Allversöhnungslehre sei gefährlich?

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angel121

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Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von angel121 am 19.04.2017 09:17

Es gibt Worte, die offenbar bei einigen christlichen Gemeinden negative Gefühle erwecken  und daraus resultierende heftige  Proteste hervorrufen.

Das sind wohl, Werksgerechtigkeit, Selbsterlösung, so auch die Allversöhnung.

Bei derAllversöhnung verstehe ich dies erst recht nicht. Jesus beauftragte  doch  seine Jünger , dass sie das von ihm Gelernte über Gott und dessen Willen in die ganze Welt hinaustragen sollten. Alle sollten die Wahrheit erfahren.

Paulus fasste es dann so auf:

1. Tim.2.1 So ermahne ich euch nun, daß man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, 2 für die Könige und alle Obrigkeit, auf daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. 3 Denn solches ist gut und angenehm vor Gott, unserm Heiland, 4 welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. ( 5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus

oder so:
2. Kor. 5.18Aber das alles von Gott, der uns mit ihm selber versöhnt hat durch Jesum Christum und das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.

Bevor ich weiterschreibe möchte ich gerne wissen, weshalb das Wort "Allversöhnung"  bei einigen wie ein rotes Tuch beim Stierkampf auf den Stier wirkt.

Danke und gby angel121

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.04.2017 09:19.

Pal

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Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von Pal am 19.04.2017 09:28

@angel:
Bevor ich weiterschreibe möchte ich gerne wissen, weshalb das Wort "Allversöhnung" bei einigen wie ein rotes Tuch beim Stierkampf auf den Stier wirkt.

Das hast du schön bildlich beschrieben!
Ich gehöre genau zu diesen "Stieren"!

Die Allversöhnung-lehre ist mM nach glattweg eine LÜGE.
Die von dir zitierten Verse werden dann falsch interpretiert und die ganze falsche Lehre steht eindeutig gegen die "gesunde Wahrheit"...
Wenn Jesus zB vom schmalen Weg und breiten Weg und von vielen und wenigen redet, dann kann man das nicht einfach umtauschen, um faktisch zu behaupten:
Die Pforte ist überaus weit und breit, die zum Himmel geht, und die allermeisten laufen darauf... wenn nicht sogar allesamt, inklusiv der Teufel! -

Das ist sooo ein Irrtum! -
Aber es klingt wunderhübsch und sehr liebreich. -
Genauso wie ein Engel des Lichts auch fantastisch aussieht und unter seinem Glanz die "Bocksfüße" hat...

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Merciful

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Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von Merciful am 19.04.2017 10:08

Es ist zunächst fraglich, ob es die Allversöhnungslehre gibt. Es könnte sein, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Vorstellungen mit dem Begriff Allversöhnung verbinden.

Wenn also Menschen über Allversöhnung diskutieren, mit diesem Begriff unterschiedliche Vorstellungen verbinden, diese Vorstellungen aber nicht verdeutlichen, zur Sprache bringen, dann laufen sie Gefahr, miteinander in Streit zu geraten.

Der eine meint mit dem Begriff Allversöhnung vielleicht nur dies, dass das Angebot der Vergebung der Sünden allen Menschen gilt und somit allen Menschen das Angebot der Versöhnung mit Gott unterbreitet werden soll.

Ein anderer meint mit dem Begriff Allversöhnung vielleicht dies, dass Gott in Christus grundsätzlich (als Voraussetzung der Erlösung) die Welt mit sich versöhnte, sodass auf dieser Grundlage dann die Botschaft und der Ruf des Evangeliums den Menschen verkündet wird: Lasset euch versöhnen mit Gott!

Wieder ein anderer denkt vielleicht, wenn er mit dem Begriff Allversöhnung konfrontiert wird, dieser bedeute, dass letztendlich alle Menschen errettet werden, ob sie nun wollen oder nicht und ob sie der Botschaft nun glauben oder nicht.

Ich kann mich an dieser Diskussion nicht weiter beteiligen, da ich nicht die Zeit habe. Aber an diese Notwendigkeit wollte ich doch erinnern, dass zu Beginn einer solchen Diskussion zunächst geklärt werden sollte, welche (vermutlich unterschiedlichen) Vorstellungen mit dem Begriff der Allversöhnung verbunden werden.

