postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

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Merciful

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Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Merciful am 15.03.2019 07:30

Zur Frage der Identität.

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

(2. Brief des Paulus an die Korinther 5, 17; Lutherbibel 2017)

Das Alte ist vergangen. => negative Aussage

Neues ist geworden. => positive Aussage

Auch der Apostel blieb nicht bei der negativen Aussage stehen, jenes Alte sei nicht mehr.

Vielmehr geht er über zur positiven Aussage, indem er hervorhebt, dass nun Neues entstanden ist.

Worin besteht dieses Neue, die neue Identität?

Sie besteht in der Versöhnung mit Gott.

Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus.

(2. Brief des Paulus an die Korinther 5, 18; Lutherbibel 2017)

Also: Eine neue Kreatur, eine neue Identität, die in der Versöhnung mit Gott durch Christus besteht.

Merciful


Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2019 07:34.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Burgen am 15.03.2019 00:56

Ein aufgekommener Gedanke einiger Beiträge zeigt die Frage nach Identität auf.

Wer bin ich? Wie sehe ich mich? Was sagt mein Verhalten anderen über mich? Ist das zutreffend, was andere meinen wer ich bin?

Ist es nicht so, dass unsere Identität ein Selbstverständnis in Jesus ist?

Gott liebt uns, das ist keine Phrase.

Wer sich geliebt weiß, weiß sich in sich selbst sicher(er).

Ich meine, wenn man sich einige Bibelstellen, die etwas Gutes über mich als Mensch aussagen, aneignet, werden wir Kraft bekommen uns selbst in dessen Licht zu sehen und etwas später auch fühlen und erleben.

Das ist die Kraft, die im Wort Gottes ist.

Dazu braucht man nun nicht in kulturelle Vergangenheit nachzuschauen. Gott ist da ziemlich direkt in dem was er aussagt.

ZB helfen gute Aussagen der Psalmen da weiter. Sie wirken in der Tiefe unseres Herzens.

Oder die Gebete des Paulus. Ich finde, das sind echte Schatzkästchen, die man sich selbst aneignen kann.

Und die uns von innen nach außen verändern. ZB ich stehe in Gottes Gunst durch Jesus. Denn Jesus tut Fürbitte für mich. Dafür kann man doch dankbar sein und wirklich glauben. Gottes Reich macht sich bahn in uns.
Wie? Warten wir ab. Es wird geschehen.

Gruß
Burgen

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Burgen am 14.03.2019 22:57

Oh, danke Birhya

es ist sehr gut,dass du uns hier die Links weitergeben hast. Es ist wirklich wichtig über den Sogenannten „Tellerrand“ zu schauen und sich mit zunächst fremden Ansichten auseinander zu setzen.

@alle
Und da gehört eben für mich dazu, mich auch (nicht immer, das gebe ich zu) mit den damaligen kulturellen Begebenheiten zu informieren.

Als Beispiel, schreiben wir einen Brief, wie Lukas an Theophilus schrieb, kann ich den Brief nur aus dem Hintergrund dessen schreiben, wie die derzeitige eigene Lage entspricht. Es fließt also ein, meine eigene Sozialisation, obwohl ich mich durch den Heiligen Geist geführt und beschützt weiß. Versteht ihr wie ich es meine?

Das nimmt der Botschaft des Evangeliums überhaupt nichts weg. Im Gegenteil.

Ich wünschte mir, zB. dass Kinder und die Eltern sich zumindest einmal die Woche oder Monat zusammensetzen würden und solche Gespräche wie bei Hossa Talk führen würden. Es ist doch eigentlich ein Desaster, dass jeder sich mit seinem Smarti beschäftigt anstatt sich im völligen Vertrauen mit Menschen in heimischer Runde auszutauschen. Ich glaube, dieses muss die Menschheit um uns rum wieder lernen.

Ich kannte mal einen Kravattenhersteller, ein junger Mann mit Familie, der las jeden Morgen schon um 5 Uhr vor der Arbeit 5 Zeitungen. Er verglich die Aussagen der unterschiedlichen Zeiungen und konnte so lernen sich seine eigene Meinung zu bilden. Und war so auch gewappnet richte Entscheidungen zu fällen.

