sehen und beurteilen, garnicht unbedingt die Gründe oder Hintergründe kennen.
 
Ja, dieser eine Vers aus der Jahreslosung lässt mich wirklich demütig werden.
Und überlegen, wie ich mit meinem Gegenüber umgehe.
Ja, es ist einfach, "barmherzig" und freundlich zu denen zu sein, die mir wohlgesonnt sind.
 
Unser Praktikum beginnt heute, bei jeder Begegnung mit Menschen, die anders denken oder handeln, als ich.
 
Und hier hilft mir ein bisschen der Gedanke, dass Gott mich am Ende meines Lebens nicht fragen wird, ob auch alle meine Meinung verstanden haben, sondern eher, ob ich dem Frieden nachgejagt bin, ob ich zB barmherzig war und wie ich mit meinen Mitmenschen umgegangen bin.
 
Ich würde mich sehr über eure Gedanken über diese schöne, mutmachende Jahreslosung freuen.
 
Liebe Grüße, Cleo
 
;-)
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.01.2021 10:43.

pray

61, Weiblich

  tragende Säule

Beiträge: 995

Re: Jahreslosung 2021

von pray am 01.01.2021 21:09


Warmherzig, großherzig, barmherzig...

 

Jetzt habe ich mal ein bisschen das Internet durchforstet und würde sagen, dass Barmherzigkeit sich der Not eines Anderen öffnet und ihm hilft.
Das würde ja dann auch mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter übereinstimmen, der sich in praktischer Weise mit persönlichem und auch finanziellen Einsatz um den schwerverletzten Überfallenen kümmerte.

Jetzt sagte ein guter Freund aber, dass es hier in Deutschland eigentlich keine Not gibt, denn im Prinzip ist jeder versorgt über die sozialen Leistungen und bekommt darüber hinaus noch viel Hilfe von Kleider- oder Essensausgabe- oder Lebensmittelausgabestellen. Diese Aussage hat ein wenig Einfluss auf meine Sichtweise genommen, aber ich bekomme das noch nicht so einsortiert.

Kürzlich z.B. fragte mich jemand am Parkhausbezahlautomat, ob ich ihm aushelfen könnte, er sei aus der Schweiz und in Deutschland nur zu Besuch und hätte nur noch ausländische Währung und könne deswegen seine Parkgebühr nicht bezahlen bezahlen. Allein der Gedanke, wie es mir da gehen würde, hat mich schnell aushelfen lassen. Und musste mich dann wundern, dass der Mann dann gar nicht irgendein Ticket bezahlte, sondern sich eiligst davon machte.

Das sind so Gedanken und Sachen, die mich jetzt im Jahr der Barmherzigkeit etwas ratlos machen, will aber hoffen, dass Gott Weisheit schenkt.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Jahreslosung 2021

von Burgen am 02.01.2021 00:32



Hallo pray, 

ja, das alles kann ich gut verstehen und nachvollziehen. 

Bei uns wird auch viel gebettelt. Und ich denke auch, dass diese Menschen "eigentlich" von uns allen solidarisch durch monatliche Gelder der Ämter ernährt werden. 

Einer erzählte mal im TV, dass er vor Corona innerhalb kürzester Zeit 30 Euro zusammen bekam. 
Immer mehr Menschen sitzen und haben einen Hund oder auch zwei neben sich. 
Dann denke ich, mein Hund braucht auch mein Geld. 
Etliche Obdachlose bekommen ja für ihre Hunde kostenfreie tierärztliche Behandlungen inklusive Impfungen. 

Ich verstehe natürlich, dass diese Menschen es verlernt haben, ihr Leben zu organisieren und oft auch nicht 
recht meistern können. 
Das ist aber was anderes , finde ich. 

Mein Erlebnis war, manchmal im vergangenen Jahr kaufte ich mir am Bäckerstand, bevor ich zum Bus ging mit meinem Hund, ein Stück Kuchen oder Körnerbrötchen. Beschwingt ging ich dann quer über den Platz zur Bushaltestelle und wurde etliche Male von einem Mann angesprochen, der eigentlich gar nicht verlumpt oder so aussah. Meist lehnte ich ab oder hatte echt kein Geld weiter dabei. Meist gehe ich ohne Geld Gassi. Mich umzubringen lohnt also nicht. 

Und einmal bereitete ich mich für ihn vor. Nach ein paar Tagen war es soweit. Er war da und kam auf mich zu. Und ich hatte in einer kleinen Tüte mit Tesafilm zugebunden, etwas Kleingeld, die Reste von der Geldbörse, dahinein getan, wie ein kleines Päckchen. 
Dann kramte es aus der Tasche und er guckte ziemlich irritiert und dazu sagte ich dann, dass er mich schon öfter angesprochen habe. Er dann, kann schon sein. 

Nach einigen Wochen kam er wieder auf mich zu, richtig energievoll. Ich schüttelte den Kopf und gut wars. 

Ja, und was du erlebtest, das ist für mich Dummheit. Anders wäre es gewesen, hätte er dir die Kronen zum Wechseln gezeigt. 

