Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von Pavle am 19.05.2017 02:14Hallo, ich melde mich nach langer Zeit mal wieder zu Wort.
Liebe ist nicht gleich Liebe.
Ich denke, dass jeder weiß, dass es im NT verschiedene Worte für Liebe gibt.
In Matthäus 19,19/22,39/Markus 12,31 ... steht immer Ἀγαπήσεις, was die göttliche Liebe ist.
D.h. wir müssen Adolf Hitler weder sexuell Lieben (ἔρως), noch wie einen Freund (φιλία) oder ein Familienmitglied (στοργή) - sondern als Gottes Geschöpf - gleichviel Wert wie wir.
Zweifelt jemand daran dass Gott die Sodomiter liebte? Ich denke nicht. Trotzdem musster er sie vernichten.
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" bedeutet nicht: wir sind alle nett zueinander und alles ist Friede, Freude, ... -
das bedeutet, dass es keine Sklaverei geben darf, kein Rassismus, kein Fremdenhass, ... - alle Menschen sind Gottes Kinder uns somit gleich wertvoll.
Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.
Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von geli am 24.04.2017 19:56Deshalb habe ich ja auch weiter oben geschrieben:
Nicht mehr ich - also meine alte, fleischliche Person - lebt in mir, sondern es ist nun Christus, der in mir lebt und der mit mir eine unlösbare Verbindung eingegangen ist.
Mit mir - damit meinte ich, genau wie Du auch schreibst - meine Persönlichkeit, die durch die Wiedergeburt nicht ausgelöscht wird. Meine Persönlichkeit ist eins geworden mit Christus - eigentlich unglaublich...

Natürlich bleibe ich verantwortlich dafür, wie ich mich entscheide - ob für das, was der Heilige Geist mir sagt, oder ob ich anderen Stimmen folge.
Noch leben wir ja im Glauben und noch nicht im Schauen - noch sind wir auf dem Weg und noch nicht am Ziel. Noch sind wir nicht vollkommen, aber unser Ziel ist es, ihm gleich zu sein. Nochhaben wir einen "guten Kampf zu kämpfen". Johannes 3,2 beschreibt es gut, finde ich:
"Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist."
Gott sei Dank dafür...

Lg, geli
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
wenn ich sündige, sündigt nur mein alter Adam... - ?
von nennmichdu am 24.04.2017 19:20Hallo Geli, hallo Pal, hallo alle anderen Leser,
Als Christ geht es darum den alten Adam im Tode zu halten. Durch den heiligen Geist zu leben und dort wo ich im heiligen Geist wandle, dann die Werke des Fleisches nicht zu vollbringen. Und dieses im Tode halten --- so wird auch die Aufgabe der Jünger Jesu beschrieben, als Jesus ihnen den "Missionsbefehl" gab:
hier heißt es nämlich wörtlich: Machet zu Jüngern (Nachfolgern Jesu) alle Völker, (indem ihr) sie taufed - oder taufend (Verlaufsform im Griechischem - im Tode haltet) und lehret (Verlaufsform- die Gemeinde blieb in der Lehre der Apostel...)
Das Ich kennzeichnet den Willen oder die Persönlichkeit des einzelnen Menschens. Und der Mensch als Individuum bleibt ja auch als Christ in seinen speziellen Eigenarten und Temperamenten erhalten. Nur das er jetzt eine Erneuerung erhalten hat (ein fleischernes Herz, einen neuen beständigen Geist). Und das jetzt der heilige Geist durch uns lebt, uns Jesus ähnlicher macht. Und da der heiliger Geist mit Jesu Geist und mit Jesus selbst "deckungsgleich" ist, lebt also auch Jesus selbst in uns. Aber unsere Persönlichkeit, unser Wille unser Ego, bleibt schon noch erhalten. Und wir haben ja auch die Aufgabe unseren Willen in den Willen Jesu, in den Willen des Vaters zu legen. Hier Gehorsam zu üben.