Ich meine, von solchen gestandenen Menschen kann man durchaus lernen. Sogar für die Beschäftigung mit dem eigenen Glaubensleben. Jeder so, wie er mag. Und sich auch da auf Gott verlassen. Er ist uns Hilfe und trägt uns auch durch.

LG
Burgen

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Hyperion

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Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Hyperion am 14.03.2019 21:11

Doch, ich denke das musst du sogar sein, denn sonst würdest du ja nach den wohl leider eher nicht so tollen Erfahrungen mit Evangelikalen, gar nicht mehr am Glauben festhalten. Da muss sich also schon was in dir entzündet haben, dass jenseits jeglicher dogmatischer/institutioneller/konfessioneller Vorstellungen Gottes Geist in dir atmen und ihm nachspüren lässt! Und sowas nenne ich dann schon authentisch glauben!

LG
Hyperion

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Bithya85

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Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Bithya85 am 14.03.2019 21:01

Danke Ich würde mich nicht trauen, mich eine authentische Christin zu nennen. Ich hoffe, dass ich das bin, aber das Label geb ich mir lieber nicht selbst. Aber war lieb, dass du es geschrieben hast. 

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Hyperion

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Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Hyperion am 14.03.2019 20:56

Und ich bin tatsächlich auch ein wenig froh, dass es ein Begriff ist, den ich auch kritisch sehe, denn das hilft mir, auch meine Ansichten im Glauben immer wieder ein wenig kritisch beleuchten zu können und mich zu fragen, ob ich nicht vielleicht dieses oder jenes falsch sehe.

@Bithya85: Ah, das ist ja schön! Wobei ich mir halt ursprünglich gedacht hatte, dass gerade der Ausdruck des "authentischen Glaubens" eben auch diese durchaus selbstkritische Sichtweise beeinhalten würde....

Aber egal wie, ich erachte jenseits aller Selbst- und Fremdbezeichnungen deinen Glaubensweg als unendlich wertvoll und wünsche dir von Herzen alles Gute! 

LG
Hyperion

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Bithya85

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Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Bithya85 am 14.03.2019 20:08

@Burgen Respekt, dass du das gehört hast. Tatsächlich waren solche Vorträge Auslöser für mich, dass sich mein Glaube entwickelt hat. Ich dachte, ok, wenn mir Blödes passiert und man über meine persönlichen Grenzen geht, geschenkt, da muss ich lernen, mit zu leben (würde ich heute auch nicht mehr einfach so sehen) aber wenn Leute SO behandelt werden im NAMEN GOTTES, das geht gar nicht. Ja, das Homo-Thema ist ein klassisches Thema für dieses in-die-Bibel-reinlesen, aber das Beispiel wollte ich nicht bringen, weil dann sofort wieder angefangen wird mit "Aber in der Bibel steht doch..."

@Hannalotti und Cleo ich weiß, was ihr meint, denke aber anders. Vielleicht gibt es wirklich ein Missverständnis, was das angeht, am besten hört ihr euch wirklich mal den Vortrag und die Interviews bei Hossa Talk an, da wird auch einiges erklärt.

@Hannalotti stimmt, das mit der Arroganz den Konservativen gegenüber kommt vor. Das finde ich natürlich auch sehr schade und ich versuche, was mich angeht, nicht eingebildet zu sein. Wenn ich es doch bin, dann sag es mir bitte, damit ich es reflektieren und mich entschuldigen kann. Nur vielleicht kann man es ein Stückweit verstehen, wenn man sieht, dass viele verletzt sind und sich jetzt versuchen, zu schützen. Auch hier: Vieles, was geschrieben wird, auch wenn es nicht so gemeint ist, ist für mich schwierig, ein Trigger und dann passiert es leider in der momentanen Emotionalität, dass man Dinge sagt und schreibt, die lieber unausgesprochen blieben. Manche haben wirklich ein diagnostiziertes Trauma (kPTBS) aus ihrer alten Gemeinde.

