Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
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Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von nusskeks am 02.12.2024 10:45Hallo pausenclown,
Danke für Deinen Beitrag.
Bei der Aufzählung wären die Bibelstellen interessant gewesen. Die Begriffe Protojesaja, Deuterojesaja und Tritojesaja lassen vermuten, dass Du die Aufzählung aus einer bibelkritischen Quelle hast. Viellecht werden dort ja auch noch die Bibelstellen genannt?
Das Wort "אַף" im Zusammenhang mit Gott kann ich derzeit beispielsweise in Genesis nicht finden. Da wo ich es gefunden habe (Gen 27,45; 44,18; 49,6 und 49,7) steht es nicht im Zusammenhang mit dem Ewigen.
Danke für die Unterstützung.
One of Israel
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von pausenclown am 02.12.2024 11:35Hallo Nusskeks.
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von nusskeks am 02.12.2024 12:33Hallo pausenclown,
Deinen Beitrag fand ich prinzipiell gut.
Die Infos, die Du von Google präsentiert bekommen hast, sind leider fehlerhaft. Der hebräische Begriff (אַף=aph : Lange Nase) kommt im Tenach anders vor, als die Auswertung in Deinem Beitrag zeigt. Google scheint da nicht so zuverlässig zu sein.
Die Erwähnung von Protojesaja, Deuterojesaja und Tritojesaja in der Google-Quelle hinterlässt bei mir ein Geschmäckle. Spätestens seit 1947 müsste klar sein, dass diese Aufteilung des Propheten Jesaja überholt ist. Unsinn hält sich aber meist sehr lange.
Unser Gott ist langsam zum Zorn, das ist wahr. Daher wird uns das im Neuen Bund auch so geraten (Jak 1,19).
lg
nk
One of Israel
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von pausenclown am 02.12.2024 12:59Hallo Nusskeks.
Sorry, dann hat sich mein Rabbi geirrt.
LG
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von nusskeks am 02.12.2024 14:04Echt? Vermutlich haben wir nur aneinander vorbei geredet.
Was Dein Rabbi sagte: Top!
Was Google sagte: Flop.
lg
nk
One of Israel
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von Argo am 02.12.2024 15:07
Der Brief des Paulus an die Römer erklärt genau warum und wie Gott bestraft.
Römer 1, 18: Möge Gott Rechtfertigung durch Glauben gewähren, denn die Werke der Welt sind so beschaffen, dass durch sie der Zorn Gottes offenbar wird und vom Himmel ausbricht gegen alle Gottlosigkeit und alle Ungerechtigkeit der bösen Menschen, die, obwohl sie die Wahrheit kennen und besitzen, Sie leben in Ungerechtigkeit.
1, 19: Denn die Erkenntnis Gottes und seines Willens (soweit der Mensch begreifen kann) ist ihnen offensichtlich und bekannt; Gott selbst hat sie ihnen offenbart;
(Alles was Gott von den Menschen verlangt, hat in ihren Seelen eingeprägt. Und das gleich bei Ihrer Geburt).
1, 24: Aufgrund ihrer Respektlosigkeit und ihres Abfalls entzog Gott seine Gnade und so ergaben sie sich und wurden den sündigen Wünschen ihres Herzens und der moralischen Unreinheit versklavt, so dass ihre Körper von ihnen entwürdigt wurden.
(Aus diesem Grund sehen wir heute viele Menschen die ihr Leben qualvoll beenden).
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von Burgen am 02.12.2024 17:00
Hallöchen,
pausenclowns google-Suche führte mich zu der Suche in meinem Progrramm zum Thema oben - Gottes Zorn.
Vielleicht hilft es bei dem weiteren Bedenken des Themas.
In Hos 11,8ff. offenbart Gott den Sieg seines Mitleids über seinen Zorn.
Im NT läßt sich das Thema des Zornes G. bei Jesus nicht nachweisen;
es kommt bei Johannes dem Täufer, Paulus (v. a. 1 Thess u. Röm) u. in der Offb vor.
Die kirchliche Theologie mühte sich von Origenes († 253) bis Thomas von Aquin († 1274), die Gottesvorstellung von negativen Affekten zu reinigen (der Irrlehrer Markion spielte im 2. Jh. den guten Christengott gegen den seinen Affekten ausgelieferten Gott des AT aus).
In der Theologie M. Luthers († 1546) nimmt das Thema des Zornes G. breiten Raum ein, doch läßt Luther Gott selber seinen Zorn am Kreuz ausleiden u. von seiner Liebe besiegt werden.