Gott sieht schon den ganzen Menschen in seinem ganzen Handeln, Denken und tun. Nicht nur Jesus in uns. Er beurteilt letztendlich alles was uns ausmacht. Nur das er uns gnädig ansieht und uns zur Umkehr leitet, dort wo wir auf Abwegen geraten. Wo wir in Schuld fallen. Er hilft uns wieder auf. So wie Jesus unser guter Hirte ist, der sich um uns kümmert.
Aber letztendlich bleiben wir schon noch verantwortlich was wir tun. Und Gott wird nicht sagen, nun gut, da hast du gesündigt oder bist in Sünden gestorben - aber Schwamm drüber. Deswegen heist es ja, das wir nach der Heiligung trachten sollen, ohne die niemand Gott sehen wird. Wir haben keine Rolltreppe zum Himmel. Wir sind gefragt und gefordert Schritte zu gehen, das Gute zu suchen, danach zu trachten, und das Böse zu meiden.
Wenn ich sündige, in Schuld falle, dann bin ich aus dieser Beziehung zu Gott hinausgetreten, gefallen und habe dem alten Adam Raum gegeben. Das ist richtig und das kommt immer wieder vor. Und hier können wir dann wissen, das wir immer wieder neu mit unserem Versagen zu Gott kommen können und er uns immer wieder vergibt, aufhilft. Auch dort wo wir untereinander schuldig geworden sind. Wo wir dann aufgefordert sind einander zu vergeben, die Schuld nicht nachzutragen oder heimzusuchen. Sich zu rächen.
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von Merciful am 23.04.2017 16:31Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks.
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.
(3. Mose 19, 18; Lutherbibel 2017)
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat,
auf dass du lange lebest und dir's wohlgehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.
(5. Mose 5, 16; Lutherbibel 2017)
Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern,
dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.
(Evangelium nach Lukas 14, 26; Lutherbibel 2017)
Gott ist die Liebe, wie der Apostel Johannes schrieb. An der Liebe sind Menschen als Jünger Jesu erkennbar.
Güte und Liebe hat Jesus seinen Jüngern geboten, diese zu üben.
Liebe gegenüber den Brüdern und Schwestern, Liebe gegenüber den Nächsten, Liebe gegenüber den Feinden.
Die Notwendigkeit, von der Jesus sprach, Vater und Mutter ... zu hassen, hebt das Gebot der Liebe nicht auf.
Die Liebe des Jüngers ist nicht sein eigenes Werk. Sie ist von Gott empfangene und weitergegebene Liebe.
Eben deswegen muss der Jünger die Gemeinschaft mit Gott wahren vor jeglicher irdischer Verbindung.
Gott ist ihm der Bewirker, der Raum und das Ziel des Lebens.
Er bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.
Merciful
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von Pal am 23.04.2017 16:21Dieses neue, geistliche Leben, das "ich" nun geworden bin - das ist es, was Gott sieht und das er liebt. Und das auch ich lieben darf - denn es ist ja sein Leben, es ist er selbst!
Wenn ich nun sündige, ist es nicht dieses neue "Ich". Sonst würde ja Jesus in mir sündigen - und das ist unmöglich.
Mir hilft diese Differenzierung sehr, um nicht immer wieder neu in "Verdammnis" zu geraten. Mein altes, fleischliches ich ist es, das mit Christus gekreuzigt ist - es ist gestorben und muss immer wieder neu sterben, sobald es sich rührt.
Liebe Geli, genauso sehe ich es auch! -
Das alte Wesen wird am Kreuz - gekreuzigt - für tod gehalten. Es muß aber trotzdem noch derart bekämpft / "ermordet" werden.
Das NEUE ICH ist Christus in mir, die Hoffnung der Glaubensherrlichkeit! Das ist mein wahres Leben!
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von geli am 23.04.2017 16:08Ja, und genau das hilft mir, mich nicht selbst zu "verdammen" - dem Bibelwort zu glauben: "Da ist keine Verdammnis mehr für die, die in Christus Jesus sind".