Ja manchmal denke ich an solchen Situationen auch an Beispiele in der Bibel. Doch zu der Zeit gab es keine Solidargemeinschaft und Rente. 

Eine Frau sagte mir mal, dass ihr ehemaliger Ehemann, Vater ihres Sohnes, erzählte, dass die Bettler teilweise richtig organisiert sind und es sogar Millionäre unter ihnen geben würde. Also ein Doppelleben führen. 

Mir ist auch mal geholfen worden. Da zählte dann zum Schluss auch jeder Euro. Aber das war meine eigene Schuld, weil ich nicht gut organisiert war und zu Beginn zuviel gleich ausgegeben hatte. Das ist natürlich kein schönes Gefühl. Jedoch die Bettler leben ja meist bewusst auf der Straße, viele können es nicht aushalten in einer Wohnung wie in einer Oelbüchse zu leben und alles in Schuß zu halten. 

Ich weiß  nicht, ob es zu hart zu unbarmherzig rüberkommt. Jedoch gibt es so viele Stellen, wo es umsonst oder für kleines Geld etwas Schönes zu bekommen ist. 

Ja, ich bin da auch ratlos. 


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Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

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Beiträge: 5296

Re: Jahreslosung 2021

von Cleopatra am 02.01.2021 08:52

Guten Morgen,
 
ich habe gerade auch mal nachgeschaut.
 
Im Duden wird barmherzigkeit so beschrieben: "mitfühlend, mildtätig gegenüber Notleidenden; Verständnis für die Not anderer zeigend"
 
Die Beschreibung deines Bekannten liebe pray kann ich so nicht hundertprozentig übernehmen.
 
Wir haben sehr viel Not auch hier in Deutschland. Sei es finanziell, oder eben auch gerade emotional.
 
 
Ja, der Staat gibt jedem eine Grundsicherung.
Aber ich kenne Menschen, bei denen diese Grundsicherung mal so richtig zum Ausdruck kommt:
 
In der Suppenküche habe ich eine ganz liebe Frau kennengelernt, die fast täglich Pfandflaschen sammelt, um hierfür Geld zu bekommen.
Man mag sagen, sie würde ja schließlich rauchen- aber auch das ist eine Sucht.
Ihre Wohnung ist sehr klein und sie kann sich kein Telefon oder Handy leisten.
 
Ein anderer Mann lebt mit einem anderen Mann auf einer Pritsche, gemeinsam haben sie ein kleines Zimmer, in der Tasche liegen alle Habseligkeiten.
Dieser Mann raucht nicht, aber er besitzt ein Fahrrad, mit dem er überall hinfährt (so spart er auch Busfahrkarten und kommt immer mit dem Rucksack zur Suppenküche, um dort Essen abzuholen).
Warm essen kann er zur Zeit nicht, aber er sagt, dass es ihn nicht stört, er könne alles auch kalt essen. Eine Mikrowelle besitzt er nicht, zwei Herdplatten darf er in dem Zimmer wohl nicht benutzen.
 
Übrigens- ich habe beide beschriebenen Personen noch nie traurig oder ärgerlich erlebt.
 
Beide haben "Schicksale", sie können beide nichts dafür, dass sie heute da stehen, wo sie stehen. Beide haben in ihrer Vergangenheit vielen Menschen geholfen.
 
Es gibt also wirklich noch viel elend, auch in Deutschland.
 
Wenn ich da an die vielen Menschen denken, die jetzt Monatelang allein und einsam leben.....
 
Die Situation mit dem Bettler sorgt eher dafür, dass man sich in Folge mehr verschließt, das darf aber meiner Meinung nach nicht passieren.
 
Ja, ich würde solchen Menschen auch kein Geld geben, sondern mal ein Brötchen oder so. Dann wird man sehen, ob sie das wirklich brauchen.
 
Auch das Wechselgeld- ja, das hätte sicher vielen passieren können- mir vielleicht sogar auch.
 
Aber ich denke, wenn wir an die Barmherzigieit denken, dann ist es wirklich mehr die Einstellung, aber vielleicht eben auch die Bereitschaft.
 
Wir sollen ja lieben. Ja- Liebe ist ein Gefühl.
 
Barmherzigkeit ist vielleicht die Handlung hinter dem Gefühl "Liebe".
 
Der barmherzige Samariter hat den totkranken Menschen geholfen- und als er nicht mehr weiter helfen konnte, hat er sich darum gekümmert, dass der Mensch trotzdem weiterhin versorgt ist.
 
Ich hae gerade mal gesehen- in der Elberfelder findet man das Wort Barmherzig" 15 mal.
 
