Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
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geli
Gelöschter Benutzer
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von geli am 02.06.2014 21:24schrieb:nebenbei: kann mir jemand erklären warum Petrus immer im Sinken dargestellt wird? Ich fand noch nie ein Bild mit dem mutigen Mann der alles auf eine Karte setzt und sein Boot verlässt...
Ja, das hab ich mich auch schon manchmal gefragt.
Auch, warum Petrus immer so als Feigling hingestellt wird, weil er Jesus verraten hat.
Dabei war er doch der Einzige, der den Mut hatte, überhaupt zu gucken, was mit Jesus weiter passieren würde.
Die anderen waren alle geflohen - außer Johannes.
Ich finde, Petrus wird oft schlechter dargestellt, als er wirklich war.
Lg, geli
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von Pal am 02.06.2014 21:32Ja, lieber Song-of-joy, Ich vermag ALLES durch den,der mich mächtig macht.
Das ist die eine Seite der Medallie.
Diese Medallie wird ausschließlich durch eines erlangt: Glauben! (Vertrauen/Zutrauen)
Doch die Kehrseite der Medallie ist: Ich werde stark in deiner Schwäche! (2Kor 12:9)
Denn die Krönung der Geschichte (der Höhepunkt) wird gerade dort erreicht, wo der Mensch in seiner Menschlichkeit versinkt und droht zu verderben. Da schreit der Tapferste um Hilfe. Und erhält sie eben auch.
Was war Petrus sein Glaube wert? Was war Petrus eigenes Vermögen wert? Wieviel echten Mut hatte er?
Und in all diesen "erz-menschlichen" Zukurzkommen, was Tefila so schön beschreibt:
Jesus hat ihn aber nicht für seinen Unglauben verurteilt, sondern ich finde, er mahnt ihn sanft mit der Frage: "Du Kleingläubiger, warum zweifelst du?"- und hilft ihm wieder heraus aus dem Wasser.
Was bedeutet für Petrus, gerade in der lebensbedrohlichen Lage, wohl diese starke Hand? - Das war sein Rettungsring, das war der "Anker im Sturm". Oder das Auge im Sturm. Das war die Lösung und das faktische Ende dieser Geschichte.
Das war die Gottesbegegnung!
Dazu fand ich so treffend:
1Kö 19:11-12 Er aber sprach: Komm heraus und tritt auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR ging vorüber; und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, ging vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Winde aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns.
Hier in diesem Endergebnis, in der Liebe eines lieben Gottes, wird all mein menschliches Zukurzkommen, all meine Natürlichkeit, meine Zweifel, meine Sündhaftigkeit von einer starken Hand gehalten.
Ohne diese Hand gäbe es nur ein sicheres Versinken im Sumpf meiner unheilvollen Menschlichkeit.
Aber diese Hand wird auschlaggebend. Sie wird rettend, erlösend, ins Göttliche versetzend...
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von Pal am 02.06.2014 21:49Und dennoch tue ich so, als ob ich die Situation "in der Hand hätte" und alles davon abhinge, wie gut es mir gelingt, das "Optimum" herauszuholen .... und strecke erst dann hilflos die Hand aus, wenn ich merke, dass ich versinke ...
Ich denke mir gerade dieses Spannungsfeld zwischen einem übermenschlichen, göttlichen Petrus, der vor allen anderen auf dem Wasser laufen kann und sich damit auch gleich wieder überheben konnte, wird ein versinkender Petrus zu: "Essig ist die Medizin!"
Auch ich habe einen Wasserlauf vor mir. Den könnte ich beschreiben als: Mat 5:48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer himmlischer Vater vollkommen ist!
Was mache ich mit so einem übermenschlichen Auftrag?
Bleibe ich im Boot oder wage ich mir die Füße naß zu machen?
Werde ich bei so einer Anforderung nicht untergehen?
Was soll ich "armer Hans-Wurscht" mit so einer Übermenschlichkeit umgehen?
Wie oft stellen mich göttliche Anforderungen vor das Ende meiner Menschlichkeit?
Und gerade da ist der Schlüssel! Gerade, wo ich mir bewußt werde, wie unmöglich es mir persönlich ist!
