Gott spüren

[ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


lighty83

41, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 87

Gott spüren

von lighty83 am 10.06.2017 18:02

Hallo ihr lieben Leser und Schreiber,

spürt ihr Gott?
Und wenn ja, wie spürt ihr ihn?

Ich spüre Ihn meistens nicht, sondern habe mehr die tiefe Gewissheit, dass das Evangelium und die Bibel wahr sind, dass Gott da ist und mich hört?

Könnte es eine Blockade geben, die verhindert, dass man Gott spüren kann?
Wenn ja, wie sieht die aus und wie kann man sie beheben?

Bin gespannt auf eure Antworten.

Blessings
Lighty

Antworten

Bithya85

38, Weiblich

  Motiviert

Beiträge: 171

Re: Gott spüren

von Bithya85 am 10.06.2017 19:21

Hallo du
Mal so, mal so. Es gibt Zeiten, in denen ich mich Gott sehr nah fühle, und es gibt Zeiten, in denen ich mich eher fern fühle. Aber ich weiß auch, dass das nichts heißen muss. Oft ist es grade so, dass in den Zeiten, in denen Gott mir scheinbar am fernsten ist, er mir in Wahrheit besonders nahe ist. Klingt paradox, ich weiß. Aber es ist ja nun einmal so, dass wir Gott nicht fassen können und wir verfügen nicht über ihn. Nach seiner Auferstehung hat Jesus zu Maria aus Magdala gesagt "Halte mich nicht fest", und ich denke, das trifft es in etwa. Wenn wir krampfhaft versuchen, Gott zu spüren, ihn festzuhalten, dann werden wir vielleicht etwas spüren, aber ob es Gott ist, ist ne andere Frage. (Muss aber trotzdem nichts Gefährliches sein, nur vielleicht anders.)
Außerdem: Jesus betet selbst am Kreuz "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" und er war doch selbst Gott. Die gespürte Gottverlassenheit muss also kein Zeichen von tatsächlicher Gottverlassenheit sein, denn in ihr sind wir einer Erfahrung sehr nah, die Jesus am Kreuz gemacht hat. Wir sind so - so seltsam es klingt - vielleicht näher an Jesus als wir meinen.
Und: die Nähe Gottes liegt nicht in unserem Fühlen. Sondern in seinem Versprechen, bei uns zu sein. Wir sind nicht auf das Gefühl angewiesen, dass wir Gott spüren, sondern auf seine Gnade. Und die ist verlässlich, weil Gott verlässlich ist.
Damit will ich nicht sagen, dass es schlecht wäre, Gott zu spüren. Ich glaube, dass das ein sehr schöner Zugang ist, und sehr ermutigend und stärkend. Ich kenne ihn selbst und genieße ihn sehr. Aber ich bin mir auch bewusst, dass ich nicht darüber verfüge. Denn wenn ich das versuchen würde, würde ich Gott instrumentalisieren und zu meinem "Diener" machen. Und ich würde dann den Glauben kompensatorisch leben, als eine Möglichkeit, vor einer unbequemen Wirklichkeit zu fliehen. Das wäre doch ein sehr armer Glaube.
Wenn ich Gottes Nähe wirklich mal spürbar brauche (kommt ja auch vor, klar), dann bitte ich ihn einfach darum. Oft erfüllt er mir diese Bitte. Oder ich spüre nach, was es ist, das mich grade quält, so dass ich seine Nähe brauche. Und das sage ich ihm dann, wie einem Freund. Als würde er direkt neber mir sitzen. Und manchmal kommt dann tatsächlich was zurück, das so überraschend und wahr ist, dass ich denke, das kann nur von ihm sein.
Aber wie gesagt, ich habe es nicht in der Hand und das ist auch gut so
Gottes Segen dir.

Gemig-Blog Schaut gerne mal vorbei

Antworten

Merciful

53, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2128

Re: Gott spüren

von Merciful am 11.06.2017 07:45

lighty83 schrieb: Und wenn ja, wie spürt ihr ihn?

Liebe lighty83,

bei mir ist es eher so, dass ich Gott sehe.

Ich sehe ihn im Himmel thronen auf seinem Thron, den Sohn aber zu seiner Rechten.

Spüren kann ich sein Wirken in mir.

Wenn er mir Frieden gibt durch sein Gebot.

Manchmal ist dieser Frieden aber gestört, etwa wenn ich verärgert bin.

Merciful

Antworten

Bithya85

38, Weiblich

  Motiviert

Beiträge: 171

Re: Gott spüren

von Bithya85 am 11.06.2017 08:10

Kleiner Nachtrag, Lighty: Höre grade den aktuellen Hossa-Talk, der passt teilweise wie die Faust aufs Auge, wenn du reinhören willst: Von denen, die zwischen den Stühlen stehen

Gemig-Blog Schaut gerne mal vorbei

Antworten

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Gott spüren

von Burgen am 11.06.2017 09:54

Hallo Lighty

wie spüre ich Gottes Wiirken, seine Gegenwart in mir?

z.B. während der Gebetszeit:
Es ist in mir hell und ich fühle mich leicht, manchmal wie beschwingt.

Gestern erst spürte und sah ich Gottes Hand im Brustbereich wie einen faustgroßen Feuerball.
Die Bronchien bzw. eine Handbreit unter dem Schlüsselbein ist frei und ohne Druck.
Ich kann tief und frei ein- u. ausatmen. Bin froh, frei und frohgemut ... Der HERR ist gut. 

Lobe den HERRN, meine Seele,
und alles, was mich ausmacht, seinen heiligen Namen.
Lobe den HERRN, meine Seele,
und vergiss all das Gute nicht, das er für dich tut.

Er vergibt dir alle deine Sünden und
heilt alle deine Krankheiten.

Er kauft dich vom Tode frei und umgibt dich mit Liebe und Güte.
Er macht dein Leben reich und erneuert täglich deine Kraft, dass du wieder jung wirst wie ein Adler.

... Psalm 103 1-5 ff ... 
 

Gruss
Burgen

 

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Gott spüren

von solana am 11.06.2017 10:42

Hallo Lighty

Ich spüre Gottes Anwesenheit am meisten durch sein Reden.

Und - wo du nach Blockaden fragst - das ist bei mir in erster Linie, wenn ich  mich mehr auf die "lauteren" Stimmen um mich herum konzentriere und mich nach dem ausrichte, was sie von mir "forden" .....

Wie man sie beheben kann?
Bei mir ist es so, dass ich darauf aufmerksam werde, dass mich Gedanken "überfluten", die mir Unfrieden, Unzufriedenheit, innere Leere usw bringen.
Dann erkenne ich, dass ich bestimmten Gedanken zu viel Raum in mir gegeben habe, die Ungutes in mir bewirken. 
Und ich kann mich an Gott wenden und ihn bitten, da wieder "Ordnung" rein zu bringen, mir die richtige Ausrichtung zu schenken, mir zu zeigen, wo etwas falsch ist und warum und mir zu helfen, die richtige Einstellung dazu zu gewinnen.

Sehr wichtig finde ich auch, dass wir wirklich mit Gott rechnen in unserem Alltag und ihn nicht als eine Art "Schiedsrichter" in der Ferne wahrnehmen, der sich ansieht, was wir so hinkriegen oder auch nicht und dann ab und zu uns sein "ok" zu verstehen gibt oder auch sein "veto".
Je mehr ich jeden Augenblick mit ihm rechne, um so mehr erfahre ich auch von Gott.

Als konkretes Beispiel, damit es nachvollziebarer wird:
Wenn irgendetwas ganz anders läuft als ich es mir gewünscht habe und ich mir Sorgen mache, was noch daraus wird und meine Ohnmacht sehe, das zum Guten (so wie ich es mir als Bestes vorstelle) zu wenden, dann hat mich Gott schon oft innehalten lassen und mir zuverstehen gegeben, dass es gar nicht so wichtig ist, was in dieser Situation genau rauskommt. Das es viel wichtiger ist, wie ich jetzt, in diesem Moment, damit umgehe - und wie ich später mit den "Scherben" umgehe, wenn wirklich alles ganz schief laufen sollte. Denn dann kann er mir alles - auch alles Negative, alle Scherben usw nur zum allerbesten dienen. Sogar wenn Menschen an dieser Situation beteiligt sind, die mir nicht gut gesinnt sind, kann Gott auch das mir zum Besten dienen lassen, was sie in böser Absicht taten.

Wenn - und das ist die wichtigste Voraussetzung - ich ihm vertraue und das alles in seine Hände lege.
Dann erfahre ich , wie er "mir einen Tisch im Angesicht meiner 'Feinde' bereitet" und mich beschenkt.

Das habe ich schon oft erfahren.
Dennoch ist es immer wieder ein neuer Vertrauensschritt in einer neuen Situation; oft lasse ich mich erst mal in negative Gedankenspiralen hinein ziehen.
Bis ich IHN dann höre: "Was machst du da eigentlich? Weisst du denn nicht .......?"

Das ist jetzt ein Beispiel für eher schlimme Situationen, die nicht die Regel im Alltag sind, an denen es aber um so deutlicher wird, denke ich.
So, wie hier in grossen Schwierigkeiten, ist es aber auch in den ganz klenen Dingen; je mehr ich ihn suche und um so mehr ist er auch da und antwortet, auch ohne dass ich gezielt frage, macht er mich auf vieles aufmerksam und lässt mich Zusammenhänge erkennen, so dass ich nur staunen, loben und danken kann.

Gruss
Solana


angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

angel121

58, Weiblich

  Motiviert

Beiträge: 154

Re: Gott spüren

von angel121 am 12.06.2017 10:30

@Lighty, ich spüre Gott vorallem in der Gelassenheit, im Gottvertrauen. Da nehme ich seine Hilfe wahr, auch seine geniale Wegleitung und Wegbegleitung, Hinweise durch Menschen, Lieder geschriebenen Worten, in der Bibel oder auch auf Zuckersäckchen .

Wenn ich jeweils früher hektisch war, eine Situation mich aus der Ruhe brachte, dann wurde ich wie gesagt hektisch, statt Gott zu fragen, zu bitten mir zu helfen, ruhig zu werden und in aller Ruhe zu überlegen,den Geist walten zu lassen, wo der Schlüssel oder eine Adresse sein könnten, wo ich sie hingetan habe.

Tja, wenn ich dann jeweils ruhiger geworden bin, dann ging mir sozusagen ein Licht auf, wo ich den Gegenstand zuletzt gehabt habe. Und voilà da ist er dann schon gefunden. Mir war dann schon öfters so, als würde jemand schmunzeln und sagen: Warum denn nicht gleich einfach ruhig hinsetzen und überlegen als hektisch hin und her zu irren, hier suchen, da nachsehen. Und der Spruch meiner Grossmutter kam mir dann in den Sinn....jedes Ding an seinen Ort, erspart langes Suchen und manch böses Wort. Den habe ich jetzt fest gespeichert, seither fällt diese, von möglichen Blockaden weg.

gby angel121

Antworten

Jesuslovesyou

28, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 11

Re: Gott spüren

von Jesuslovesyou am 12.06.2017 22:27

Hallo ihr lieben,
ich bin eben auf dieses Thema gestoßen und es hat mich sehr bewegt - vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen hier mit uns teilt!
Gottes Segen euch allen!!

Antworten

« zurück zum Forum