In der gegenwärtigen Theologie wird darauf hingewiesen, daß der Z. G. der Sünde gilt, daß aber die Sünder unter der Verheißung der göttlichen 🡕Barmherzigkeit stehen u. die Hoffnung haben dürfen, daß das 🡕Gericht nicht von unerbittlich strafender Gerechtigkeit, sondern von Liebe bestimmt ist. 🡕Dieses Zweite ist mit dem ersten unmittelbar Dargestellten auch nicht innerlich verwandt oder ähnlich (so daß es durch einen Vergleich, eine »Metapher«, anschaulich gemacht werden könnte).
(AT Altes oder Erstes Testament ff folgende NT Neues Testament u. und u. und Jh. Jahrhundert AT Altes oder Erstes Testament u. und 🡕 Dieses Zweite ist mit dem ersten unmittelbar Dargestellten auch nicht innerlich verwandt oder ähnlich (so daß es durch einen Vergleich, eine »Metapher«, anschaulich gemacht werden könnte). u. und 🡕 Dieses Zweite ist mit dem ersten unmittelbar Dargestellten auch nicht innerlich verwandt oder ähnlich (so daß es durch einen Vergleich, eine »Metapher«, anschaulich gemacht werden könnte). Herbert Vorgrimler, „Zorn Gottes“, Neues Theologisches Wörterbuch (Freiburg; Basel; Wien: Herder, 2008), 694–695.)
Habe vorhin in Logos "Zorn Gottes" eingegeben und die vielen angezeigten Bibelstellen fast alle gelesen.
Und ganz zum Schluss hängen geblieben in der Offenbarung - bei dem weißen Pferd.
Heute kam aus dem Staunen gar nicht heraus. Will sagen, es ist wirklich sehr lohnend immer wieder mal, bestenfalls ein ganzes Buch, alles neu zu lesen. Die Bibel ist niemals völlig auszuloten, denke mir. Aber sie macht glücklich.
Also trotz der teilweise schweren Bibelverse zum Thema "Gottes Zorn", lässt mich dieses jetzt nicht angstvoll oder zurück. Im Gegenteil. Und baue auf Gottes Treue.
Dabei wird auffallend selten direkt vom Zorn Jesu gesprochen
NT Neue/n/s Testament/s atl. alttestamentlich/e/em/en/er/es Franz Kogler, Hrsg., „Zorn Gottes“, Herders Neues Bibellexikon (Freiburg; Basel; Wien: Herder, 2008), 826.
Paulus verwendet die Begrifflichkeit des göttlichen Zorns als Ausdruck für das göttliche Endgericht.
Aber schon Götzendienst u.a. Kapitalsünden selbst sind Ausdruck dieses Zornes (Röm 1,18–2,8),
wie auch Unbekehrte „Kinder des Zornes“ sind (Eph 2,3).
Wer die Güte Gottes, die zur Umkehr bewegt, missachtet, häuft Zorn auf sich am Tag des Zornes (Röm 2,5); die Doppelung „Zorn und Grimm“ (orgē kai thymos) ist antithetisch zu „ewiges Leben“ aufzufassen (Röm 2,7 f). u.a. und andere/m/n/s, unter anderem/n f folgend/e Franz Kogler, Hrsg., „Zorn Gottes“, Herders Neues Bibellexikon (Freiburg; Basel; Wien: Herder, 2008), 827.
Ist doch letztlich sehr interessant, was alles so in der Bibel enthalten ist und zu sehen, wieviele Menschen allgemein und besonders auf der Suche nach Gottes Gegenwart sind und wohl auch auf sein Eingreifen hoffen.
Gruß
Burgen
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von nusskeks am 02.12.2024 18:11Logos ist super. Ich nutze es sei vielen Jahren. Durch die Indexierung aller Ressourcen "explodieren" die Verknüpfungen quer durch die Bibel geradezu.
Mein Punkt ist, dass der Zorn Gottes, neben all den anderen Wesenzügen und Charaktereigenschaften Gottes, kein Schwerpunkt der Bibel ist. Allen Grund dazu hätte er ja. Nein, der Ewige ist so geduldig und barmherzig, dass es manchmal fast weh tut. Kein Mensch ist so geduldig. Niemand so liebevoll und niemand so gerecht.
Das AT zeigt einen zornigen oder gar rachsüchtigen Gott? Lest das AT bitte. Lest es aufmerksam(er). Der Ewige ist gerecht und er ist Liebe und das in einem Ausmaß, dass für uns Menschen manchmal unverständlich wirkt.
One of Israel
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von Cleopatra am 03.12.2024 07:32Ja,
und mir wird auch immer mehr klar, wie anders Gottes Zorn ist im Gegensatz zu dem menschlichen Zorn, weil der menschliche Zorn einfach eine Art Wutausbruch ist, in der man sich weniger unter Kontrolle hat, negativ denkt, zum Teil negativ urteilt und wünscht.
Gottes Zorn ist etwas ganz anderes. Und Gottes Zorn ist berechtigt, seine Liebe, seine Langmut, seine Güte sind aber viel intensiver benannt.
Denn in diesem Zorn (auf die Sünde) zeigt er immer wieder die Wege der Buße und warnt vor den Folgen der Sünde.
Aber mir zeigt es eben auch, dass der Maßstab Gottes sich nicht geändert hat, nur weil wir meinen, heute nicht sofort die Strafe tragen zu müssen.
Denn die Strafe muss ja trotzdem getragen werden, stellvertretend tat es Jesus und wer sich mal damit auseinandergesetzt hat, wie schwer und elendig es war, der hat eine Idee davon, wie schlimm Sünde ist.
Und Gott hat sich auch nicht verändert in den Themen, was Gut und was Böse ist.
Deshalb möchte ich das nämlich immer alles weiter ernst nehmen.
Liebe Grüße, Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Der Zorn Gottes, ein Zeichen in unserem heutigen Leben?
von Beroeer am 03.12.2024 08:56Hallo nusskeks,
von nusskeks
Denn beide Menschen waren wiedergeborene Christen. Jesus ist für sie gestorben
und wieder auferstanden. Weshalb hat Gott bei Hananias und Saphira
also so drastisch reagiert und nur bei ihnen?
Das ist die Frage, die man sich stellen sollte.
Sehr interessante Frage.
Vielleicht treffen ja diese Überlegungen (neben vielen anderen) auch zu:
Vielleicht wollte Gott zum Einen die sehr junge Christengemeinde schützen.
Zum Anderen wollte er der Gemeinde womöglich auf furchteinflößende Weise
deutlich machen, dass Gott, der ja in der Gemeinde, die einem Tempel gleicht wohnt,
größten Respekt verdient.
Epheser 2:22 Weil ihr zu Christus gehört, seid auch ihr als Bausteine in diesen Tempel eingefügt,
in dem Gott durch seinen Geist wohnt
Das wäre dann in Übereinstimmung mit
Luk. 12:48 Das Buch
Denn jeder, dem viel anvertraut wurde, bei dem wird viel eingefordert werden.
Jenen Christen wurde viel gegeben: Das Geschenk der neuen Geburt.
Also würde viel von ihnen verlangt. Das war spätestens jetzt allen Beobachtern
(vermutl. alles Wiedergeborene Christen) klar.
Und der Bericht verrät halt auch, dass selbst wiedergeborene Christen nicht vor Sünde gefeit sind.
Warum auch?
Nicht immer kamen die Strafen im direkt nächsten Augenblick.
In Offenbarung 22,11+12 heißt es sogar:
Wer Unrecht tut, mag es weiterhin tun. Wer den Schmutz liebt, mag sich weiter beschmutzen.
Wer aber recht handelt, soll auch weiterhin recht handeln. Und wer heilig ist, soll weiter nach Heiligkeit streben.
12 Gebt acht, ich komme bald, und euren Lohn bringe ich mit. Jeder empfängt das, was seinen Taten entspricht.
Vielleicht gibt Gott auch unserem freien Willen Raum. Damit sich das Gute oder das Schlechte Handeln,
die Beweggründe in unserem Leben eindeutig zeigen kann, es sich heraus stellt wie beständig wir
zum Guten neigen oder auch nicht, deshalb lässt Gott auch Zeit vergehen.
Das wird vielleicht auch am Umgang Gottes mit Pharao deutlich.
Hätte Gott gleich als 1. Plage die Erstgeburt der Ägypter geschlagen, wäre die Sache möglicherweise
gleich beendet gewesen.
Das hätte dann aber Gottes gerechten Zorn eher als blinde Wut aussehen lassen.
So aber, nachdem Gottes große Geduld offenbar wurde, welche Pharao mit Füßen trat,
war klar dass Gottes Zorn absolut gerechtfertigt war.
Schaue ich mir die Offenbarung an so stelle ich fest, dass Gott auch heute noch straft.
Wir haben vielleicht verlernt diese Strafen zu erkennen oder sie gut zu deuten.
Woran meinst Du zu erkennen, ob es sich um eine Strafe Gottes oder ein reines Naturereignis handelt?
LG Beroeer