Dann ist und bleibt nur die Hand des Erlösers: 1Kö 18:44 Und beim siebenten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke aus dem Meere auf, wie eines Mannes Hand. Dieser Blick zu der kleinen "Hand-Wolke", dieses mini Anzeichen einer Wetterveränderung (nach zig dürren Jahren.) Das bringt die Veränderung, wo ein Mensch glaubt.
Oder wie bei Jakob:
1Mo 45:26-28 und sie verkündigten ihm und sprachen: Joseph lebt noch und ist Herrscher über ganz Ägyptenland! Aber sein Herz blieb kalt; denn er glaubte ihnen nicht. Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte; und als er die Wagen sah, die Joseph gesandt hatte, ihn zu führen, ward der Geist ihres Vaters Jakob lebendig; und Israel sprach: Ich habe genug, daß mein Sohn noch lebt; ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von Cleopatra am 03.06.2014 07:45Wisst ihr, was mir noch aufgefallen ist?
Der Sturm war ja noch da.
Dann sahen sie Jesus.
Und wessen Idee war es, auf dem Wasser zu laufen?
Es war Petrus Idee selbst. Er hat es vorgeschlagen. Zuvor ist (glaube ich) noch niemand auf dem Wasser gelaufen.
Aber Petrus, der Jesus kannte, liebte und ihm offenbar sehr vertraute, kam auf diese völlig "unlogische" Idee. Jeder hätte ihm gesagt "du bit zu schwer, das Wasser kann dich nicht halten...
Aber er stieg trotzdem raus, nachdem er von Jesus die Bestätigung bekam.
Für mich ist die ganze Begebenheit auch ein sehr großes Beispiel für Vertrauen.
Wie oft stehen wir vor dem Problem.
Manchmal haben wir Dinge hochmotiviert angefangen.
Und wir haben viel erlebt mit Gott und daher keine Zweifel, dass Gott unser Vorhaben auch unterstützt, wenn wir von ihm die Bestätigung bekommen haben.
Doch dann, im Laufe der Zeit, dann kommen Sorgen, Probleme und andere "Stürme".
Wir schauen drauf- und zack
Wie mutmachend, dass wir trotzdem immerwieder auf unseren Herrn schauen können, uns von ihm wieder hochziehen lassen können. Wie schön, dass er uns da raushilft, selbst, wenn wir mal "untergehen" sollten
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
pausenclown
Gelöschter Benutzer
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von pausenclown am 03.06.2014 08:05frage: will ich?
antwort: nein!
lg pausenclown
Jaco
Gelöschter Benutzer
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von Jaco am 03.06.2014 08:21Hey, hallo Ihr Lieben !
Hey, hallo lieber Pal !
Für mich geht es in diesen Versen um das Abenteuer, nach dem wir uns alle sehnen.
Ein Abenteuer mit Gott erleben.
Doch bevor Jesus Petrus auffordert "Komm !", bittet Petrus (mutig und entschlossen): "Herr, wenn Du es wirklich willst,
dann befiehl, mir auf dem Wasser zu Dir zu kommen." -soll heißen, Petrus bittet Jesus um das "Okay".
Und erst als Jesus Petrus das "Okay" gibt, geht Petrus los und verlässt das Boot.
Übrigens, wer auf dem Wasser gehen will, muss aus dem Boot steigen !
M.E. ist es ein Glaubensschritt, den Petrus dort begeht - eine Aufforderung an alle, die wie Petrus
im Glauben und mit Jesus gemeinsam(!) losgehen und mehr von Gottes Gegenwart und Kraft
erleben wollen.
Das "Laufen auf dem Wasser" dient uns als Bild für etwas, das wir allein nicht schaffen, das aber
mit Gottes Hilfe möglich ist.
Und selbst wenn wir auf diesem Glaubensabenteuer ins Zweifeln geraten, können wir uns in diesem unberechtigten Zweifeln
auf Jesus berufen.
Es bedarf des Rufens nach IHM und Seinen Namen; so steht ER selbst im Zweifeln uns bei und rettet uns bevor wir darin
untergehen.
Soweit erstmal...
