Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

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Stillness

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Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von Stillness am 17.11.2018 10:54

Hallo ihr Lieben,

folgendes liegt mir noch auf den Herzen. Was mir so unter Christen auffällt und mich traurig stimmt, wenn man vergangene verletzende Erlebnisse  oder momentane traurige Ereignisse erzählt, dass keine wirkliche Anteilnahme, Zuspruch oder Trost folgt. Ich habe das mit meinem Hund in der Whatsapp Gruppe wo fast nur Christen Mitglieder sind, aber niemand sagte mal oh das tut mir leid oder sowas in der Richtung. Das wundert mich dann schon sehr und stimmt mich nachdenklich. Aber eine Mailfreundin die ungläubig ist nahm Anteil und lies mir entsprechende Worte zukommen. 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2018 10:55.

Cleopatra
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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von Cleopatra am 17.11.2018 12:34

Oh, kann es sein, dass mein letzter Beitrag dir auch dieses Gefühl vermittelt hat?
Das tut mir echt leid, das wollte ich auf keinen Fall.
Es ist schrecklich, wenn man leidet und keiner Anteil nimmt.
Ich weiß noch, als es mir mal Abends sehr schlecht ging und ich mit jemanden sprechen wollte, und derjenige dann einfach auf meine Gefühlsbeschreibung sagte "nein, das entspricht nicht der Wahrheit." Und dann war das Gespräch für diese Person beendet.

Das war sehr verletzend, denn man öffnet sich ja und benennt seine Gefühle, in der Hoffnung, Trost und Anteilnahme zu bekommen.
Ich kann daher echt gut verstehen, dass du da auch echt enttäuscht bist.
Hm, erkllären könnte ich mir auch nur, dass die anderen es vielleicht noch nicht gelesen haben oder keine Haustiere haben und daher dieses schlechte Gefühl, welches du gerade erleiden musst, nicht kennen.
Aber ich hoffe, dass noch verspätet Reaktionen kommen, die dich trösten und dir Mut zusprechen können.
Und davon abgesehen hoffe ich natürlich auch, dass es deinem Hund bald wieder viel besser geht und sie noch ein schönes, langes und schmerzfreies Leben bei dir genießen kann.
Liebe Grüße dir, Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Stillness

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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von Stillness am 17.11.2018 17:12

Hallo Cleo, wenn ich ehrlich sein darf, habe ich mir gedacht, schade das Cleo nichts zu der traurigen Angelegenheit mit meinem Hund gesagt hat. Kann ich mir vorstellen, dass es dich sehr verletzt hat und die Person nicht wirklich für dich da war. Da merkt man wieder, dass es zutrifft was in der Bibel geschrieben steht, Menschen enttäuschen, Gott nicht. Was ging dir dann so durch den Kopf als der oder diejenige so reagierte?

Mir ist das schon öfters unter Christen aufgefallen, dass keine wirklich Anteilnahme, Trost und Zuspruch folgen. Eine aus der Gruppe hat einen Hund, aber die anderen haben keine Haustiere. Trotzdem kann man sich doch denken, dass es mir da nicht so gut geht. Leider folgte keine Reaktion mehr sondern es wurde über die Bibel weiter diskutiert , sowas stimmt mich wiegesagt traurig . Mir vergeht da auch etwas die Lust mich weiter an den Gesprächen zu beteiligen.

Gerade in solchen Momenten, wo es dem anderen nicht gut geht, er Sorgen oder Kummer hat sollte man doch füreinander da sein und sich erbauen. Jesus spricht immer wieder von Liebe.

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Cleopatra
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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von Cleopatra am 17.11.2018 17:33

Hallo Cleo, wenn ich ehrlich sein darf, habe ich mir gedacht, schade das Cleo nichts zu der traurigen Angelegenheit mit meinem Hund gesagt hat.

Dann kann ich mich nur entschuldigen, dann war meine Reaktion taktlos. Du, damit wollte ich dich auf keinen Fall enttäuschen oder so. Gut, dass du es da so ehrlich ansprichst.
Mir ist das schon öfters unter Christen aufgefallen, dass keine wirklich Anteilnahme, Trost und Zuspruch folgen.

Das finde ich total schade, ehrlich gesagt.
Ich selbst habe diese Erfahrung grundsätzlich nicht, in meiner Umgebung sind (Gott sei Dank) viele Christen, die Anteilnehmen undzB jetzt auch wieder mit fasten und beten für einen kranken Bruder und auch sehr viel praktische Hilfe leisten.
Schade, dass dies in deiner Umgebung nicht der Fall ist. Denn eigentlich sollten Christen erst Recht ein offenes Auge füreinander haben.
Hast du es mal in die Gruppe geschrieben, dass dich das enttäuscht?
Vielleicht wäre es auch hier mal ratsam, es einfach mal anzusprechen.