Und ich denke, es besteht auch noch einmal ein Unterschied zwischen mir als "fleischlicher" Person, die ich vor meiner Bekehrung war, und mir als "geistlicher" Person - als "neue Kreatur", die ich nach meiner Bekehrung und Wiedergeburt nun bin.
Nicht mehr ich - also meine alte, fleischliche Person - lebt in mir, sondern es ist nun Christus, der in mir lebt und der mit mir eine unlösbare Verbindung eingegangen ist. Er ist nun "mein" Leben - mein neues, geistliches Leben - mein "Ich".
Dieses neue, geistliche Leben, das "ich" nun geworden bin - das ist es, was Gott sieht und das er liebt. Und das auch ich lieben darf - denn es ist ja sein Leben, es ist er selbst!
Wenn ich nun sündige, ist es nicht dieses neue "Ich". Sonst würde ja Jesus in mir sündigen - und das ist unmöglich.
Mir hilft diese Differenzierung sehr, um nicht immer wieder neu in "Verdammnis" zu geraten.
Mein altes, fleischliches ich ist es, das mit Christus gekreuzigt ist - es ist gestorben und muss immer wieder neu sterben, sobald es sich rührt.
Aber dieses alte ich hat mit mir, der neuen Kreatur, nichts mehr zu tun, obwohl es manchmal mit den "Taten" Dinge tut, die "ich" - die neue Kreatur - gar nicht tun will.
Ich denke, es ist wichtig, diese neue Kreatur, dieses neue "Ich" im Glauben zu erkennen und anzunehmen. Nur dieses neue "Ich" ist fähig, auch den Nächsten zu lieben, denn es ist ja Christus selbst, der in diesem neuen "Ich" lebt und der seine eigene Liebe in uns gepflanzt hat.
Lg, geli
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von chestnut am 23.04.2017 13:13Pal: Dürfte ich euch fragen: Was macht ihr Beide eigentlich mit der in eurem Fleisch wohnenden Sünde? - Mit euren Egolüsten?
Es besteht ein Unterschied zwischen mir als Person und meinen Taten.
Wenn mich jemand z.B. tadelt, dann geht es nicht um mich als Mensch sondern um meine Taten. Ich muss für mein Handeln Verantwortung übernehmen, nicht für meine Existenz.
Deshalb muss ich meine Existenz nicht hassen... aber meine Taten (Sünde), die darf ich zu Jesus bringen.
Chestnut
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von Pal am 23.04.2017 05:40Noch zu Zeiten unserer Grosseltern wurde das so gelehrt und leider manchmal auch noch so verstanden. Wenn sich ein Kind über eine gute Schulnote freute und daheim davon erzählte, war sich darüber freuen bereits falsch, denn dies war bereits Stolz. Das Beispiel ist aus einem rund 100-jährigen Andachtsbuch für Kinder entnommen, das mir vor einiger Zeit in die Hände kam.
Diese deine Beschreibung finde ich eigentlich sehr gut um den Perspektivwechsel zu verdeutlichen, den wir heute vornehmen.
Heute muß dem Kindlein seine eigene Leistung betont als Wertschätzung seiner Selbst unterbetoniert werden. Du bist klasse, du bist wertvoll! Freue dich deiner selbst! Sei stolz auf dich! Entdecke deine Talente... etc.
Da kann dann die "Kugel nach hinten losgehen", um nur aufgeblasene Selbstverherrlichung zu erzeugen.
Natürlich kann man auch auf dem Pferd seiner anderen Seite runter fallen. Um das (arme) Kind nur abzutakeln...
Doch darum ging es diesem alten Andachtsbuch sicher gar nicht. Nur das wir heute geneigt sind es so aufzufassen.
Es kann gut sein, das dies Andachtsbuch näher an der Bibel liegt, wie wir heute, die wir nicht mehr von Gottes Hass auf das Böse reden möchten, sondern nur auf "Gottes Vermeidung des Bösen" etc. etc.
