Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Burgen am 26.05.2017 09:02

Ja, damals nannten sich die Menschen noch nicht 'Christen'.

Zumindest nicht in den Evangelien. Es ging immer um Beziehung.

Ich finde es sehr schade, dass die Menschen das Etikett 'Böse , fleischliche Menschen' fast durchgängig bekommen.

Ich sehe, dass die Ansichten, Einsichten verhärtet sind.  

Gutmensch ist eben ein Begriff der zumindest Nazizeit - laut wiki.

 

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Pal

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 26.05.2017 09:33

Cleo:
Der, der uns verunsichern will, ich Satan. Er will, dass wir uns nicht freuen und unsicher sind. Aber das müssen wir nicht.

Also um das so zu verallgemeinern, dem würde ich nicht zustimmen.

Denn oft kommt der Teufel auch mit einer falschen Selbstsicherheit / Beruhigung.
Und dann haben wir das "Laodicea-Symtom" - Ich denke, ich habe alles und die Wahrheit ist das Gegenteil!

Cleo:
Wenn Gott uns angenommen und die Sünde abgenommen hat, dann ist dies so.

So ein Satz hört sich für mich an wie: "Einmal gerettet, für immer gerettet!" -
Für mich gilt die Betonung: Wer im Weinstock ist, der bleibe auch darin! - sonst....

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chestnut
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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von chestnut am 26.05.2017 09:56

Hallo, die jüdischen Frauen dachten also sie sind Christen, vermutlich nach Konfirmation. Was ein Unfug. Pausenclown


Wie Burgen schrieb, sprach Jesus dieses Gleichnis vor seinem Tod, als Jude zu Juden.
Wenn wir von Gut- und Bösmenschen sprechen, dann denek ich eher, dass dieses Gleichnis dazu nicht geeignet ist:

Die Gleichnisse des Himmelreichs beginnen mit: Das Reich Gottes ist vergleichbar mit.. (dann folgt der Vergleich)

Der Bräutigam ist Jesus.
Er kam, erstmals um sein Volk zurück zu Gott zu führen. Gott und die Liebe, Gottes Grösse und Macht, seine Wahrheit usw. sollte wieder im Vordergrund stehen und nicht nur vordergründige Religionsausführung, wie sie die Pharisäer und Schriftgelehrten lehrten. Dies bezeugte Jesus durch Worte und Taten (Wunder).

Es gab nun Menschen, die waren bereit für diese Offenbarung des Reiches Gottes: Jesu Jünger und die, die Jesu Worte ernstnahmen.
Es gab auch die andern, die eben warteten ohne Erwartung und den Messias ablehnten: Diejenigen des Volkes, die Jesus und seine göttliche Sendung konsequent ablehnten.

Die ersten vergleicht Jesus mit den klugen Jungfrauen, die zweiten mit den törichten.


Nach meinem Verständnis hat dies nun absolut nichts mit Gut- oder Bösmensch zu tun in dem Sinne, wie das in diesem Thema diskutiert wird.

Liebe Grüsse
Chestnut

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Merciful

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Merciful am 26.05.2017 10:02

Auch gute Menschen sind Fleisch.

Auch solche Menschen also, die aus Gott geboren sind und nach dem Willen Gottes leben, sind dennoch Fleisch.

Es ist wichtig, dies zu wissen und daran zu denken.

Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir.

(Psalm 65, 3; Lutherbibel 2017)

Merciful

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von pausenclown am 26.05.2017 10:34

Hallo Burgen und Chestnut, Dankeschön

LG Pausenclown  

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Merciful

53, Männlich

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Merciful am 26.05.2017 13:32

Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.

(Evangelium nach Matthäus 26, 41; Lutherbibel 2017)

Christen, die darum wissen, dass sie Fleisch sind, die also darum wissen, dass sie Schwächlinge sind, kommen zu Jesus.

Sie kommen zu Jesus und suchen Zuflucht bei Gott.

Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir.

(Psalm 65, 3; Lutherbibel 2017)

Merciful

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Cleopatra
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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Cleopatra am 27.05.2017 08:51

Cleo: Der, der uns verunsichern will, ich Satan. Er will, dass wir uns nicht freuen und unsicher sind. Aber das müssen wir nicht.

Pal: Also um das so zu verallgemeinern, dem würde ich nicht zustimmen.
Denn oft kommt der Teufel auch mit einer falschen Selbstsicherheit / Beruhigung.
Und dann haben wir das "Laodicea-Symtom" - Ich denke, ich habe alles und die Wahrheit ist das Gegenteil!

Nun, lieber Pal, du hattest ja vor Kurzem noch von deinen Gründen solcher Warnungen gesprochen.
In dem Sinne verstehe ich, dass du warnen möchtest,. dass man es eben ernst meint und nicht so "lau" nach dem Motto "ich bin ja eh errettet, weil ich wurde als Kind getauft, also muss ich mich gedanklich nicht mehr damit beschäftigen".
Dies ist in meinen Augen eine falsche Sicherheit, stimmt.
Aber der oben zitierte Satz bezog sich auf Kowalskis Beitrag.
Wenn du den nochmal im Zusammenhang mit meiner Aussage liest, dann siehst du, wie ich es gemeint habe.
Und zu diesen Aussagen (du bist nicht gut genug....) kann ich den Satz nur wiederholen. Es handelt sich dabei nicht um eine Verallgemeinerung.

Cleo: Wenn Gott uns angenommen und die Sünde abgenommen hat, dann ist dies so.

Pal: So ein Satz hört sich für mich an wie: "Einmal gerettet, für immer gerettet!" -
Für mich gilt die Betonung: Wer im Weinstock ist, der bleibe auch darin! - sonst...

Und diese Aussage lieber Pal finde ich eben so gefährlich.
Diese Aussage hat mir damals immer wieder Angst gemacht und hat mich immerwieder zweifeln und ängstigen lassen, ob ich wirklich errettet bin, oder nicht.
Wenn Gott uns angenommen hat, dann schickt er uns nicht mehr weg.
Ich sehe da einen Wiederspruch in der Bibel

Johannes 10: 27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;
28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.

Dies ist ein Zuspruch, den Jesus selbst nannte.
Er hat sich sogar wiederholt.
Selbst wenn ein Schaf wegläuft (hier gibt es ja auch ein Gleichnis von), dann bleibt das Schaf immernoch das Schaf dieses Hirten.

Aber ich denke, wir kommen hier gerade wieder vom Thema weg.
Es ging ja ursprünglich darum, dass du wissen wolltest, wie wir uns sehen.
Und in dem Sinne- ich bin ein Schaf in Gottes wunderbarer Herde

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Merciful

53, Männlich

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Merciful am 27.05.2017 11:20

Merciful schrieb: Es ist wichtig, dies zu wissen und daran zu denken.

Warum ist es wichtig, daran zu denken, dass alle Menschen Fleisch sind?

Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht
und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Grimm an ihnen aus.


Denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkommt.


(Psalm 78, 38.39; Lutherbibel 2017)

Das Wissen darum, dass alle Menschen Fleisch sind, also manchmal schwächeln, macht uns demütig und langmütig.

Es macht uns demütig, weil wir wissen, dass auch wir Fleisch sind, also manchmal schwächeln.

Es macht uns langmütig gegenüber unseren Mitmenschen, weil wir wissen, dass auch diese schwach sind.

Merciful

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solana

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von solana am 27.05.2017 11:27

Es gibt ja beides im NT - Warnungen vor falscher Sicherheit (die auf den falschen Grundlagen aufgebaut ist) einerseits und der Aufruf zu voller Gewissheit, Zuversicht und vertrauen.
Beides hat seine Berechtigung und das darf nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Betrachtet man bspw diese Aufforderung: 

Gal 6,7 Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
8 Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.

Dann kann das sehr "verunsichernd" klingen.
Und man könnte meinen, nun muss ich schnell gucken, ob ich in meinem Leben genug "Geistliches" gesät habe, um damit das ewige Leben "ernten" zu können oder ob im Garten meines Lebens zuviel "Unkraut" steht .....

Aber so ist das hier gar nicht gemeint. Es geht im ganzen Galaterbrief darum, dass es eben nicht unsere guten Taten sind, die uns retten.
Und diese Einstellung - aus den guten Taten sich seine Errettung verdienen zu wollen - diese Einstellung wird als "fleischlich" gekennzeichnet und der ganze Brief zielt darauf ab, die Galater wieder zu ihrem ursprünglichen Glauben und Vertrauen hinzuführen.

Gal 3, 1 O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, denen doch Jesus Christus vor die Augen gemalt war als der Gekreuzigte? 2 Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben? 3 Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?
...

10 Denn die aus des Gesetzes Werken leben, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5. Mose 27,26): »Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, dass er's tue!« 11 Dass aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben« (Habakuk 2,4). 12 Das Gesetz aber ist nicht »aus Glauben«, sondern: »der Mensch, der es tut, wird dadurch leben« (3. Mose 18,5).
...

18 Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt.

Will Paulus nun hier bei den Galatern eine "gesunde Unsicherheit" erzeugen?

Das sieh mir ganz und gar nicht so aus.

Im Gegenteil - er will, dass sich die Galater ihrer Erlösung ganz sicher sind; so sicher, dass sie nicht auf die Idee kommen,  sie müssten noch etwas dazu "leisten", um wirklich sicher gerettet zu sein; müssten von sich aus noch etwas dazu zun.
Die eingangs zitierten Verse fordern nicht zu noch mehr "Leistung" auf, sondern wollen den Galatern (und auch uns) klarmachen, was die Grundlage unserer Erlösung ist. Wollen wieder zurecht rücken, wo der Blick und die Prioritäten in die falsche Richtung abgeschweift sind und  und den Glauben und das Vertrauen in der richtigen Grundlage verankern.

Es geht nicht darum, die Erlösung ständig in Frage zu stellen und Unsicherheit lebendig brodelnd zu erhalten - denn gerade so eine Angst treibt ja Menschen dazu, zusätzliche Sicherheiten zu suchen. Und zwar Sicherheiten, die sie selbst in der Hand haben (gute Werke nach dem Gesetz), und nicht nur mit leeren Händen vor Gott stehen und ihr ganzes Vertrauen auf ihn allein setzen müssen.

Aber gerade darum geht es doch beim Glauben: zu erkennen, dass alles, was ich tue an guten Werken, nicht ausreichen kann, um vor Gott gerecht dazustehen. Dass ich immer nur mit leeren Händen vor ihn treten kann und empfangen.
Und dass ich auch für alles Gute ihm allein die Ehre gebe - denn wenn ich dafür den "Ruhm beanspruche" als Erlösungsgrundlage und zu meiner Sicherheit, dann verlasse ich die Grundlage des Glaubens (Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.).

Diese "Unsicherheit", die hier zwangsläufig entsteht, ist das Fehlen der "eigenen Sicherheit", die man selbst in der Hand hat und vor Gott "vorweisen" könnte.
Sie kommt daher, dass man bewusst auf Rühmen und Anspruch verzichtet und in allem allein Gott die Ehre gibt - auch für das Gute, das man selbst "vollbracht" hat - weil man erkennt, dass aus einem selbst nichts Gutes kommt. Dass es Gott ist, der durch den Heiligen Geist das Wollen und Vollbringen des Guten wirkt:


Phil 2,12 Also, meine Lieben, – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit – schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern.
13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Das bedeutet gerade nicht, dass wir ständig zittern müssten um unsere Erösung - im Gegenteil: sicherer als in Gottes Hand auf der Grundlage seines Erlösungswerks geht es gar nicht!

Darum sind auch die Verse direkt im Anschluss eine Aufforderung zu Freude und Zuversicht ohne Zweifel getrost zu leben und das auszustrahlen, was Gott an Gutem in uns hineinlegt:


14 Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel,
15 damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt,

Damit bezeugen wir unser Vertrauen und unseren Glauben. Indem wir keine Angst und Unsicherheit hinsichtlich unserer Erlösung haben, weil wir uns ganz in seiner guten Hand wissen. Zweifel und Unsicherheit an dieser Stelle wäre doch Zweifel an Gott selbst.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.05.2017 11:30.

Pal

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 27.05.2017 12:56

Solana:
Will Paulus nun hier bei den Galatern eine "gesunde Unsicherheit" erzeugen?
Das sieh mir ganz und gar nicht so aus.

Ja, der von mir gebrauchte Begriff einer "gesunden Unsicherheit" ist sicher schwierig, so ähnlich wie der Begriff einer "freiwilligen Marionette". -
Doch ist es nicht so, ganz praktisch in unserem Leben, das wir mit der "Glaubensspannung" (zB das wir sozusagen Beides sind, heilige Sünder und sündigende Heilige), eine ganz wichtige Balance haben, um eben nicht von einer Seite vom Pferd zu fallen?
Verstehst du, wie ich es mir denke? -

Eben wie du, liebe Solana, es auch schreibst:
Solana:
....Warnungen vor falscher Sicherheit (die auf den falschen Grundlagen aufgebaut ist) einerseits (#1) und der Aufruf zu voller Gewissheit,(#2)...


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