Denn kritikfähig sollte ein CHrist auf jeden Fall ja eben auch.
Gerade in solchen Momenten, wo es dem anderen nicht gut geht, er Sorgen oder Kummer hat sollte man doch füreinander da sein und sich erbauen. Jesus spricht immer wieder von Liebe.

Da bin ich ganz deiner Meinung.
Lg Cleo

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solana

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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von solana am 17.11.2018 17:55

Liebe Stillness, ich kann gut nachempfinden, wie du dich fühlst.

Wir haben uns auch von bisher 3 Hunden verabschieden müssen. Und aktuell haben wir auch eine 13jährige Schäferhündin, die nicht mehr gut laufen kann und auch sonstige gesundheitliche Probleme hat; sie wird wohl auch nicht mehr lange leben ...

 

Der Abschied fiel mir unterschiedlich schwer, besonders schlimm war es bei einem grossen, ganz sanften und ruhigen Hund, der total lieb und genügsam war. Aber er kann immer und stubbste mit der Schnauze und sah einen dann so bittend mit den grossen, dunklen Augen an und wollte gestreichelt werden. Er war ganz gesund bis zuletzt - dann, eines morgens legte er sich hin und wollte nicht mehr aufstehen .... bis zum Abend war er dann tot ...

Er war zwar sehr alt, aber irgendwie unerwartet, weil er nicht schwach und krank war, wie die beiden anderen, für die es eine Erlösung war, sterben zu dürfen.

Sein Tod hat mich sehr traurig gemacht, ich habe noch ganz lange immer seine sanften, bettelnden braunen Augen vor mir gesehen und es tat mir so leid, dass ich mir oft nicht die Zeit genommen habe, ihn zu streicheln.

 

Was es mir leichter gemacht hat, war, dass wir immer mehrere Hunde hatte.

Jetzt aktuell auch 3: Die alte Schäferhündin, einen Beauceron, 6 Jahre alt und einen kleinen Welpen mit 3 Monaten, die mich sehr in Anspruch nimmt. Da fällt es leichter, einen kranken, alten Hund gehen zu lassen.

Wenn du weiterhin einen Hund haben möchtest, könntest du dir vielleicht auch einen kleinen Welpen holen? Die Gesellschaft könnte beiden gut tun, so könnte sich das Kleine leichter eingewöhnen und von einem erwachsenen Hund noch viel lernen. Und könnte dir dann, wenn es so weit ist, über den Verlust hinweg helfen.

Nur so als Idee.

 

In jedem Fall wünsche ich dir ganz viel Kraft und Trost in dieser schweren Zeit.

 

Liebe Grüsse

Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Stillness

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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von Stillness am 17.11.2018 20:12

Cleo: Danke für deine Worte. Das ist doch erfreulich, wenn die Christen aus deinem Umkreis Anteilnahme zeigen und Taten walten lassen. Der Meinung bin ich auch, dass Christen eigentlich ein Auge füreinander haben sollten. Nein, ich habe es nicht in der Gruppe geschrieben, irgendwie käme ich mir dabei blöd vor. Für mich wäre es selbstverständlich bei solch einem Ereignis dem anderen tröstende und mitfühlende Worte zukommen zu lassen.


Solana: 13 Jahre ist ein gutes Alter, genießt noch die restliche Zeit mit ihr. Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, schon interessant. Kann ich mir vorstellen, dass es dir besonders schwer fiel dich von ihm zu verabschieden. Wie alt war er denn, als er gestorben ist? Weißt du die Todesursache? Ich finde es schön, wenn ein Hund von selbst einschläft anstatt das man ihn einschläfern lassen muss. 

Das kenne ich nur zu gut, wenn es dem Tier nicth gut geht und es eventuell bald stirbt, macht man sich Vorwürfe, dass man z.b. ihn zu selten gestreichelt hat oder es Situationen gab, in denen man den Hund zu stark geschimpft hat. 

Ich habe ja noch eine Hündin, insgesamt habe ich eigentlich 4 Hunde, die anderen beiden leben bei meinen Eltern. Meine Hündin war mal trächtig, die Tochter von ihr lebt bei meinen Eltern und der Vater ebenfalls. Das ist ein schönes Andenken an sie. Wenn meine Hündin stirbt, möchte ich mir schon wieder einen Zweithund zulegen, dass sie nicht so alleine ist. 

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nusskeks

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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von nusskeks am 18.11.2018 12:24

Hallo Stillness,

mich macht es traurig zu lesen, dass Dir wenig Anteilnahme begegnet ist. Der gegenseitige Halt unter Christen ist ein wichtiger Bestandteil des gemeinsamen Lebens mit Gott.