Die Wahrheit dieser Notwendigkeit liegt auf der Hand.

Merciful

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chestnut
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Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von chestnut am 19.04.2017 10:49


Als ich vorher bei Wikipedia den Begriff nachschlug, wurden tatsächlich verschiedene "Unterbegriffe" angezeigt zu diesem Begriff.

Aber es gibt einen gewissen Grundtenor innerhalb der christlichen Kirchen, was landläufig unter "Allversöhnung" verstanden wird.
In der Regel wird dadurch besagt, dass es keine persönliche Entscheidung braucht, um das Heil in Jesus (Vergebung) zu erlangen. Es würde uns so zur Verfügung stehen wie die Möglichkeit, in einer Bäckerer Brot zu kaufen, wenn wir Hunger haben; vorausgesetzt natürlich, dass wir das Geld dafür haben.


Bei der Recherche im Internet bin ich auf folgendes Zitat gestossen. Es stammt aus dem Buch "Profetie und Erfüllung" von Ernst Panzer:

"Nach meiner Erkenntnis beruht die Lehre von der Allversöhnung auf einem fundamentalen Denkfehler.
Gewiß will Gott, daß allen Menschen geholfen werde und daß sie alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Gewiß hat Jesus durch sein Leiden und Sterben das Heil für alle erworben. Aber es bleibt dabei, daß jeder einzelne Mensch sich dieses Heil in völlig freier Willensentschließung aneignen muß. Er kann und darf hierzu nicht etwa gezwungen werden; denn eine erzwungene Liebe wäre ja keine wirkliche Liebe. Gott ist wohl allmächtig, aber in diesem Punkt würde jeder Zwang und jede Gewaltanwendung dem Wesen Gottes völlig widersprechen..."

Damit wird wohl klar, um was für eine Art Lehre es sich bei der "Allversöhnung" handelt.

Liebe Grüsse
Chestnut

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Bithya85

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Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von Bithya85 am 19.04.2017 16:35

Hallo angel,
ich seh das ähnlich wie du, dass viele die Allversöhnung als etwas Gefährliches sehen, ich selber es aber gar nicht als etwas Schädliches sehe, im Gegenteil.
Wobei man sagen muss, dass das voraussetzt, dass es tatsächlich KEINE Notwendigkeit für eine einmalige, persönliche Entscheidung, Lebensübergabe, wie man es auch immer sagen will, gibt. Aber ich muss ehrlich sagen, so kenne ich Gott nicht und das ist auch nicht mein Verständnis von der Bibel. Andere mögen es anders sehen, wahrscheinlich kann man sowohl das eine als auch das andere biblisch begründen.
Aber ich glaube, die Abwehr gegen Allversöhnung hat ganz viel mit Angst zu tun, einen Fehler zu machen, vielleicht zu lasch, zu nachsichtig zu sein und dadurch Leute in die Hölle zu schicken. (Also Hölle im Sinne von ewiger Folter.) Und der Angst, selber lau zu werden und dann von Gott ausgespuckt zu werden. Angst vor Gott letztlich.
Du merkst, ich habe Schwierigkeiten mit dem Gedanken, dass nur in den Himmel kommen kann, wer zu Lebzeiten ein Übergabegebet gesprochen hat. Das wäre mir zu exklusiv. 1. findet sich in der Bibel kein Übergabegebet, dieses Denken ist vielleicht 200 Jahre alt, 2. gibt es sowohl geografisch als auch historisch nur eine ganz kleine Minderheit, die überhaupt die Möglichkeit haben/hatten, von so einem Gebet zu erfahren oder es zu beten. (Längst nicht alls christlichen Denominationen machen das.) 3. würde uns das zu einer göttlichen Elite machen, aber Gott hat sich in der Bibel immer gerade um die gekümmert, die eben NICHT zu einer Elite gehören. 4. hat Jesus viel mehr über Armut und Reichtum, über Machtmissbrauch unter Gläubigen, über Liebe zu einander geredet als über die formale Zustimmung bestimmter Dogmen. Wenn es ihm tatsächlich so wichtig wäre, hätte er mehr darüber gesagt.
Ich weiß, das sind alles keine Gegenbeweise, und erst recht keine Beweise für die Allversöhnung, aber ich glaube, um Beweise geht es auch gar nicht, die können wir eh nicht bringen. Für mich sind es Argumente und Momente, denen ich nachspüre und woraus ich Schlussfolgerungen ziehe für meinen persönlichen Glauben. Ich habe gar kein Problem mit Übergabegebeten, hab ja auch welche gesprochen. Und auch schon angeleitet. Aber ein Problem habe ich dann, wenn man sagt, das sei die einzige Möglichkeit, zu Gott zu kommen.

