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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Christen und die Obrigkeit

von Leah am 16.06.2021 16:15

Hallo Nusskeks,

Also ich denke, es ist dann nicht angebracht der Obrigkeit zu folgen, wenn sie etwas von mir zu tun verlangt, das ich nach der Schrift nicht tun darf.

Und das ist halt gar nicht so oft der Fall, wie wir meinen.

Nehmen wir an, sie verbieten Versammlungen. Aber der Herr sagte: Wenn zwei oder drei versammelt sind, bin ich mitten unter Euch. Solange das erlaubt ist, ist Unterordnung dran.

Nehmen wir an, ich soll zusammen mit jemanden am Abendmahl teilnehmen, der sich Bruder nennt und ein anderes Evangelium bringt. Da wird es schwieriger, denn so jemanden soll ich nicht einmal grüßen. Aber wie geht man damit um? Mit den Ältesten streiten? Gemeinde verlassen? Warten, ob derjenige sich irgendwann bekehrt...? Dem Abendmahl erstmal fernbleiben...?

Ob sich jemand an der Politik beteiligt, ist nicht geregelt, hier darf jeder wie er will, meine ich.

Es gibt, meine ich, also 3 wesentliche Kriterien:

Ist etwas gegen das Wort Gottes und muss ich etwas tun, was ich nicht darf -> nicht unterordnen, aber auch nicht kämpfen, sondern Folgen ertragen. Da fällt mir die amerikanische Standesbeamtin ein, die zwei Männer nicht trauen wollte. Sie kämpfte nicht gegen diese Regelung, sondern trug die Kosten für ihre Treue zum Herrn und nahm die Kündigung hin.

Ist etwas gegen das Wort Gottes , aber keiner zwingt mich, so zu handeln -> ich tue es nicht und fertig. (Z.B. darf ich laut Staat als Frau eine Frau heiraten, aber ich muss ja nicht).

Ist etwas im Wort Gottes nicht geregelt, dann prüfe ich meine Freiheit in dieser Sache im Gebet. (z.B., ob ich politisch aktiv bin oder nicht).

So würde ich das sortieren...

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.06.2021 16:22.

nusskeks

33, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 508

Re: Wir haben zu kämpfen?

von nusskeks am 16.06.2021 16:10

Cleo schrieb: Aber irgendwie denke ich, dass es auch hierher gehört, denn wenn wir uns mit Gott und der Bibel beschäftigen, unseren Blick auch mehr auf Gott und seine Wünsche (wie zB, dass noch viele diese wunderbare Möglichkeit der Sündenvergebung bekommen können) richten, dann scheint der Kampf erstmal etwas leichter, was denkt ihr über diese These nach?

Sich viel mit Gott und der Bibel zu beschäftigen ist eine gute Sache. Dadurch, dass wir darauf achten was in uns hinein kommt, können wir einen Teil unserer Prägung mitbestimmen. Geistliche Hygiene ist ein Punkt, der eben oft übersehen wird. Allerdings ist das was von Außen in uns herein kommt nicht das, was uns wirklich unrein macht. Wir werden ja auch nicht dann zu Sündern, wenn wir sündigen.

Aus diesem Grund hat Jesus ganz oft mit Vergleichen gearbeitet. Eine bittere Quelle kann kein süßes Wasser hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten Früchte. Wirkliche und nachhaltige Veränderung kann daher nur von Innen heraus kommen. Will sagen: Bibel lesen macht noch keinen Christen. Es muss auf Resonanz in unserem Innern stoßen. Ist einem das klar und wird es einem wichtig, richten wir unsere Flehen an den ewigen Gott genau auf eine solche Veränderung. 

Allerdings erfordert ein solches Gebet Mut, wenn es ehrlich gemeint ist. Man kann ja vorher nicht wissen, was Gott alles an und in uns verändert. Wollen wir diese Veränderung überhaupt? Sind wir bereit ALLES auf den Prüfstand zu stellen und Gott hinzulegen? Gott richtet ja keine Wünsche an uns die wir lässig abbügeln oder ignorieren könnten. Als sein Eigentum gehören wir ihm ganz und gar. Er kann alles mit uns machen was er will. Die "Kunst" liegt halt darin, ob wir ihm zutrauen das er es gut mit uns meint.



One of Israel

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Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2370

Re: Wir haben zu kämpfen?

von Merciful am 16.06.2021 13:26

Merciful schrieb: Schwer zu sagen, warum das so ist.

Vielleicht liegt es daran, dass Bedürfnisse, die nicht angemessen gestillt werden, zunehmen.
 
Werden grundlegende Bedürfnisse ignoriert oder unterdrückt, nehmen sie nach und nach an Intensität zu.
 
Früher oder später kreisen dann die Gedanken um solche Bedürfnisse, sie nehmen den Menschen emotional gefangen.
 
Besteht keine Möglichkeit, jene Bedürfnisse angemessen zu stillen, müssen sie entweder ignoriert oder unterdrückt werden.
 
