Nieder mit dem Unmut!
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Re: Nieder mit dem Unmut!
von Merciful am 05.09.2016 23:15Zur Zeit der Ernte opferte Kain dem Herrn von dem Ertrag seines Feldes.
Abel schlachtete eines von den ersten Lämmern seiner Herde und brachte die besten Fleischstücke dem Herrn als Opfer dar.
Abels Opfer nahm der Herr an, das von Kain aber nicht. Darüber wurde Kain zornig und starrte mit finsterer Miene vor sich hin.
"Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?", fragte ihn der Herr.
"Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen.
Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!"
(1. Mose 4, 3-7; Hoffnung für alle)
An diese Erzählung musste ich denken, als du, Theophilus, den Neid als Ursache des Unmuts ausmachtest.
Der Herr hatte das Opfer Abels angenommen, aber das Opfer Kains nahm er nicht an.
Darüber wurde Kain zornig. Sein Zorn veränderte seine Blickrichtung, seine Gesinnung, seine Absichten.
Sein Zorn ging so weit, dass er Böses (den Brudermord) plante.
Der Herr forderte ihn auf, von seinem finsteren Plan abzulassen.
Aber er ließ sich nicht warnen.
An dieser Stelle müssen wir innehalten.
Wann immer wir versucht sind, Böses zu planen, haben wir die Möglichkeit uns zu besinnen und Buße zu tun.
Tut Buße und glaubt an das Evangelium, denn das Reich der Himmel ist nahe - dies war die Botschaft, mit der Jesus vor das Volk trat.
Merciful
Re: Nieder mit dem Unmut!
von solana am 05.09.2016 23:53Die Ursache ist: fehlende Liebe zu Gott.
Die Lösung: Gott zu lieben, so wie Jesus Dich liebt.
Dazu möchte ich noch etwas sagen:
Da ist etwas Wahres dran - auch wenn ich es nicht so plakativ und pauschal formulieren würde.
Und ich würde es auch eher anders herum ausdrücken: Die Ursache: fehlendes (oder zu geringes) Vertrauen in die Liebe Gottes und zu wenig Mut/Zuversicht, sich ganz darauf einzulassen.
Und dann würde ich das von meinem ganz persönlichen Erfahrungshorizont so schildern, dass ich schon öfter im Nachhinein erkannt habe, dass fehlendes Vertrauen in die Liebe Gottes die Ursache dafür war, dass ich an bestimmten Dingen (zB Lebensumstände oder das, was mir von anderen Menschen widerfahren ist) gelitten habe und mir das Leben dadurch unnötig schwer gemacht habe. Mich mit Sorgen und Befürchtungen belastet habe, Dinge einfach nicht akzeptieren wollte usw.
Im Nachhinein habe ich mich dafür geschämt, dass ich Gott so wenig vertraut habe und er doch so liebevoll mit mir umgegangen ist, mir Segen daraus entstehen liess, den ich gar nicht erwartet und für möglich gehalten hätte. Und mir dadurch in vielem Freiheit geschenkt, wo ich meine Abhängigkeit gar nicht bemerkt hatte ....
Durch diese liebevolle Führung erkenne ich nun eher in Situationen, an denen ich "leide" und mich sorge, woran es liegt, komme schneller dahin, dass ich fehlendes Vertrauen in seine Liebe als Ursache erkenne und schneller bereit werde, mich auf seine Führung einzulassen und Sorgen und Traurigkeit in seine Hand loszulassen.
Es ist aber dennoch jedes Mal wieder ein neuer Vertrauensschritt.
Und ich weiss genau, wie sehr ich dabei auf seine Hilfe angewiesen bin und ich bin mir keineswegs sicher, dass ich es "geschafft" habe und mir von nun an nichts mehr etwas anhaben könnte.
Ich brauche bspw nur daran zu denken, wenn einem geliebten Familienmitglied etwas zustossen würde .... da wäre es nicht damit getan: ein bisschen mehr Liebe zu Gott - und schon ist kein seelisches Leid mehr da ...
Und noch viel weniger käme ich auf die Idee, einem anderen Menschen, der seelisch leidet, zu sagen: "Liebe Gott einfach mehr und dein Leid ist weg.Wenn du leidest, bist du selbst schuld, denn du hast einfach nicht genug Liebe."
Ich weiss ja nicht, wie grosses seelisches Leid du bisher in deinem Leben erfahren hast, Theophilus.
Ich weiss nicht, ob du dich hineinversetzen kannst in jemanden, der am Boden ist und keinen Ausweg mehr erkennen kann. Und durch deine Erfahrung nachempfinden kannst, wie solche plakativen Sätze auf ihn wirken müssen.
Ich stelle mir vor, dass er sich eher verhöhnt vorkommt als dass er darin eine Hilfe annehmen kann. Ich stelle mir vor, dass er er eher Trost und Hilfe annehmen kann, wenn einer "mitleidet" - in dem Sinne wie Paulus sagte: Röm 12,15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.
Und dass jemand, der Mitgefühl spürt, eher bereit wird, "sanft" seinen Blick auf Gott und seine Liebe auszurichten lassen als durch ein vorwurfsvolles:"selbst schuld!".
Soweit mal meine Gedanken dazu.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Nieder mit dem Unmut!
von Theophilus am 06.09.2016 00:08Guten Morgen Willy!
Vielen Dank für Dein ergreifendes Zeugnis. Das hat mir ermöglicht, Dich ein wenig mehr kennen und schätzen zu lernen. Ja, der Herr Jesus kennt allen Deinen Schmerz. Amen.
Deine Schmerzen werden spätestens aufhören, wenn du den erneuerten Leib (aka Auferstehungsleib) bekommst. Dann wirst du das Leben auf der Erde wieder ganz anders genießen können. Und ja, Vater wird auch jede andere Deiner Tränen abwischen. Davon schrieb ich ja in meinem Vorstellungsbeitrag.
Einiges was Du schreibst erfüllt mich auch mit Sorge, aber vielleicht verstehe ich dich da auch nur falsch.
Paulus sprach nicht davon, ein Bildnis Christi anzuschauen. Wenn Christus uns vor die Augen gemalt ist, dann spricht das von einer geistlichen Reife, die es fasst, geistlich Jesus in allem sehen zu können. Nicht von einem Bildnis. Ich glaube ein Bildnis wäre so sehr ein Verstoß gegen das zweite Gebot, wie man gegen dieses Gebot im Neuen Bund nur verstoßen kann.
Inwiefern sich Kunstgewerbe und Techniken ausschließen sollen, habe ich jetzt noch nicht verstanden. Oder meintest Du Technologien? Moderne Technik, oder wie?
Gottes reichen Segen Dir, lieber Willy!
Theophilus ♣
Jesaja 35,6 dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde
Re: Nieder mit dem Unmut!
von Cleopatra am 06.09.2016 08:02Guten Morgen,
also ich habe eine Tante, die unter Depressionen leidet.
Diese Tante ist unglaublich liebherzig, zeigt Interesse an anderen und dient in der Gemeinde, weil sie Jesus unglaublich lieb hatl.
Bei ihr kann man also nicht pauschal sagen, der Grund sei die fehlende Liebe.
Ich finde, wenn man pauschal alle in eine Schublade steckt, dann kann es eben tatsächlich schnell passieren, dass einige zu Unrecht "verurteilt" und eben auch verletzt werden.
Eine schlechte Beziehung zu Gott kann tatsächlich dazu führen, dass man unzufrieden wird. ZB, weil man sich nurnoch thematisch mit ärgerlichen Dingen auseinandersetzt und viel motzt und so weiter.
Aber das bedeutet nicht, dass umgekehrt jeder Mensch, der Unzufrieden oder eben krank (Depression ist eine anerkannte Krankheit) ist, automatisch zu wenig liebt. Nein, das ist viel zu vorschnell und ich finde auch, dass dies eben diejenigen verletzt, die gerade in einer schlimmen Zeit leben.
Mich hat ein Satz irritiert:
In Christen sind Dämonen...? Ist das wörtlich zu verstehen, oder hast du Theophilus das nur symbolisch gemeint?
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Nieder mit dem Unmut!
von Merciful am 06.09.2016 09:25Ich persönlich habe die Aussage von Theophilus, die Ursache für Unmut und Depression sei fehlende Liebe zu Gott, nicht als verletzend empfunden.
Es gab und es gibt andere Aussagen in diesem Forum, die ich als verletzend empfand und empfinde.
Dies sind Aussagen, die in zynischer, unfreundlicher Weise das Ziel verfolgen, einen anderen Menschen schlechtzureden.
Die Aussage von Theophilus hingegen war eher allgemein gehalten und ich empfand sie als ein wenig einseitig, ungeschickt.
Aber sie war nicht zynisch, nicht unfreundlich, nicht mit dem Ziel, einen anderen Menschen schlechtzureden.
Ich schreibe normalerweise nicht viel über mich und mein Leben.
Dies wird mir zuweilen so ausgelegt, als habe ich kein Leben, keine Erfahrung, als habe ich nie Leid und Schmerz erlitten.
Wer so denkt und über mich urteilt, irrt sehr.
Wenn ich auch über persönliche Erfahrungen und persönliches Leid nicht viel schreibe, so habe ich doch diese verarbeitet.
Sie fließen in das ein, was andere als bloße 'Theorie' verwerfen.
Von dem her möchte ich sagen, die Aussage von Theophilus hat mich persönlich nicht gekränkt.
Ich nehme es eher gerne an, auch den deutlich gewordenen Zusammenhang zwischen Neid und innerem Groll.
Dieser Zusammenhang wird auch in der Erzählung vom Brudermord deutlich, denke ich.
Merciful
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Nieder mit dem Unmut!
von Burgen am 06.09.2016 10:29Nieder mit dem Unmut ... , das war schon ein mehr als seltsamer 'Einstieg' hier im Forum.
Wenn das eine Vorstellung sein sollte ... , wirklich kam es wie ein Schuß an.
Man sagt nicht umsonst so schön plakativ - mit der Tür ins Haus fallen. Und soetwas ist verletzend und einfach nur unschön.
Er meint öfter, danke, nun kenne ich dich. Nun, wir kennen dich, Theophilus, auch, nämlich in dem Satz:
Nieder mit dem Unmut.
Galater 5 führt dieses sehr schön aus und gibt 'viel Stoff ' diesen fest eingegrabenen Satz besser anzukleiden mit folgender Aussage:
V14 Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, nämlich: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
V19 Klar erkennbar sind die Auswirkungen unserer natürlichen Begierden, nämlich Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Streit, Eifersucht Zwietracht, Spaltungen Neid, Mord Trunkenheit, Völlerei usw.
V21 von denen ich euch voraussage, wie ich schon früher gesagt habe, dass die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
V22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen all das ist das Gesetz nicht. /die 10 Gebote
Ja, in V 24 lesen wir, dass Christen ihr natürliches Wesen mit allen Leidenschaften und Begierden kreuzigen.
Und so will auch ich in allem Jesus immer ähnlicher werden.
Gott gebe uns die Einsicht und die Kraft.
Gruß
Burgen
Tagwandler
Gelöschter Benutzer
Re: Nieder mit dem Unmut!
von Tagwandler am 06.09.2016 16:55
Einwurf:
Nur weil die rote Liste der Schulmedizin stetig um neue „lateinische Diagnosen" a la vaticanus (-> Depression u.ä.) ergänzt und jährlich dicker wird, heißt das nicht, dass in dieser Welt keine Geister wirken.