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Pal

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Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von Pal am 19.04.2017 17:35

Bithya:
Ich weiß, das sind alles keine Gegenbeweise, und erst recht keine Beweise für die Allversöhnung, aber ich glaube, um Beweise geht es auch gar nicht, die können wir eh nicht bringen. Für mich sind es Argumente und Momente, denen ich nachspüre und woraus ich Schlussfolgerungen ziehe für meinen persönlichen Glauben.
Oh, es geht nicht um "Beweise", sondern um gute "Argumente und Momente" - für deinen persönlichen Glauben.
Mir geht es um die göttliche WAHRHEIT, falls diese, für uns Menschen, aus den Worten der Bibel, denn erkennbar ist.
 
Warum sollte man gegen die Allversöhnungslehre sein, aus Angst?

Kann ich die Worte Jesu so verbiegen, wie sie von der Allversöhnungslehre verbogen werden? Ist das ein Wahrheitsempfinden?
Oder ist alles Bibelverständnis nur eine beweislose, schwammige Sache von "Gefühlen".

Natürlich hätte ich menschlich nichts dagegen, wenn fast alle Menschen in den Himmel kommen. Aber es widerspricht einfach den (wahren) Aussagen Jesu!
Ich finde diese Lehre dermaßen deutlich sichtbar als falsch, und das hat überhaupt nichts mit irgendeinem "Übergabe-Gebet" zu tun...

aber das ist nur m.M. 

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geli
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Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von geli am 19.04.2017 20:14

Ja, mit "Übergabe-Gebet" (wobei das natürlich nicht falsch ist) hat Errettung auch nichts zu tun. Zumindest ist das keine Bedingung, dass man gerettet und neu geboren werden kann.

"Was sollen wir tun?"
Tut Busse, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu CHristi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

So tut nun Busse und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden.

Denn in keinem anderen Namen ist das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir selig werden sollen.
Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!

Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden!

Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!

Für euch (zuerst) hat Gott seinen Knecht Jesus erweckt, und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, dass ein jeder sich bekehre von seiner Bosheit.

Und Jesus ganz persönlich:

Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Das sind nur ein paar von den Aussagen, denen man entnehmen kann, dass man eben nicht "automatisch" gerettet wird.

Also dass alle Menschen gerettet werden können - das stimmt.
Aber dass alle Menschen automatisch gerettet sind, ob sie das wollen oder nicht, das finde ich nicht in der Bibel.

Das wäre ja auch nicht freiwillig, sondern dann wäre Gott ein Diktator, der jedem einfach die Rettung aufzwingt. So ist aber sein Wesen nicht.

Lg, geli

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von Burgen am 19.04.2017 21:35

Die Allversönungslehre ist deswegen gefährlich, weil sie etwas vorgibt was nicht sein wird.

Sie ist vergleichbar einer Augenwischerei.

Sie wiegt die Menschen in einer falschen Sicherheit.

Jesus selbst sagt an einer Stelle, dass nicht alle, in den Himmel kommen, denn er kennt sie nicht,

obwohl sie ihn Herr nennen usw.

Gruss
Burgen



 

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Merciful

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Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von Merciful am 20.04.2017 08:33

Soweit ich sehe, hat noch niemand folgende Worte des Apostels eingestellt, die im Zusammenhang dieses Threads bedenkenswert sind.

Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist,
so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen,
die zum Leben führt.

Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind,
so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.


(Brief des Paulus an die Römer 5, 18.19; Lutherbibel 2017)

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.04.2017 08:38.

Beroeer

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Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?

von Beroeer am 20.04.2017 08:49

Es werden "viele" zu Gerechten - aber wohl nicht alle:

Johannes 3:36
36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.
Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen,
sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

LG

Beroeer

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