Oder aber sie werden unangemessen 'gestillt' und führen dann zu Gewissensnöten.
 
So oder so gefährden die nicht angemessen gestillten Bedürfnisse dann die Nachfolge Jesu.
 
Ich denke, dass auch Bibel und Gebet keinen grundsätzlichen Ausweg aus diesem Dilemma weisen.
 
Denn das Werk Gottes besteht ja nicht darin, Bedürfnisse, die er als Schöpfer in den Menschen hineinlegte, aufzuheben.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.06.2021 13:27.

nusskeks

33, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 508

Re: Christen und die Obrigkeit

von nusskeks am 16.06.2021 11:58

Das mit der Unterordnung ist es vermutlich auch, was es uns so schwer macht, eine Obrigkeit anzuerkennen. Wir hatten neulich im Hauskreis Römer 13 gelesen und man konnte sich gar nicht retten vor Gedanken, die alle beschrieben wann es denn NICHT angebracht wäre, der Obrigkeit zu folgen.

Die Neigung sich der Unterordnung einer nicht-göttlichen Obrigkeit zu entziehen, ist wirklich stark ausgeprägt. Das Problem ist dabei, dass Paulus (trotz das er in einem nun gerade nicht gerechtem Staat lebte) die Obrigkeit strukturell als von Gott eingesetzt betrachtet. 

Interessant waren auch die Widersprüche die nebeneinander standen. Auf der einen Seite bestanden Hauskreistelnehmer darauf, dass man sich als Christ UNBEDINGT an der Politik beteiligen sollte. Auf der anderen Seite wurde hervorgehoben, dass man sich angesichts von Klüngellei, Selbstsucht und Gottlosigkeit in politischen Gremien mit diesen Gruppen gar nicht gemein machen kann. 

Wir haben also quasi zwei Seiten:
1. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen
2. Die Obrigkeit ist von Gott eingesetzt.

Steht man in der Gefahr von einer Seite vom Pferd zu fallen, betont man 1. so sehr, dass 2. gar nicht mehr zutreffen kann. Es bleibt also wieder nur der Blick in die Bibel um zu sehen, wo und wann Jesus und die Apostel der staatlichen oder auch der religiösen Obrigkeit folgten und wann nicht.

One of Israel

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Christen und die Obrigkeit

von Leah am 16.06.2021 11:42

Ihr Lieben,

ich denke, dass die Unterordnung für einen Christen in allen Bereichen gilt.

Wir sollen uns einander in Liebe unterordnen.

Wenn ich Jesus Christus anschaue, den Schöpfer aller Dinge, dann hat er sich vertrauensvoll seinem Vater untergeordnet, aber auch allen Obrigkeiten.

Seine Unterordnung war völlig, aber nicht knechtisch und das ist so interessant. Ich kann das bei ihm sehen, aber ich bin blind in den Situationen und Herausforderungfen für mich. ich weiß dann nicht, wie das gehen soll. Entweder es ist unecht oder ich machs gar nicht, meistens jedenfalls.

Ich denke, dass der Schlüssel da liegt, dass Unterordnung und Vertrauen in Gott einander bedingen. Je mehr ich Gott zutraue und ihm vertraue, destoweniger muss ich irgendetwas im Eigennutz und in Eigeninitiative beeinflussen wollen. So ist Unterordnung ein Zeugnis für Gottvertrauen.

Soweit theoretisch.

Was den Staat betrifft, so hilft mir am meisten das Bewustsein, dass ich kein Bürgerrecht auf Erden habe, aber verantwortlich bin vor Gott. Kein Bürgerrecht und keine Rechte. Daher bin ich auf Gott geworfen. Da erinnere ich mich an das Buch Jeremia, da sollten sich die Juden Nebukadnezar unterwerfen und so ihr Vertrauen und ihren Gehorsam, aber auch ihre Demut in Gott ausdrücken. Wer nicht mit Nebukadenezar ging, blieb unter Gottes Zorn.

Allerdings gibt es freilich Anordnungen, da ist Gott mehr zu gehorchen als den Menschen.

Nicht ganz einfach.

Leah

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nusskeks

33, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 508

Re: Christen und die Obrigkeit

von nusskeks am 16.06.2021 11:05

Ich würde Obrigkeit zunächst auf die Staatsgewalt beschränken. Also das, was Paulus in Römer 13 und anderen Briefen beschreibt. Ansonsten verzetteln wir uns womöglich.

One of Israel

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Tageslese (13) Deine Gegenwart bleibt stets meine Zukunft, die mich in der angst tröstet - Kurt Wolff in: Leben bist du

von Burgen am 16.06.2021 09:45



Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen. *Sacharja 3,4* 

Aus Gnade seid ihr gerettet. *Epheser 2,5 


Kl: Johannes 4,5-14(15-18) *** Jesus, das lebendige Wasser; Jesus und die Frau aus Samarien ...
Bl: Apostelg   9,19b-31  *** Paulus nun als Christ: in Damaskus, Flucht und zum ersten Mal in Jerusalem 


Gib das Hochzeitskleid der Gerechtigkeit, dass es meine Armut decke und dein Blick mich nicht erschrecke, 
dass ich ertragen kann, siehest du mich an. 
Nimm mir, was mich quält, gib mir, was noch fehlt. 
Lass von allem argen Wesen meine Seele recht genesen; lass durch dich mich rein, dir gefällig sein. 
(BG:Philipp Spitta)    



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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Christen und die Obrigkeit

von Burgen am 16.06.2021 09:30



Es kommen interessante Obrigkeitsfelder dabei heraus, fragt man sich, was man selbst unter Obrigkeit versteht
und was es als mündiger Bürger sowie als Christ zu verstehen ist. 
Das kann ja durchaus vielfältige positive sowie negative Konsequenzen haben oder nach sich ziehen, 
die sich jemand gar nicht vorstellen mag. 

Und auch die Bibel selbst ist voll davon. Der kleinste Nenner ist vielleicht das Eltern / Kind Verhältnis zueinander ... 
Im Lexikon der Septuaginter sind neun Begriffe definiert, wobei es noch weitaus mehr Felder gibt. 

+++
Zum Thema "Obrigkeit" im Wörterbuch : 
- Machthaber: eine Person, die regiert oder befiehlt; vor allem verstanden als Vorrang als Autorität zu haben 
- Anfang (Ereignis): der Vorgang, der den Anfang von etwas ausmacht 
- Beginn Teil: der erste Teil oder Abschnitt von etwas 
- Herrschaft: Dominanz, Macht oder Souveranität durch rechtliche Befugnis 
- Herrscher (übernatürlich): jegliches übernatürliche Wesen (ausser Gott), das in einer herrschenden oder
  dominierenden Weise agiert; entweder gut oder böse 
- Anfang der Welt: der zeitliche Beginn des Universum 
- Ecke (Punkt): der Punkt, an dem zwei Linien aufeinander treffen oder sich kreuzen 
- Erste Ursache: ein Mittel, das etwas verursacht, aber keinen eigenen Anlass hat 
- Machtbereich: das Umfeld, über das eine Person steuernden Einfluss ausübt
+++

Betrachtet man die kleine Aufzählung wir schon deutlich, dass jede Wortbedeutung gut oder schlecht sein kann. 
Je nachdem, was als Gesellschaft vorherrschend ist. 
Obwohl vielfach eigentlich ganz einfache Wahrheiten ausgedrückt werden. 

Beschränkt man dies Wort Obrigkeit auf die Politik, kann eine Folge davon Gefängnis usw. sein, wenn scheinbar 
jemand zum Staatsfeind auserkoren wird, weil er nicht dieselben Auffassungen des jeweiligen Oberhauptes hat. 

Und das betrifft nicht nur das Gerechtsempfinden eines ganz normalen Bürgers, sondern besonders zeigt es sich 
auf dem Gebiet, dem Einflussbereichs der Religionen und dort wieder besonders der Christen und Juden. 

Und warum? 
Weil Jesus/Gott der eigentliche Herrscher, die eigentliche Obrigkeit ist. 
Und durch den Geist Gottes lebt er in dem Menschen. Das kann ein anderer spüren. Jedoch oft nicht 'einordnen' , 
er ist in geistlicher und dann geistiger Hinsicht fremd für den anderen ... 

Das ist natürlich nicht immer so klar, wie auf dem Papier ... 


 

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nusskeks

33, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 508

Re: Christen und die Obrigkeit

von nusskeks am 16.06.2021 08:00

Danke Cleo.

One of Israel

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Cleopatra
Administrator

39, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5382

Re: Christen und die Obrigkeit

von Cleopatra am 16.06.2021 07:30

von nusskeks am 15.06.2021 22:03

Das stimmt. DIe Gelegenheiten, in denen ein Christ sich in der Bibel gegen die Obrigkeit stellt, sind sehr begrenzt. Jesus stellt sich gegen die Regeln des Talmud's, die von den Schriftgelehrten in auf den Rang der Bibel gehoben wurden. Die Apostel lehnen sich, ebenfalls gegen die religiöse Obrigkeit, auf, wenn sie an der Verkündigung des Evangeliums gehindert werden. Aber sonst?

 

- Wo ist der Widerstand gegen die römischen Staatsstrukturen?
- Wo ist die Lehre über den Widerstand gegen die Obrigkeit?

Generell spielen gesellschaftliche Ungerechtigkeiten in der Bibel keine Hauptrolle. Kommen sie vor, dann immer nur als Begleiterscheinung zur Verkündigung des Evangeliums.

Vielleicht kann die Forenleitung aus unseren paar Beiträgen ja bereits einen neuen Thread zum Thema "Obrigkeit" erstellen?

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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