Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
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nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von nennmichdu am 11.01.2018 11:43Ich möchte mal ein neues Thema anfangen und fragen, worin sich das Leben eines Christen eigentlich unterscheidet vom Leben eines Menschens der noch nicht ein Leben unter der Gnade Gottes in Befreiung von all dem, was ihn zuvor gefangen nahm und zu einem notorischen Verletzter von Gottes Geboten (also zu einem Sünder) gemacht hat.
Und hierzu gerne eure Erfahrungen hören.
Gibt es für uns einen Verhaltenskatalog, was wir alles tun dürfen und was nicht, wo wir nun peinlichst darauf zu achten haben, jetzt nicht das zu tun, wovon wir wissen, das Gott es nicht für gut heißt?
Oder müsste es nicht vielmehr so sein, das wir aus unserer (wiedergeborenen/erneuerten Natur) dank unseres neuen fleischernen Herzens und des heiligen Geistes (den beständigen Geist der unserem Denken aufhilft) ganz natürlich nur das tun werden, was Gott gefällt.
Schon in Verantwortung im Bewußtsein dessen, das - wie Paulus sagt - mir alles erlaubt ist, aber nicht alles zum Guten dient....?
Re: Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von Jonas am 11.01.2018 13:28Hallo Thomas!
Da gibt es eine schöne Aussage von Augustinus!
"Liebe und tue was du willst",
trifft es meiner Meinung nach sehr gut.
Beste Grüße
Re: Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von JeanS am 12.01.2018 07:58Schon in Verantwortung im Bewußtsein dessen, das - wie Paulus sagt - mir alles erlaubt ist, aber nicht alles zum Guten dient....?
Hallo nennmichdu
Im Hinblick auf Paulus und seinen Kampf für das Reich Gottes gibt es schon klare Hinweise, wie Christen in Jesus Christus Sinn sich verhalten sollten.
Römer 12.9 Die Liebe sei nicht falsch. Hasset das Arge, hanget dem Guten an. 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brünstig im Geiste. Schicket euch in die Zeit. 12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet. 3 Nehmet euch der Notdurft der Heiligen an. Herberget gern. (14 Segnet, die euch verfolgen; segnet und fluchet nicht. 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 16 Habt einerlei Sinn untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen. 17 Haltet euch nicht selbst für klug. Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Fleißigt euch der Ehrbarkeit gegen jedermann. 18 Ist es möglich, soviel an euch ist, so habt mit allen Menschen Frieden.
Es gibt noch weitere Anleitungen für das Leben im Geiste und nicht mehr nach dem Fleische:
So, das sind einige biblischen Masstäbe für authentisches Christ-Sein, gemäss Paulus, der ja vom Judentum zum Christentum konvertierte und von Jesus Christus beauftragt wurde, Menschen zum Dienst am Reich Gottes zuzurüsten.
Gruss Hans
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von nennmichdu am 12.01.2018 16:50Hallo Hans,
Wobei ich in den von dir angeführten Bibelstellen dann aber keinen VERHALTENSKODEX entdecken kann, nach dem Motto tue dies und verhalte Dich so, als ob es jetzt darum ginge sich in ein bestimmtes Korsett zu quetschen, wo ich stets aufpassen muss, ja nichts verkehrt zu machen.
Römer 12, 9-18 beschreibt dann ein Leben aus der Liebe die sich durch die Veränderung unserer Sinne dann in Gott wohlgefälliger Weise auswirken tut.
Maßstäße ja - woran wir uns selbst dann erkennen können und die uns ein Leben aus dem heiligen Geist darstellen.
Mir ging es nur darum zu betonen, das wir halt nicht aus uns heraus dieses Leben führen können. Sondern das Gott uns dafür alles schenkt, Wege eröffnet und wir dann "nur" noch darin wandeln sollen und immer wieder nur darauf acht haben sollten, hier die Blickrichtung auf Gott nicht zu verlieren.
Gruss Thomas
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von Burgen am 12.01.2018 17:21Hallo nennmichdu,
einen "Verhaltenskodex" ?
Jesus ist nicht gekommen, uns unter das Gesetz Mose zu stellen.
Im Gegenteil. Er erlöste uns aus der Knechtschaft und stellt die erlösten Menschen in seine Gnade.
Die Römerstellen oben entfalten eigentlich ein gesegnetes Mensch sein.
Nicht aus dem Gesetz - du sollst, sondern aus der Gnade und Liebe heraus, die Jesus uns entgegenbringt.
Der Heilige Geist hilft dann unserer Schwachheit auf, da wo wir uns noch nicht 'richtig' verhalten und benehmen.
Gott sei Dank dafür, dass wir jederzeit zu Jesus laufen dürfen ... und letztlich hoffentlich, lernen wir unsere Lektion.
Und über und durch alles mag uns 1.Kor 13 in Fleisch und Blut übergehen.
Gruss
Burgen
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von nennmichdu am 12.01.2018 17:43Hallo Burgen,
ich schrieb
Keinen Verhaltenskodex entdecken kann....
von daher tust du dich ganz meinen Ausführungen anschließen.