Gottes Segen Euch Allen !
Mit lieben Gruss, Jaco
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von StefanS am 03.06.2014 08:40Hallo Pal,
sind alle Christen dazu auserkoren, einen solchen Auftrag auszuführen?
Jes. 6,8:
Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach:
Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?
Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!
Nicht jeder will gesandt sein, das habe ich festgestellt.
Und es gehört eine Menge Mut und Entschlossenheit dazu, JEDEM Ruf des HERRN zu folgen.
Im übertragenen Sinn heisst es doch:
Ich, der ich mich in meiner sicheren kleinen Welt eingerichtet habe, bin ich bereit, sie augenblicklich zu verlassen, wenn der HERR mich ruft?
Verlasse ich meine Arbeit, meine Freunde (meine Familie?), mein Haus, meine Sicherheit, wenn JESUS mich ruft?
Ich finde es jedenfalls ehrlich, wenn Christen klipp und klar sagen, "nein, mir fehlt der Mut und die Überzeugung!"
Ich denke, JEDER ist berufen, aber Jesus würde niemals jeden in der Form rufen, wie er Petrus gerufen hat!
Gruß StefanS
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von StefanS am 03.06.2014 08:48Hallo Jaco,
aus Deinem Mund hört sich das natürlich anders an.
So hätte ich das niemals gesehen.
Ein Abenteure wäre für mich, wenn Jesus den Petrus auf eine Safari einladen hätte.
Da war aber der Sturm und die Wellen und die Unsicherheit, dass Wasser nicht trägt.
Hmm, aber so unterschiedliche Sichtweisen kann man haben ...
Gruß StefanS
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von Henoch am 03.06.2014 08:54Ähm Stefan,
Hat Gott in der Geschichte Petrus gerufen? Nein! Petrus fragt zuerst, wollte von sich aus ...
Und ich will nicht auf dem Wasser gehen, weil es nichts bringt, was soll das?
Deshalb genieße ich die vielen Ideen dazu, was das Wasser darstellt.
Für mich ist das jedes Hindernis zwischen mir und Gott.
Henoch
Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?
von Pal am 03.06.2014 09:03Ja, ihr habt wohl recht, das keiner gezwungen wird sich auf Glaubensrisiken einzulassen.
Glauben ist es, was ich von Herzen gerne, freiwillig investieren möchte. Sozusagen eine Art Liebesbeweis von meiner Seite, weil ich ja darauf vertraue: "ER ist es! Es ist Jesus und kein Irr-Leiter!"
So wurde auch kein anderer Jünger aufgefordert oder gar alle zusammen: "Kommt mal jetzt alle raus, aus eurem Boot menschlicher Sicherheiten!"
========
Nun stelle ich mir vor, wie würde ein Jesus ausgeschaut haben, der Petrus im Stich gelassen hätte? -
Jetzt nur mal um die Gegenseite zu durchdenken...
Dann hätte Jesus sagen können:
"Oh ja, Petrus, jetzt bist du doch so selbstsicher losgestiefelt. Warum bleibst du nicht bei deinem Vertrauen? Hör zu, du kannst es, wenn du Selbstsicher bleibst! Ich helfe dir nicht, aber sieh zu, das du deinen Glauben wieder neu aktivierst. Dann kannst du wieder alleine und selbstständig auf dem Wasser laufen. Komm rappel dich selbst auf! Du bist doch kein Baby, dem man helfen müßte! Und obendrein bist du laut Röm 14:23 bereits in deiner Sünde gefangen. Und denke bloß nicht das ich dir helfen werde, denn weil du zweifelst, bist du wie eine Meereswelle und brauchst gar nicht zu erwarten das dir geholfen würde! (Gemäß Jak 1:6-7) Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott. Und übrigens kannst du ja auch noch zum Land schwimmen..."
Welch eine Gnade, das Jesus nicht so oder so ähnlich reagierte!
Vielmehr erkannte er das Konfliktfeld, in dem auch ich mich mehr als einen Tag befinde, wo beides vorhanden ist Zweifel und Glaube:
Mar 9:24 Ich glaube, lieber HERR, hilf meinem Unglauben!