Die Negation (Verneinung) des Bösen in dieser Welt hat nämlich Methode.
Unser Herr sagt über Geister u.a.:
„Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind." (Lk 10,20)
Thematisch möchte ich mich dahingehend äußern, dass seelische Schmerzen immerhin dazu geeignet sind, an Gottes Willen und Plan und an die dazugehörige Demut zu erinnern.
Und jede balkenmäßige Zurechtweisung unter Glaubensgeschwistern trägt mindestens die Gefahr des Hochmuts in sich.
Und schließlich noch ein Trostpflaster und Plädoyer für geistige Armut (Einfachheit):
Wer mit seinem (verstandeserschlossenem) Latein (endlich) am Ende ist, hat mit Gnade (und Glück) ja denn auch den Anfang des Glaubens gefunden (finden dürfen).
Und auch dies: Liebe wächst nicht vom Kopf her, sondern vom Herzen her.
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Nieder mit dem Unmut!
von Henoch am 06.09.2016 18:31Hallo Tagwandler,
nur kurz, was ist biblisch Demut und was Hochmut?
Demut ist, sich Gottes Wort unterzuordnen und in Abhängigkeit von Gott zu wandeln.
Hochmut ist dann alles andere.
Wenn ich also folgenden Vers lese:
Eph 4,1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, 2 in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe 3 und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens:
...dann wird es klar. Wir ertragen einander in Liebe dann, wenn wir unter Gottes Wort bleiben und so Einigkeit im Geist haben und damit Frieden und Liebe.
Die Liebe kommt also nicht ursprüglich aus dem Herzen, sondern aus dem Geist.
Aber das Böse kommt aus dem Herzen, sagt uns die Schrift und da brauchen wir uns nicht auf die Geister heraus zu reden, denn jeder, ob Geist oder Mensch, der steht und fällt seinem Herrn.
Mt 15,19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.
Henoch
Tagwandler
Gelöschter Benutzer
Re: Nieder mit dem Unmut!
von Tagwandler am 06.09.2016 22:01
Hallo Hennoch,
ich würde es differenzierter lesen,s.u.:
Eph 4,1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, 2 in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe 3 und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens
Vers 2: (1.Ermahnung: Liebe hier nicht näher erläutert)
Vers 3: (2.Ermahnung: Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens)
Unsrer Herr spricht über die Liebe u.a.:
"Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt." (Joh 13,34)
Liebe, seelische Zuneigung als Herzenswärme zu empfinden scheint aus meiner Sicht doch etwas unterschieden zu sein,
als eins zu sein im Heiligen Geist und in dieser Einheit zu denken und zu sprechen (geistige Liebe, Frieden und Trost).
Dass bei bösen Menschen böse Dinge aus dem Herzen kommen in ihrem Denken und Reden liegt sicher daran, dass sie ihr Herz mit diesen Dingen (negativen Gefühlen, Erfahrungen, Konklusionen und geistigen Besetzungen) beschwert/belegt haben/wurden. Oder auch die Liebe in ihnen erkaltet ist.
Auch ist sicher die Liebe zum Herrn differenziert zu betrachten. So ist Sie im Vater eher ehrfurchtgebietend, erschauernd (eher geistig) und im Sohne schon menschlicher gefühlsmässig warm und zugewandt empfindbar (eher seelisch).
Ich bleibe dabei seelische Liebe ist ein (vordergründiges individuelles Herz-) Gefühl und geistige Liebe ensteht in der Einheit und Erfüllung durch den Heiligen Geist.
Soweit meine Erfahrungen.
Liebe Grüße
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Nieder mit dem Unmut!
von Henoch am 06.09.2016 22:13Hallo Tagwandler,
die Bibel unterscheidet nicht zwischen seelischer und geistlicher Liebe.
Die Liebe, die Gott meint, kommt alleine aus seinem Geist, aber wir kommen vom Thema weg.
Henoch