So wie im Johannes Evangelium auch geschrieben steht, das Gesetz ist durch Mose gegeben (ist nicht aufgelöst für uns - sondern wird in Jesus Christus erfüllt - in der Liebe mit der wir anderen begegnen), die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
Die Gnade - das wir nun nicht mehr in unseren doch immer wieder vorkommenden Übertretungen/Schulden/Sünden - verdammt/gerichtet werden
Die Wahrheit - das wir nun durch Jesus Christus verstehen, wie ein Leben in Gradheit und Authenzität vor Gott aussehen tut, als ein Mensch und Jünger der durch Jesus nun im Lichte Gottes wandelt tut.
Gruß
Thomas
Re: Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von solana am 12.01.2018 23:54Gibt es für uns einen Verhaltenskatalog, was wir alles tun dürfen und was nicht, wo wir nun peinlichst darauf zu achten haben, jetzt nicht das zu tun, wovon wir wissen, das Gott es nicht für gut heißt?
Hallo Thomas
Du hast das sicherlich mit Absicht ein bisschen überspitzt formuliert.
Denn die Gebote sind ja nicht irgendein willkürlich aufgestelltes Regelwerk, ein"Knigge" für Gläubige, den man auswendig lernen muss und dann peinlich genau befolgen, um nicht in der "feinen Gesllschaft" einen Fehler zu begehen und zB das falsche Glas für ein Getränk zu nehmen oder das falsche Besteck usw
Man kann sie vielleicht eher mit der Strassenverkehrsordnung vergleichen, deren Regeln ein reibungsloses Miteinander im Strassenverkehr gewährleiten sollen und die schwächeren Verkehrsteilnemer schützen und ihre Rechte sichern.
Ohne solche Regeln gäbe es Chaos und die Schwächsten würden untergebuttert.
Natürlich könnte man sich die Regeln auch sparen und sagen: "Jeder muss so fahren, dass er weder sich selbst noch andere gefährdet."
Aber die konkrete Ausformulierung ist schon auch nützlich und hilfreich.
Und zum Gehorsam gegenüber den Geboten steht:
5Mo 30,19 Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, 20 dass du den HERRN, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhangest.
Die Gebote sind also keine willkürliche Schikane, sondern zum Leben und zum Segen gegeben.
Aber das hat - zwangsläufig - die Kehrseite, dass Ungehorsam Tod und Fluch bringt.
Und zwar allen Menschen, die es nicht schaffen, die Gebote so zu erfüllen, dass sie sich Leben und Segen "verdienen":
Röm 7,10 ich aber starb. Und so fand sich's, dass das Gebot mir den Tod brachte, das doch zum Leben gegeben war.
Die Gnade hebt nun das Gesetz nicht auf, im Gegenteil.
Die Gnade versetzt uns in die Lage, Leben und Segen zu bekommen, obwohl wir es nicht verdienen.
Und versetzt uns in die Lage, nun in Freiheit zu gehorchen, aus Liebe - nicht mit der Androhung von Strafe, Fluch und Tod im Nacken.
Und weil es nicht unsere peinlich genaue Gesetzeserfüllung ist, die uns rechtfertigt und gerecht macht vor Gott, können wir uns - unbelastet - an den Geboten orientieren und unser Bestes geben, ohne Angst vor dem Versagen. Aber auch ohne Stolz auf unsere Gesetzestreue.
Paulus schreibt dazu: 1Kor 4,4 Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt;
Unsere Rechtfertigung geschieht nicht durch unseren Gesetzesgehorsam.
Röm 4,24 die wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten,
25 welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.
Da wir die Gottes-Kindschaft schon geschenkt bekommen haben, sind wir dazu befreit, unserem Vater in Liebe zu gehorchen, so wie der Heilige Geist in uns ruft:
Gal 4,6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!
7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.
Der Gehorsam, den du beschrieben hast, wäre der eines Knechtes.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von Pal am 13.01.2018 07:55Liebe Solana!
ohne Angst - ohne Stolz -
das hast du sehr gut beschrieben, denn der innewohnende Geist Christi liebt den Gehorsam so sehr. das es ihm keine Last sondern eine Lust ist...
Diese Kraft der Innewohnung Jesu ist eben so ganz anders, wie es jedes "Eigenprodukt" meiner Menschlichkeit niemals selbst zuwege brächte...
Re: Was ist "Sünde" - oder die Freiheit eines Christenmenschens
von Cleopatra am 13.01.2018 08:21Ich denke, dass wir in der Bibel wunderbar erkennen können, wie wir uns verhalten sollten.
Auch im neuen Testament gibt es viele Wegweiser, in den Briefen zum Beispiel.
Peinlichst genau drauf achten müssen wir glaube ich nicht, weil wir im Laufe des Lebens als Kinder Gottes hoffentlich durch den heilligen Geist automatisch zu Gott hinwachsen und im Glauben reifen, unsere Denkweise und unser Handeln demnach der Bibel ausleben.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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