Wenn ich mir diese 15 Verse einmal durchlese, dann finde ich nicht nur die Reaktion auf Notleidende, nein, ich finde vor allem ganz viel Einstellung, die Bereitschaft zur Vergebung und Milde.
 
pray: Jetzt sagte ein guter Freund aber, dass es hier in Deutschland eigentlich keine Not gibt, denn im Prinzip ist jeder versorgt über die sozialen Leistungen und bekommt darüber hinaus noch viel Hilfe von Kleider- oder Essensausgabe- oder Lebensmittelausgabestellen.
Ich würde deinem Freund mal gerne einige Menschen vorstellen, ich würde vermuten, dass jemand, der sowas pauschal beschreibt, keine betroffenen Personen wirklich kennt, oder?
Ab dem 1.1.2021 wird die Rente nun auf Grundrente endlich aufgestockt für die vielen Rentner, die so vieles genügsam, fleißig gemeistert und geleistet haben und heute noch weniger bekommen als Harz 4...... Wenn das mal kein Elend bis zum Jahresende war.
Nun, aber auch viele Arme Menschen, die wirklich nichts für können, ich kenne da einige Geschichten. Ich würde diesem Freund eben einmal empfehlen, zu einer Tafel zu gehen- wenn es ihn interessiert- und solche Menschen eine Zeitlang zu begleiten, um sich anschließend ein Urteil zu erlauben.
Bevorzugt Menschen, die betroffen sind, die nicht mal rauchen oder Hunde besitzen, um auch dieses Klischee zu durchbrechen.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Jahreslosung 2021

von pausenclown am 02.01.2021 09:44

Hallo Cleo.

 

Hier ein altes Posting um das Thema Barmherzigkeit und was man zur Zeit Jesu darunter verstanden hat.

Vermutlich kennt jeder das Gefühl von Gott verlassen zu sein, oder Gott ist fern.
Man sitzt gedanklich fest und grübelt darüber....

Jesaja 49,15

15 Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, ohne Erbarmen sein gegenüber ihrem leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergisst: Ich vergesse dich nicht

Ist es nicht ein beeindruckendes Bild ?
Vielleicht gibt es hier Menschen die diese Situation wörtlich so erlebt haben.
Im Text steht Erbarmen, was aus der Wurzel Barmherzigkeit kommt.
Auf Hebräisch steht Rachamim, Barmherzigkeit.
Das erstaunliche ist aber Rachamim bedeutet auch Gebärmutter auf Hebräisch und man entdeckt ein Wortspiel und ein Bild in diesem Vers.

Egal wie man sie fühlt , die Antwort, Gott ist Rachamim.

LG

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Klecks

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Re: Jahreslosung 2021

von Klecks am 04.12.2021 23:00


Ich krame mal diesen Thread von Beginn dieses Jahres hervor.

Das Jahr geht zu Ende. Und für viele wird diese Zeit benutzt, Rückschau zu halten. Mir fiel in diesem Zusammenhang die Jahreslosung ein:

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! 
Lukas 6, 36

Ich habe - ehrlich gesagt - nicht viel darüber nachgedacht. Und schon gar nicht danach gehandelt. Aber vielleicht hat einer von euch Erfahrungen mit dem Thema gemacht und möchte sie hier mitteilen.

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Cleopatra
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Re: Jahreslosung 2021

von Cleopatra am 05.12.2021 07:18

Guten Morgen, 

schön, dass du das Thema nochmal rausholst.

Ich finde das Thema aktueller den je. Für dieses Jahr war das Thema richtig wichtig.

Wann sollten wir denn Barmherzigkeit ausüben?
Wenn andere unserer Meinung sind?
Oder gerade dann, wenn nicht?

Ich denke, dass der Vorsatz, Barmherzigkeit auszuüben, eine gute Möglichkeit und Übung ist, auch für uns Christen untereinander Nächstenliebe praktisch werden zu lassen.

Liebe Grüße, Cleo


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Klecks

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Re: Jahreslosung 2021

von Klecks am 05.12.2021 14:21


Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
Lukas 6, 36

Der Vers besagt zunächst, dass Gott barmherzig ist. Sprich, wir sollten wohl erst mal auf ihn schauen und seine Barmherzigkeit erkennen, auch und gerade in unserem Leben und vielleicht ebenso in diesem Jahr.

Vielleicht fällt es einem dann leichter, selbst barmherzig zu sein. Auch und gerade gegenüber einem selbst. Denn wie kann ich anderen Barmherzigkeit schenken, wenn ich sie mir selbst gegenüber verwehre.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.12.2021 20:04.

Merciful

53, Männlich

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Re: Jahreslosung 2021

von Merciful am 05.12.2021 15:29

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
 
(Evangelium nach Lukas 6, 36; Lutherbibel 2017)
 
Dieses Wort Jesu hat Lukas in seine Feldrede hineingestellt.
 
Die Parallele findet sich wohl bei Matthäus in der dortigen Bergpredigt.
 
Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
 
(Evangelium nach Matthäus 5, 48; Lutherbibel 2017)
 
Beide Verse interpretiere ich als Fazit der jeweils vorangehenden Worte Jesu über die Feindesliebe.
 
Merciful

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Klecks

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Re: Jahreslosung 2021

von Klecks am 05.12.2021 15:47


Hallo Merciful,

du schriebst:

"Beide Verse interpretiere ich als Fazit der jeweils vorangehenden Worte Jesu über die Feindesliebe."

Bedeutet dies, dass sich (für dich) Barmherzigkeit ausschließlich auf Feinde bezieht?

Antworten
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