Kleiderordnung im Gottesdienst
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Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Pal am 16.04.2016 13:43Apropo "Uniformierung" - auch dabei finden sich prächtige Beispiele, wo eine Einheitskleidung eben Einheit für Gottes Sache demonstrieren kann.
Hier einmal ein Beispiel eines rumänischen baptisten Chores =
https://www.youtube.com/watch?v=i9fVDJ8XFbM
Das finde ich so super! ...auch im AT findet sich die von Gott vorgeschriebene Uniformierung der Leviten... wobei es unbestreitbar auch Negativ-Aspekte gibt...
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von chestnut am 16.04.2016 23:28kann...
Kann leider auch dazu dienen, den eigenen Minderwert unter dem Gewand einer "Uniform" zu kaschieren, weil man dann mehr Aufmerksamkeit hat und wichtiger ist oder sisch wichtiger fühlt als wenn man "normal" gekleidet ist. Kleider machen leider eben auch Leute...
Alles kann Vorteile und Nachteile haben.
Liebe Grüsse
Chestnut
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Hannalotti am 17.04.2016 09:09L: Forever in Bluejeans!
Guten Morgen Nordermole,
bei uns gibt es zum Glück keine Kleiderordnung. Jede(r) darf zum Gottesdienst erscheinen, wie er/sie möchte. Auch heute werde ich in Jeans zum Gottesdienst auftauchen, aber nicht ungepflegt. Barbusig erscheint von alleine keine.
https://www.youtube.com/watch?v=iGn8TVp3Xig
oder
https://www.youtube.com/watch?v=klGIfXJJotc
... ach nee, da fehlt das "s" am Ende
Ich finde, es kommt auf die Herzenseinstellung zu Gott an und denke, man sollte jedem die Freiheit lassen, sich entweder festlich zu kleiden, wenn ihm danach zumute ist, oder halt leger, wenn sich jemand in lockerer Alltagskleidung wohler fühlt. Ob Punk oder Dressman: jeder ist willkommen.
Herzliche Grüße und Segen!
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Rapp am 17.04.2016 18:38Ich bin ein Relikt aus dem vorigen Jahrtausend und habe noch Gemeinden erlebt in denen die Frauen obligatorisch (und alles, nur nie freiwillig) langes Haar tragen mussten. Adernfalls mussten sie ein Tuch auf den Kopf nehmen beim beten... Das Haar durfte auch nicht einfach offen getragen werden... Den Knoten nannten wir Jungs heimlich Bruder-such-Gerät oder der Kürze halber Antenne. So fragten wir auf der Bibelschule einen älteren Dozenten nach seiner Meinung, auch in bezug auf die Kleidung und Haartracht. Lachend meinte er: "Da sag ich besser nix. Geht, fragt meine Frau, die ist da etwas strenger als ich!"
Als ich unter Drogenabhängigen ne Arbeit tat schaute ich immer, dass ich mich, wenn ich jemanden in die Gemeinde mitnahm, ähnlich kleidete wie mein Gast. Den hab ich nicht selten in einfache Jeans und Pulli gesteckt. Die Klamotten kaufte ich manchmal für beide, Unilook. Da kam es schon mal vor, dass man mich in der Gemeinde belehrte, dass ich mich korrekt(?!) kleiden sollte und der andere sich doch uns anpassen könnte. Ich denke, da ist Gott anderer Meinung: Wenn ich Leute aus der Szene hole bin ich erst einmal dankbar, dass sie kommen. Zu jener Zeit trug ich mein Haar schulterlang, was mir die Gemeindeleitung schwer krumm nahm. Nach ihrer Meinung sollte ich auch keinen Bart tragen. Dagegen wehrte ich mich entschlieden: schließlich wäre ich mir nackt vorgekommen . Un-gezogen konnte ja noch gehen, es passte ja zu mir, aber un-angezogen, neee ohne mich!
Ich nenne eine schöne Schlipsensammlung mein eigen. Sicher könnte ich daraus zu jedem meiner Hemden auch was passendes finden. Ich bin heute dankbar, dass in unserer Gemeinde keinem in den Sinn kommt mir Tenuevorschriften zu machen oder mir auf den Schlips zu treten, weil ich mich nicht standesgemäß kleide: ich zieh was sauberes an, etwas, das zum Hundemarsch vorm Gottesdienst passt - und wenn das der schneidige Trainingsanzug ist... Ich kleide mich praktisch. Gott sieht mich doch in diesen Klamotten. Da bin ich aber auch nicht bereit vor ihm ne Show abzuziehen, wenns um den Gotesdienst geht. Wenn nun Jugendliche da sind mit zerrissenen Jeans, die aber Jesus liebhaben und Gott anbeten, brauch ich mich nicht ärgern. Gott sieht doch das Herz dieser Menschen und freut sich über jeden, der ernsthaft nach seinem Willen fragt.
In Bezug auf die genannten Kleider- bzw. Frisurenvorschriften sagte mal ein alter Pastor zu mir, als ich ihn fragte, warum er diese Vorschriften fallen ließ: Wer A sagt muss nicht B sagen. Er kann einsehen, dass A ne Dummheit war.
Willy
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Pal am 17.04.2016 19:32Nun für mich ist es die Frage: Wer sollte sich wem anpassen?
Wenn nun ein ziemlich zerlumpter Neubekehrter bei uns auftaucht, dann kann er gekleidet sein, wie er will. - Er kann auch nach Zigaretten und Suff stinken. Das ist alles keine Sache. Da können auch 20 von dieser Sorte daherkommen... Hallelujah!
Aber wenn die, dann nach eingen Monaten immer noch in der gleichen (stinkenden) Weise daherkommen, dann frage ich mich schon so maches?
Soll ich meine Kluft dann ihrer anpassen? Müßte dann später die gesamte Gemeinde nach ihrem Stil daherkommen?
Sollte es nicht eher so sein, das sie bei einer inneren Veränderung auch so etwas wie eine äußere Veränderung erfahren? Und zwar nicht aus Zwang oder Gesetzlichkeit, sondern einfach weil es ihnen selbst weit besser gefällt, um adrett daher zu kommen? -
Nun ich denke da gibt es verschiedene Perspektiven. -
Ich bin froh für die guten Erfahrungen, die ich mit "respektvoller Kleidung" machen durfte. - Weil es für mich keine "Verkleidung" ist, sondern ein (geringfügiger) Ausdruck der Wertachtung für meinen Gott. Wobei ich das niemandem aufzwängen - zwingen werde!
...dabei geht es nur um m persönliche M
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Vertrauenslos am 17.04.2016 22:34Hmm, nun kommt wohl die Härte.
Ich selbst achte nicht so wirklich auf die Kleidung. Meine Kleidung besteht meist aus zweiter/dritter hand und ist nicht selten auch schon um die 10 Jahre alt. Ich hatte mir vor einiger Zeit schöne Kleider zugelegt, weil ich hübsch sein wollte. Ich war Schwanger.. doch dann hatte ich eine Todgeburt erlebt und alle diese schönen Kleider in den Müll geworfen. Ich konnte sie nicht mehr ertragen. Ich bin nun keine "Würdenträgerin" in der Gemeinde, ich versuche mich soweit "ordentlich" zu kleiden, doch auch das mislingt mir durchaus öfter mal da ich mehr auf meine Kinder bedacht bin.
Ja ich gebe zu, ich erkenne die Würdenträger der Gemeinde an ihrem "besseren" Aussehen. Aber ich würde sie wohl auch sonst erkennen. Ich selbst entspreche keiner Kleiderordnung. Und werde das wohl so schnell auch nicht mehr tun. also könnte meine "innere" Haltung derzeit durchaus was damit zu tun haben.