@Hyperion ja, irgendwie schon schade. Aber es ist eben nur ein Wort, finde ich. Und ich bin tatsächlich auch ein wenig froh, dass es ein Begriff ist, den ich auch kritisch sehe, denn das hilft mir, auch meine Ansichten im Glauben immer wieder ein wenig kritisch beleuchten zu können und mich zu fragen, ob ich nicht vielleicht dieses oder jenes falsch sehe. Haha, ich erinnere mich daran, wie ich früher immer gesagt habe: Es ist schön, wenn jemand Christ ist. Es ist besser, wenn jemand evangelisch ist. Aber es ist am Besten, wenn jemand evangelikal ist. Also, wenn ich daran denke, bin ich schon ganz froh, dass ich die Begriffe, mit denen ich mich idendifiziere auch kritisch sehe.

Liebe Grüße!

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Burgen am 14.03.2019 18:52

Ja, genau, diese Stellen aus 3.Mose sind seine Grundlage. Und dann folgen noch 3 weitere von Paulus.

Ich denke, dass er wegen der Entschuldigung die beiden großen Kirchen meinte.

Er sprach davon, wie es in England gehandhabt wurde, nämlich umgebracht oder ins Gefängnis und in Steinabbauminen.

Die Zeitungsartikel kenne ich nicht. Habe mich nie mit solchen Aussagen beschäftigt.

Sein Vortrag ist von 2015 und für mich wirklich wunderbar nachvollziehbar.

Vergleichbar mit dem, was in etlichen Kirchgemeinden an Ausgrenzung geschieht.

Ja, natürlich hat Gott eine Frauund einen Mann geschaffen. Damals und im Orient wohl noch heute, bekam jeder Mann

15 oder mehr oder weniger Kinder mit seinen Frauen. Es herrschte das Patriarch.

Jedenfalls empfehle ich as Video anzuhören.

Denn genau um solch Aussagen scheint es Bythia wohl zu gehen.

Diese Verallgemeinerungen, die kulturell gehandhabt wurden und dann dogmatisch in eine Kirchenlehre eingepflanzt wurden.

Und wer nicht dazu passt muss eben gehen oder bekommt keine Arbeit, wird gar gekündigt.

Das alles im Namen Gottes.

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Cleopatra
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Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Cleopatra am 14.03.2019 18:03

Ganz kurzer EInwand, bevor sich das Thema hier ändert:
 
Liebe Burgen, bitte lies man 3. Mose 18 (vor allem Vers 22) und 3. Mose 3,22.
 
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Hannalotti

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Re: postevangelikale Glaubensrichtung, was ist darunter zu verstehen ?

von Hannalotti am 14.03.2019 17:28

Hallo Burgen,

Burgen: Interessanter Weise stellte er sehr glaubwürdig heraus, dass die Bibel und Christus Jesus nie etwas zu dem Thema weder gesagt, noch geschrieben haben.

Weil es für Jesus/Gott nur die Option von Ehe aus Mann und Frau gibt. Er sagt selbst:

Jesus: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang männlich und weiblich erschaffen hat und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein?

https://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us19%2C5-6



Burgen: Trotzdem wurden über die Jahrhunderte Menschen im 5-6 stelligen Bereich deswegen getötet, gefoltert, umgebracht. Und niemand kirchlicherseits hat darüber Leid geäußert oder sich entschuldigt. Im Gegenteil.


Das stimmt nicht! Hier nur einige Beispiele:



Jürgen Werth: Werth betonte, es sei die Pflicht jedes Christen, Respekt vor den Menschen zu haben. In diesem Sinne entschuldigte er sich im Namen der Allianz bei Homosexuellen, die Diskriminierungen erfahren hätten. "Ich persönlich bin der Meinung, dass Homosexualität nicht dem Schöpfungsgedanken Gottes entspricht, aber ganz vieles, was wir heute tun, entspricht dem nicht", erklärte er weiter.


https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/gesellschaft/2011/06/03/sind-evangelikale-extrem-diskriminierend/

oder auch eine andere:


http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Landesbischof-entschuldigt-sich-bei-Homosexuellen
LG
Hannalotti

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2019 17:30.
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