So pauschal kann ich Deine Situation und vor allem die Christen in Deiner Umgebung natürlich nicht einschätzen. Anteilnahme ist für uns Christen ebenso wichtig wie Geduld und Barmherzigkeit. Wenn ich also weiß, dass mein Nächster es auch schwer hat, erwarte ich von ihm nicht unbedingt ein großes Maß an Mitgefühl. Vielleicht trauern wir dann einfach gemeinsam und erfahren auf diese Weise Trost. Der bloße Austausch ist dann schon ermutigend, ebenso wie die Zusage von Gebet.

Die gemeinsame Jesusnachfolge ist mir in den Jahren immer wichtiger geworden. Auch außerhalb meiner Gemeinde habe ich mit einem bruder ein Netzwerk ins Leben gerufen, um auch über meine unmittelbare Umgebung hinaus Kontakt zu Christen zu halten. Sehr heterogene Chisten die trotzdem eine kompatible Jesusnachfolge leben in einem Netzwerk zu versammeln, ist eine Herausforderung. Aber es lohnt sich. Daher würde ich Dir mutmachen wollen, Dein Anliegen in Deiner WhatsApp Gruppe mit großer Geduld, Freundlichkeit und Barmherzigkeit anzusprechen.

lg
nk 

One of Israel

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Stillness

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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von Stillness am 18.11.2018 13:57

Hallo Nusskeks,

über die Bibel zu reden ist ja schön und wichtug, aber das andere sollte auch nicht fehlen, dass man füreinander da ist, Interesse am Leben des anderen zeigt, Trost und Zuspruch folgen.

Ich bin eigentlich diejenige die mal fragt wie es geht und wenn der andere mir etwas erzählt äußere ich mich dazu. Aber in der Gruppe interessiert man sich glaube ich nicht so sehr dafür wie es dem anderen geht, was er gerade durchlebt usw.

Warum erwartest du da kein Mitgefühl vom anderen?


Irgendwie mag ich gerade nichtcschreiben, dass es mich enttäuscht hat das niemand azf die Angelegenheit mit meinem Hund reagiert hat. Es ist doch auch schon bedenklich wenn man due anderen erst noch darauf ansprechen muss.

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solana

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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von solana am 18.11.2018 17:48

Liebe Stillness

Ich weiss gar nicht mehr so genau, wie alt der Hund war. Und die Todesursache kennen wir auch nicht, er war einfach alt und müde.

 

Ich finde es sehr schön, dass du noch einen anderen Hund hast. Der wird dir bestimmt auch helfen, mit dem Verlust leichter klar zu kommen.

 

Unser kleiner Welpe ist ein Mix aus australischem Schäferhund und Leonberger.

Sie ist total anhänglich, so etwas hatten wir vorher noch nie bei den Schäferhundewelpen ( unsere erste Hündin hatte 2x Junge). Sie ist fast wie ein kleines Kind, weint, wenn ich den Raum verlasse, auch wenn andere Familienmitglieder da sind, will sie immer hinter mir her. Am liebsten den ganzen Tag spielen und schmusen.

Wenn ich sie allein lassen muss, kommt sie in einen Baby-Laufstall mit einem Leckerli zur Belohnung. Das geht ganz gut, wenn sie sich vorher müde getobt hat. In dem Laufstall schläft sie auch nachts. Sie ist schon ziemlich anstrengend aber es ist auch sehr schön mit ihr.

So ein Kleines würde dir vielleicht an auch ein bisschen über die schwere Zeit hinweg helfen können. Schon allein dadurch, dass es imme Aufmerksamkeit braucht und einen in Anspruch nimmt und dabei so fröhlich rumtobt.

 

Und Hunde sind immer da und bereit, einem Trost und Wärme zu geben, spüren, wenn man sie braucht - anders als Menschen, die oft so mit sich selbst beschäftigt sind und mit dem, was um sie herum passiert, dass sie gar nicht merken, wenn es anderen Menschen schlecht geht und sie ein offenes Ohr und Zuspruch brauchen ....

 

Liebe Grüsse

Solana

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Cleopatra
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Re: Kaum Trost, Anteilnahme und Zuspruch unter Christen

von Cleopatra am 19.11.2018 07:27

Zum Thema Anteilnahme unter Christen haben wir ein sehr bewegendes Wochenende hinter uns.
Wir (die Gemeinde) haben gestern morgen erfahren, dass ein lieber Bruder und Freund am Samstag Mittag gestorben ist.

Wir haben gestern so viel geweint.
Wir haben uns gestern Abend noch gemeinsam getroffen, um für die Familie, die nun natürlich sehr trauert, zu beten.
Und ich finde sowas so wichtig, mitzuleiden und Fürbitte zu tun, denn das braucht diese Familie jetzt.
Lg Cleo

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