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Hannalotti am 18.04.2016 06:13Noch ein Nachtrag:
Mir geht es ebenfalls so, dass ich die "Würdenträger" auch sonst erkennen würde. Wobei unsere Würdenträger alle in Jeans herumlaufen. Das sind Geschwister, die ihre "Würde" im Herzen tragen, weil sie Jesus und ihre Mitmenschen von ganzem Herzen lieben und Vorbilder im Glauben sind, ohne hochmütig zu werden. Ihre "innere Kleidung" sozusagen.
Jesus spricht übrigens an einer Stelle über die Kleidung des Johannes - den Prediger der Wüste. Der spazierte ja bekanntlich in Kamelhaar durch die Weltgeschichte. :
Lk. 7, 25:
Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und in Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen.
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Cleopatra am 18.04.2016 08:08Also ich habe gestern extra nochmal nachgeguckt ;-D
Selbst unsere Ältesten kommen in Jeans, aber mit einem ordentlichen Hemd.
Jeder kommt so, wie er ist. Manche machen sich schick, andere haben morgens garnicht die Zeit, weil sie sich um die Kinder kümmern müssen.
Alle kommen ordentlich, aber eben mit unterschiedlichem Kleidungsstil.
Das finde ich schön,n denn es ist echt, ehrlich. Niemand muss sich verstellen.
Mir fiel noch später ein, dass ich in meiner Kindheit immer Kleider tragen musste.
Wir alle. Und ich habe es gehasst. Jeden Sonntag wieder ein Kleid zu tragen.
Vielleicht kommt daher meine Abneigung, weil wir es immer Sonntags mussten, obwohl wir es nicht mochten.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Rapp am 18.04.2016 09:08Wenn ich hier das Wort Würdenträger lese reißt bei mir die Hutschnur. Damals leitete ich eine Pionierarbeit am Bodensee. Dazu hatte ich von der Gemeinde und ihren "Würdenträgern" den Auftrag erhalten. Als dann aber "Würdenträger" hinter meinem Rücken in meine Arbeit eingriffen und ich immer wieder vor vollendeten Tatsachen stand und das Vertrauen derart strapaziert wurde, sprach ich einen dieser Männer an. Die Antwort spricht Bände: "Der Mann ist Vollzeiter, du arbeitest ja neben der Gemeindearbeit. Er darf das!" Logisch, dass ich arbeiten ging: die Arbeit war ja erst begonnen worden und unterstützt hat mich mein "Arbeitgeber" nie. Da packte ich sofort meine Sachen. Man sah mich in den nächsten 40 Jahren noch ein Mal in jener Gemeinde: dort kennt man mich gar nicht mehr... Das gehört zwar nur am Rand zum Thema. Aber diese Leute machten auch schon mal Kleidervorschriften...
Das ist vergeben. Aber bitte, wenn jemand Gemeindeälteste oder Pastoren als Wüdenträger bezeichnet bin ich schlicht sehr, sehr traurig. Es sind Menschen, denen Gott (bestenfalls) einen Auftrag in seiner Gemeinde gab. Jesus sprach mal von Knechten, die anfingen ihre Mitknechte zu schlagen... Meist sind das wohl Knechte, die sich ihre Aufgaben selbst genommen haben!
Willy
Re: Kleiderordnung im Gottesdienst
von Pal am 18.04.2016 10:07Mir fiel noch später ein, dass ich in meiner Kindheit immer Kleider tragen musste. Wir alle. Und ich habe es gehasst. Jeden Sonntag wieder ein Kleid zu tragen. Vielleicht kommt daher meine Abneigung, weil wir es immer Sonntags mussten, obwohl wir es nicht mochten.
Ja, so hat wohl jeder seine unterschiedliche "Vorprägung".
Ich bin als Jugendlicher wie der letzte Schlamper rumgelaufen... US-Armeekitel, ausgewaschene Jeans...
nach meiner Bekehrung, war für mich Anzug und Krawatte, so etwas wie eine Wohltat! - Wie ein "neues Festkleid zur Gottes Ehre" - ja, wie ein Symbol einer neuen Lebensform...
Ich kann euch gut verstehen... und bin froh, das ihr auch mich versteht. -