Die Grundwahrheit des verabscheuungswürdigen, ekelhaften, horrormäßigen wird heute sehr gerne abgeschwächt...
Hier ein biblisches Beispiel:
Folgender Tatbestand wird damit angeklagt:
Da würden wir doch heute sagen: Das ist doch keine Vermessenheit, sondern nur ganz logisches, nützliches Manegment!
Doch dies Selbstverständnis des Selbermachens war vom Sündenvirus infiziert und gottwidrig!
Denn die richtige Einstellung lautet:
Auf so eine "Kleinigkeit" legt die Bibel solchen Wert. - Und du und ich? -
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von Pal am 22.04.2017 13:17Ich möchte es einmal so beschreiben:
Es gibt für den allerheiligsten Gott nur ein einziges Fleisch und Blut welches IHM liebenswert ist. Und das ist der Leib Christi und das Blut, welches wir ja im Abendmahl zu uns nehmen.
Alles andere "Fleisch" hat seinen Weg vor dem Allergerechtesten verdorben. (1Mo.6,12)
Somit gibt es nichts Gutes in mir selbst, als nur allein das "neue Blut und Leben" Christi. => sprich sein Geist in mir.
Sind wir, liebe Solana, uns so weit einig? -
Was du dann über deine Identität schreibst, kann ich voll und ganz bejahen! Da hast du recht!
Meinst du, Gott hasst dich, weil er sein Werk in dir noch nicht vollendet hat?
Nein, ER wird ja wohl nicht seinen Geist in mir hassen!

ER liebt SEINEN Geist in mir und das ist mein (echtes) Leben.
Dennoch bleibt etwas in mir, was ich Tag für Tag an einem Galgen / Kreuz halten muß => Sünden-ego-lust gilt es nach wie vor zu bekämpfen, zu hassen, zu verabscheuen, zu kreuzigen, zu verleugnen, zu sterben... brauchst du dazu die passenden Bibelstellen?
liebe Segenswünsche an deine neue Identität in Christus, die dermaßen liebenswert ist!

Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
von solana am 22.04.2017 12:55der meinst du, unser Schöpfer liebt das Böse, welches in unserem "Todesleib" (Röm.7) sein Unwesen treiben möchte?
Paulus drückt das so aus: Röm 7, 17 So tue ich das nicht mehr selbst, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
Er distanziert sich von diesem Teil seines (alten) Selbst und sieht sich dem gegenüber als "gestorben" an.
Er steht nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde, gehört nun einem neuen Herrn - und zwar ganz.
Da ist nicht ein hassenswerter Rest, mit der er sich noch als "Selbst" identifuizieren würde, alles Alte ist "gestorben".
Natürlich ist die Sünde nach wie vor hassenswert. Aber das "Selbst", der Mensch ist nicht mehr ihr Eigentum und muss sich auch nicht damit "identifizieren".
Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.
Die Sünde bekommt nur dann Macht, wenn wir sie ihr geben - dh, wenn wir an unseren Verfehlungen festhalten und uns mehr damit identifizieren als mit Gottes liebender Vergebung und Gnade.
Beim "Selbst"-Verständnis ist immer die Frage: "Womit identifiziere ich mich mehr, worauf gründet sich meine Identität?"
Und das Fundament kann nur entweder das von mir Hervorgebrachte (Gutes und Schlechtes) sein oder das, was Gott in mir schafft. Entweder geht es um meine Ehre und das von mir "Geschaffene" oder Gott bekommt alle Ehre - und dann ist da nichts Hassenswertes mehr in seiner Neuschöpfung.
Röm 8,1 So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
...
29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.
Was fällt mehr ins Gewicht bei deinem Selbstverständnis - deine Schwäche und dein Versagen, was dir noch fehlt zur Vollkommenheit oder Gottes Werk in dir?
Meinst du, Gott hasst dich, weil er sein Werk in dir noch nicht vollendet hat?
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver