Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Beroeer am 02.02.2017 12:08der vielleicht sogar eure Zustimmung hat
Da gibt es noch eine interessante Differenzierung
zwischen Gebot und Gebot:
Da gibt es Gebote, welche mit ganz schweren Sanktionen
bei nichteinhaltung belegt sind (z.B. 1.Korinther 6:9,10)
und andere, bei denen das nicht so der Fall ist.:
der und der Gesinnung sein, mit Freude und Danksagung tun,
........ die Zeit auskaufen, usw....
Erstere prüfen den Gehorsam - sie sind für alle gleich anwendbar.
Letztere sind eher Leitprinzipien und berücksichtigen auch die individuelle
Situation und Person. Diese prüfen die Herzenstreue,
die ja auch im Laufe der Zeit inniger werden sollte.
LG Beroeer
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Burgen am 02.02.2017 13:17Zum besseren Verständnis sei hier die von Beröer genannte Bibelstelle zitiert:
1. Korinther 6, 9-10 (NLB)
09 wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden?
Lasst euch nicht verführen!
Weder Unzüchtige noch Götzendiener, Ehebrecher, Lüstlinge oder Knaben u. (Mädchen) Schänder,
10 weder Diebe noch Habsüchtige, Trinker, Lästerer oder Räuber (Einbrecher) werden das Reich Gottes ererben.
*******
11 Und das sind einige von euch gewesen;
aber ihr seid abgewaschen,
Ihr seid geheiligt,
Ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus
und durch den Geist unseres Gottes.
Gruß
Burgen
Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Pavle am 02.02.2017 21:02Hier ist einiges durcheinander geraten. Zuerst sollte man klären, über welche Gesetze/Gebote man redet.
Es gab zu jesu Zeiten fünf Gruppen von Vorschriften:
- Das Moralgesetz – die Zehn Gebote.
- Die Zeremonialgebote (Opfer, Tempeldienst)
- Die Bundesgebote (Beschneidung, Feiertage, Neumonde)
- Die Reinheitsgebote (Hygiene-, Gesundgheits-, Speisevorschriften, ...)
- Die selbstauferlegten nachexilischen Vorschriften.
Was gilt für uns?
1. Ich denke es ist unstrittig, dass die Zehn Gebote nicht aufgehoben sind. Mord, Diebstahl und Vergewaltigung sind immer noch gegen Gottes Willen. Sie waren ja bereits vor der Gesetzgebung gültig (Kain & Abel, Noah, Josef, Abraham, ...); denn wo aber kein Gesetz ist, da gibt es auch keine Übertretung. (Römer 4,15). Also war der Dekalog bereits seit der Schöpfung gültig.
Also weiterhin GÜLTIG.
2. Diese wurden mit dem Tod Jesu obsolet. Sie waren ja bloße Symbolik. Niemand denkt ernsthalt, dass ein Totes Schaf meine Sünden wegnehmen kann. Folglich seit Jesu Tod UNGÜLTIG.
3. Die Bundesgebote waren ja speziell für das Volk Israel.
Natürlich UNGÜLTIG für uns.
4. Es hat sich nichts geändert. Eine Leiche anzufassen ist auch heute noch gefährlich. Natürlich sind dank unserer Lebensumstände einige obsolet geworden (z.B. benutzen wir keine Tontöpfe), aber das ändert ja nicht den Sinn. Diese Vorschriften waren ja im hygienischen/gesundheitlichen Sinne notwendig. Wenn sich heute noch die Menschen z.B. nach Katastrophen daran halten würde, würde es viel weniger Epidemien geben. Also für uns Wesreuropäer teilweise obsoltet, aber im Prinzip GÜLTIG.
5. Die waren nicht mal von Gott gegeben. Demnach UNGÜLTIG.
Noch drei Dinge:
- Das sechste Gebot heißt nicht, "du sollst nicht töten", sondern "du sollst nicht morden".
- Mitlwerweile nehmen immer mehr Hebraisten an, dass es nicht "du sollst nicht ..." heißt, sondern "du wirst nicht ..." heißt.
- Die Todesstrafe war nötig - und von Gott verlangt - weil der Staat Israel bzw. Juda Theokratien waren. Die gabs aber nur wegen Übertretung des Dekalogs. Mit Jesu Tod, änderte sich alles. Jesus sagte selber: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. (Johannes 18,36). Also ist es klar gegegn Gottes Willen, eine christliche Theokratie zu gründen.
Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.
Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.
Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Beroeer am 04.02.2017 07:14Guter Beitrag.
Hierzu noch was Ergänzendes:
Es ist ja wirklich verwirrend, wenn man einerseits liest:
Römer 10
4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende,
andererseits aber im NT oft genau wieder viele der "aufgehobenen"
Gesetze findet.
Ein Vergleich hilft das besser zu verstehen:
Regierungswechsel haben manchmal zur Folge, dass die alte
Verfassung aufgehoben und eine neue in Kraft tritt.
Letztere beinhaltet dann nicht selten wieder welche der
alten Gebote.
Genau das fand eben statt: Jesu Reich war nicht das
irdische Königreich Israel, es war eine neue Regierung,
was zur Folge hatte, dass die alten Gesetze aufgehoben wurden.
Aber einige der "neuen" Gesetze sind den alten gleich, manche
ähneln ihnen oder sie wurden ergänzt.
Besonders interessant finde ich das am Beispiel des Verbotes von Ehebruch:
In Matth 5 gibt Jesus zu erkennen, dass es auch aus seiner Sicht
verboten ist, die Ehe zu brechen, wie es verboten war:
27 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 20,14): »Du sollst nicht ehebrechen.«
Jetzt erweitert Jesus dieses Gesetz aber um einen wichtigen Grundsatz,
der zeigt, wie gut Jesus die menschliche Natur kennt:
28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren,
der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.
Hier zeigt er, dass es Handlungen gibt, die Ehebruch vorausgehen,
gegen die man entschieden vorgehen sollte:
29 Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus
und wirf's von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder
verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.
30 Wenn dich deine rechte Hand verführt, so hau sie ab und wirf sie
von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe
und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.
Drastische, schmerzhafte Handlungen müssen erfolgen um
dem Gericht Gottes entgehen zu können.
Also, wenn mich eine Frau, ein Mann so sehr interessiert, dass
ich im Begriff stehe sie/ihn zu begehren, muss ich Abstand einhalten,
auch wenn das schmerzt.
Aus diesem Beispiel heraus, wird deutlich, dass man gut daran tut,
nicht nur die Gebote im Auge zu behalten, deren Übertretung durch
Handlungen vollzogen werden die für andere erkennbar, beweisbar
sein können, worauf möglw. Sanktionen folgen.
Man tut gut daran alle Empfehlungen, Hinweise, Grundsätze die
in der Schrift sind (so gut es eben geht) zu beachten, auch die,
deren Übertretung nur ich selbst oder mein Gewissen
registrieren könnte.
Herzenstreue wird bestimmt von Gott gesegnet!
LG
Beroeer
Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Cleopatra am 05.02.2017 14:12Mir fiel heute Morgen dieser Bibelabschnitt ins Auge, ich denke, das passt hier wunderbar:
Matthäus 5, 17 Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
19 Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich6 der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Pavle am 06.02.2017 06:11Hmm, und was ist mit dem 4.?
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird weder der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz vergehen, bis alles erfüllt ist. (Matthäus 5,18)
Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein i-Tüpfelchen vom Gesetz ungültig wird. (Lukas 16,17)
Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.
Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.
Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Cleopatra am 06.02.2017 07:40Hallo Palve,
was meinst du mit dem 4.?
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Pavle am 06.02.2017 11:16Dem 4. Gebot.
Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.
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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von Cleopatra am 07.02.2017 10:11Danke
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen
von nennmichdu am 08.02.2017 08:17Mir fällt dazu auch ein, was Jesus seinen Jüngern hierzu sagte:
Joh 13,34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.
Die Liebe Gottes, die wir empfangen, erlebt haben - dort wo wir als Sünder angenommen wurden, Vergebung erfahren haben, die uns entzündet und befähigen tut, einander zu lieben, gilt es weiter zu geben.
Dort wo wir den Nächsten lieben, dort erfüllen wir auch das ganze Gesetz. Tun unseren Mitmenschen nichts böses. Fügen ihm keinen Schaden zu.
So heißt es auch im Epheserbrief Kapitel 2:
Durch das Opfer seines Leibes
15 hat er abgetan das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache
So geht es nur noch darum als Rebe am Weinstock (Christus) zu bleiben, aus ihm heraus dann Frucht zu bringen. Durch den heiligen Geist zu leben. Diesem Raum zu geben. Sich einander hier zu erbauen.
Was uns mal mehr, mal weniger gut gelingt.
Aber aufbauen können wir aus der Vergebung, die Jesus erwirkt hat. Brauchen nicht mehr die Strafe für Unterlassungen aus dem Gesetz/den Geboten zu fürchten, wenn wir mit unseren Verfehlungen zu ihm kommen.